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Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Titel: Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Möglichkeiten des Druckausübens hin, bei deren Gewahren neue Wallungen der Rachgier Angus’ Venen durchpochten.
    »Succorso, Sie haben an Ihrer Stirn ’ne Beule in der Größe meiner Faust. Wenn sie voll angeschwollen ist, wird sie rot wie ’ne Tomate sein.« Die umgängliche Milde, zu der seine Z-Implantate ihn zwangen, erstaunten und verstimmten ihn gleichermaßen. »Sie sehen aus, als wären sie gegen einen Stahlträger gelaufen. Ich rate Ihnen, hören Sie endlich mit der Fragerei auf und beantworten Sie statt dessen meine Fragen.«
    Unvermutet stieß die Frau einen Fluch aus und drängelte sich an Nick vorbei. Obwohl Succorso die Reputation genoß, ein Mann zu sein, vor dem die Frauen auf den Knien lagen, schob sie ihn verächtlich mit der Schulter beiseite, um sich selbst an Angus und Davies zu wenden.
    Wie eine Statikentladung flackerte helle Wut in Succorsos Augen; doch er tat nichts, um die Frau zurückzuhalten. »Kapitän Thermopyle«, erklärte sie mit einer Stimme, der man den Drang zum Losschreien deutlich heraushörte, »ich bin Mikka Vasaczk, Erste Offizierin der Käptens Liebchen – oder wenigstens bin ich’s bis vor kurzem gewesen. Das ist Sib Mackern« – sie deutete auf das furchtsame Männlein mit dem kärglichen Schnauzbart – »unser Datensysteme-Hauptoperator.« Als nächstes wies sie mit dem Kinn auf den Kat-Abhängigen. »Vector Shaheed, Bordtechniker.« Damit war noch das Jüngelchen übrig. »Ciro Vasaczk, mein Bruder. Er ist Vectors Gehilfe. Nick will uns loswerden. Er hat vorgehabt, uns in Kassafort sitzen zu lassen. Ich werde Ihnen sagen, warum. Er weiß nämlich, daß uns nicht paßt, was er mit Morn gemacht hat.« Ihr finsterer Blick traf Davies. »Wir haben alle versucht, Ihnen irgendwie zu helfen. Sib hat Morn aus ihrer Kabine befreit. Vector und ich haben geduldet, daß sie an die Kontrollen der Kosmokapseln ging. Das ist der Grund, weshalb die Kapsel Kassafort und nicht die Friedliche Hegemonie angesteuert hat… Deshalb sind Sie noch Mensch. Aber ihr konnten wir nicht mehr helfen.«
    Mühsam schluckte sie. »Oder wir haben uns zu wenig angestrengt. Es kann sein, jeder von uns dachte, er sei auf sich allein angewiesen. Oder vielleicht wollten wir gar nicht glauben, daß er es tatsächlich so weit treibt.«
    »Ich habe gewußt, daß er’s fertigbringt«, raunte Davies. »Ich wußt’s vom Moment meiner Geburt an… Und der war, ehe ich mich an irgend etwas über ihn erinnerte.«
    »Ja…« Mikka nickte bedächtig. »Aber Sie haben den Verstand eines Astro-Schnäppers. Sie denken anders als unsereins.«
    Ihr düsterer Blick fiel zurück auf Angus. »Wir vier sind daran interessiert, Morn zu befreien… Falls sie nicht längst von den Amnion mutiert worden ist. Aber Nick hat daran überhaupt kein Interesse. Das sollte Ihnen klar sein. Er haßt sie, er will, daß sie bei ihnen bleibt. Wenn er Ihnen was anderes erzählt hat, war’s gelogen. Er ist nur hier bei Ihnen, weil der Kassierer ihn von der Käptens Liebchen ausgesperrt hat. Er kann sonst nirgends mehr hin.«
    Keiner der Männer hinter ihr rührte sich; nur der junge Bursche nickte.
    Angus glaubte der Frau. Ihr Gesicht zeichnete sich durch die Ehrlichkeit einer Faust aus. Wenn sie das ihre getan hatte, um seinen Sohn den Amnion vorzuenthalten, konnte er darauf bauen, daß sie ihm auch bei Morns Befreiung half.
    Irgendwie hatte der ach so männliche und unbesiegbare Kapitän Succorso es geschafft, seine Besatzung zur Meuterei zu reizen.
    »Schade, Mikka«, brummte Succorso. »War ’n witziger Versuch.« Seine Aura lässiger Überlegenheit war verflogen: er wirkte nur noch zermürbt und bissig. »Aber Thermopyle hat doch längst eingesehen, daß meine Beweggründe völlig belanglos sind. Wenn’s die einzige Wahl ist, die mir noch bleibt – na, um so besser für ihn. Er will meine Unterstützung. Jetzt hat er sie. Die Wahrheit ist, ihr könnt auch nirgendwo mehr hin.«
    Zum erstenmal ergriff der Bordtechniker das Wort, Vector Shaheed. »Du irrst dich, Nick.« Sein Ton glich seiner Miene und seinen Augen: er war viel zu ruhig, um normal zu sein. Dennoch hörte Angus seiner Stimme keine Kat-Abhängigkeit an; statt dessen hörte er altes Leid heraus, alte Schmerzen, die schon so lang unterdrückt wurden, daß auch alles andere eine trübe Dumpfheit angenommen hatte. »Wie gesagt, wir hätten uns an den Kassierer wenden können. Oder an Kapitänin Chatelaine. Es hätte bestimmt beide enorm fasziniert« – er schmunzelte

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