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Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht

Titel: Amnion 3: Ein dunkler, hungriger Gott erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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stabil blieb.
    Weil er nach nützlichen Erkenntnissen suchte, nach Mitteln und Wegen, um sich aus diesem Schlamassel zu befreien – vielleicht bloß Hoffnung –, verharrte er an den Scanninggeräten. »Was haben sie mit der Scheißkapsel gemacht?« erkundigte er sich barsch.
    »In ’ne Frachtkammer aufgenommen«, gab Arkenhill prompt Auskunft, ohne den Blick von der Konsole zu heben. Man hätte meinen können, er versuchte zu beweisen, er sei so kompetent wie Carmel. »Vermutlich möchten sie ihn behalten. Vor ein paar Minuten hat das Schiff angelegt. Willst du den Liegeplatz wissen?«
    »Nein.« Nick hatte nur einen Grund, um sich für Davies Hylands Verbleib zu interessieren. »Ich will das Schiff identifiziert haben.«
    »Das ist kein Problem. Es liegen Frequentierungsdaten vor.« Zur Vorbeugung gegen unerwünschte Zwischenfälle funkte Kassaforts Leitzentrale ständig Informationen über sämtliche Raumschiffe in Thanatos Minors Umraum und ihre Bewegungen. Arkenhill tippte Tasten, las Anzeigen ab. »Der Kahn heißt Sturmvogel. Kapitän ist Sorus Chatelaine. Registrierungsort: Station Terminus.«
    »Der Vogel hat sich reichlich weit vom Nest entfernt«, kommentierte Mikka mit ihrem üblichen trockenen Humor. Terminus befand sich in größerem Abstand vom Bannkosmos als jede andere Raumstation der Menschheit, mindestens einhundert Lichtjahre ferner als die Erde.
    Nick wandte sich an Sib Mackern. »Was besagen die Daten?«
    Durch Schweiß und Schlafmangel schien sich Mackerns helles Schnurrbärtchen auf der Oberlippe zu sträuben; dagegen wirkten seine Augen, als wären sie tief in ihre Höhlen eingesunken. Wiederholt stockten seine Finger auf der Tastatur. »Nichts, Nick«, meldete er einen Moment später. »Wir haben noch nie was über sie erfahren.«
    Unwillkürlich ballten sich Nicks Hände zu Fäusten. Sib plapperte daher wie eine Memme. Und Nick verabscheute Feiglinge. Er mußte die Anwandlung unterdrücken, dem Datensysteme-Zweitoperator eins in die Fresse zu dreschen.
    »Querverweise überprüfen!« schnauzte er. »Name, Kapitän, Registrierung, Id-Codes. Ich wünsche eine verwertbare Antwort.«
    Bei Illegalen-Raumschiffen gab es oft erhebliche Diskrepanzen zwischen offiziellen und privaten Identifizierungsdaten. Schiffe und Kapitäne durften ihre Namen so häufig wechseln, wie es ihnen beliebte. Doch ihre Registrierung konnten sie nicht nachträglich abwandeln. Und genausowenig die in ihren Data-Nuklei enthaltenen ID-Codes manipulieren; wenigstens nicht, ohne den Data-Nukleus selbst zu verändern.
    Natürlich war sogar das möglich. Aber dadurch träten andersartige Unregelmäßigkeiten auf…
    »Und Konfiguration«, ergänzte Mikka unverzüglich Nicks Anweisung. »Versuch’s mit der Emissionssignatur oder sonst irgendwas, das vom Scanning aufgezeichnet worden ist.«
    Nun war es seine Erste Offizierin, der Nick am liebsten eine reingehauen hätte. Nicht weil sie Falsches äußerte, sondern weil sie ihm half, wenn es nicht hätte erforderlich sein dürfen; weil er in diesen Augenblicken ihre Hilfe nötig hatte. Sein Gehirn ließ ihn im Stich, und diese Schwäche war ihm noch widerwärtiger als Feiglinge.
    Morn, du gottverfluchte Hexe, was hast du aus mir gemacht?
    Wer hat mich zu deinen Gunsten betrogen? Von wem bist du herausgelassen worden?
    »Da kommen die Angaben«, meldete plötzlich Scorz. »Letzte Anflugsund Liegeplatzinstruktionen.«
    Nick hielt den Atem an, während der Kommunikatoren-Zweitoperator die Einzelheiten an Kommandostation und Steuerung weiterreichte.
    Man behandelte die Käptens Liebchen wie einen fremden Besucher. Ein Schiff ohne Fracht. Einen Flüchtigen. Als Illegalen auf der Suche nach Unterschlupf. Oder einen läppischen kleinen Informationshändler.
    Auf keinen Fall wie ein Raumschiff, das umfangreicher Reparaturen seines Ponton-Antriebs bedurfte und sie auch zu bezahlen vermochte.
    Indem er in höchster Erbitterung vor sich hinschimpfte, stapfte Nick zu Scorz’ Posten. »Audio-Verbindung herstellen!«
    Scorz drückte sich den Ohrhörer fester ins Ohr und tippte Tasten. »Ich verbinde mit Kapitän Succorso«, sagte er gleich darauf und rückte etwas beiseite, um Nick an seinen Platz zu lassen.
    »Leitzentrale!« schrie Nick. »Hier spricht Kapitän Succorso. Ist Ihr Empfang gestört? Haben Sie nicht ersehen, daß ich Reparaturen benötige? Ist die Kredit-Bestätigung nicht erkannt worden? Ich verlange, daß Sie mir einen Liegeplatz im Reparaturdock zuteilen!«
    »Kapitän

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