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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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verschwitzten, grimmig aussehenden Price die Hand schüttelt, tritt der so schnell zurück, daß Ted nur in die Luft schlägt, als er ihm freundschaftlich auf den Rücken klopfen will.
    Ich folge Price, vorbei an der Bar und der Tanzfläche, vorbei am Basement und die Treppe hoch, vorbei an der langen Schlange vor der Damentoilette, was merkwürdig ist, denn es scheinen ja überhaupt keine Frauen heute abend im Club zu sein, und dann sind wir in der Herrentoilette, die leer ist, und Price und ich schlüpfen zusammen in eine der Kabinen, und Price verriegelt die Tür.
    »Ich zittere«, sagt Price und gibt mir das kleine Briefchen. »Mach du es auf.«
    Ich nehme das winzige weiße Päckchen entgegen, falte es vorsichtig auseinander und bringe das angebliche Gramm – es sieht nach weniger aus – ans dämmrige Neonlicht der Herrentoilette.
    »Mann«, flüstert Price in einem überraschend milden Tonfall. »Das sieht nicht gerade nach wahnsinnig viel aus, oder?« Er beugt sich vor, um es in Augenschein zu nehmen.
    »Vielleicht liegt es nur am Licht«, werfe ich ein.
    »Was zum Henker ist mit Ricardo los?« fragt Price und starrt mit offenem Mund das Kokain an.
    »Pst«, flüstere ich und hole meine Platin-AmEx-Karte heraus. »Ziehen wir’s einfach rein.«
    »Verkauft er es jetzt milligramm weise?« Price taucht seine eigene Platin-AmEx-Karte in das Pulver und führt es zum Sniffen an die Nase. Einen Moment verharrt er schweigend, dann keucht er mit tiefer, kehliger Stimme: »Oh, mein Gott.«
    »Was ist?« frage ich.
    »Das ist ein verdammtes Milligramm … Süßstoff «, sagt er mit erstickter Stimme.
    Ich probiere ein bißchen und komme zum selben Ergebnis. »Es ist schon recht schlapp, aber ich glaube, es geht in Ordnung, wenn wir nur genug davon nehmen.« Aber Price ist wütend, knallrot im Gesicht und schwitzt; er schreit mich an, als sei es meine Schuld, als sei es meine Idee gewesen, das Gramm von Madison zu kaufen.
    »Ich will davon draufkommen, Bateman«, betont Price mit anschwellender Stimme. »Ich will es nicht auf meine verdammten Frühstücksflocken streuen!«
    »Du kannst es immer noch in deinen Milchkaffee tun«, tönt eine fiepsige Stimme aus der Kabine nebenan.
    Price starrt mich mit ungläubig aufgerissenen Augen an, bekommt einen Wutanfall, wirbelt herum und hämmert mit der Faust gegen die Trennwand.
    »Reg dich ab. Laß es uns trotzdem nehmen.«
    Price wendet sich wieder mir zu, und nachdem er sich über sein kräftiges, zurückgekämmtes Haar gefahren ist, scheint er sich abzuregen. »Ich schätze, du hast recht.« Mit lauter Stimme fügt er hinzu: »Sofern die Schwuchtel in der Nachbarkabine auch einverstanden ist.«
    Wir warten auf eine Reaktion, und schließlich lispelt die Stimme in der Kabine nebenan: »Ich bin einverstanden …«
    »Fick dich ins Knie!« brüllt Price.
    »Fick dich ins Knie«, äfft die Stimme nach.
    »Nein, fick dich ins Knie«, schreit Price zurück und versucht, über die Trennwand aus Aluminium zu klettern, aber ich ziehe ihn mit einer Hand wieder runter, und nebenan wird die Spülung betätigt, und der Unbekannte trippelt offensichtlich entnervt aus der Herrentoilette. Price lehnt sich gegen die Tür unserer Kabine und starrt mich mit hoffnungsloser Miene an. Er reibt sich über das immer noch knallrote Gesicht und kneift die Augen zu, die Lippen weiß, winzige Spuren von Kokain unter einem Nasenloch – und sagt schließlich leise und ohne die Augen zu öffnen: »Okay. Putzen wir’s weg.«
    » Das ist die richtige Einstellung«, sage ich. Abwechselnd wühlen wir mit unseren Karten in dem Briefchen, und das, was wir mit den Karten nicht erwischen können, stippen wir mit den Fingern auf und sniffen es oder lecken die Kuppen ab und reiben es uns schließlich ins Zahnfleisch. Ich bin nicht annähernd drauf, aber ein weiterer J&B könnte den Körper vielleicht übertölpeln und für einen gewissen Kick – wie schwach auch immer – sorgen.
    Wir verlassen die Kabine, waschen uns die Hände, inspizieren unser Spiegelbild und gehen – nachdem alles in Ordnung ist – zurück zum Chandelier Room. Ich wünsche mir langsam, ich hätte meinen Mantel (Armani) abgegeben, aber egal was Price sagt, ich jedenfalls komme langsam drauf, und als ich Minuten später an der Bar stehe und versuche, die Aufmerksamkeit dieses Hardbodys zu erregen, stört es mich kaum noch. Schließlich muß ich einen Zwanziger auf den Tresen legen, um ihre Aufmerksamkeit zu wecken, obwohl ich noch

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