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Amnion 4: Chaos und Ordnung

Amnion 4: Chaos und Ordnung

Titel: Amnion 4: Chaos und Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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noch stärker unter Druck zu setzen, drehte er quasi die Daumenschrauben an, sorgte dafür, daß der Werkschutz ihn wachsam beobachtete; ihn und ebenso Mikka.
    Damit Lumpi im Vergleich zu den beiden um so harmloser wirkte.
    Am liebsten hätte Nick laut gelacht. Doch die Zeit, um Sibs ängstliche Betroffenheit auszukosten, durfte er sich nicht nehmen; wenigstens momentan nicht. Statt dessen widmete er seine Aufmerksamkeit nun dem Werkschutzleiter.
    »Nach meiner Einschätzung ist das, was wir da haben, sehr wertvoll«, sagte er, bevor Retledge seine Frage wiederholen konnte. »Und wenn ich recht habe, muß davon ausgegangen werden, daß uns Raumschiffe verfolgen. Raumschiffe mit Leuten, die es uns fortnehmen wollen. Wie ich es sehe, wird durch meinen möglichst baldigen Abflug die Aussicht verringert, daß hier ein Schlachtfeld entsteht.«
    Erneut wandte er sich an den Laboratoriumsdirektor. »Wenn Sie keine Einwände haben, würde ich gern anfangen, Dr. Beckmann«, sagte er. »In dieser oder jener Hinsicht läuft für uns alle die Uhr.«
    Deaner Beckmann hatte seinen Entschluß gefaßt: er zögerte nicht, danach zu handeln. »Dr. Shaheed kann Labor einunddreißig benutzen, Sven«, instruierte er einen Mitarbeiter. »Bitte führen Sie ihn hin und seien Sie ihm dabei behilflich, sich einzurichten. Geben Sie ihm, was er braucht, solang’s in vernünftigem Rahmen bleibt.«
    Meinte der Direktor: Behalten Sie ihn im Auge? Beobachten Sie, was er treibt? Nick wußte es nicht, und es war ihm einerlei. Er hatte nicht vor, Vectors Analyseresultate zu verheimlichen. Beckmann die Wahrheit mitzuteilen bedeutete die größte Gefahr, in die er ihn bringen konnte. Mit ein wenig Glück vernichtete die Sturmvogel nach Nicks Abflug das Schwarzlabor; daß Sorus Chatelaine so weit ging, um ihre Amnion-Herren gegen die Bedrohung durch das Antimutagen abzusichern, war durchaus denkbar.
    »Linne«, sagte Dr. Beckmann zu der Frau, die Vectors Identität bestätigt hatte, »richten Sie Dr. Hysterveck aus, er möchte bis auf weiteres seine TKE-Simulation unterbrechen. Das dürfte genug Strom für die Geräte abzweigen, die Dr. Shaheed verwenden muß.«
    An der Spitze seiner Mitarbeiter strebte er zum Ausgang. »Kommandant Retledge, Mr. Mackern und… äh… Mr. Lumpi überlasse ich Ihrer Obhut.«
    Nick hatte das Gefühl, er müßte singen, wäre jetzt zum Singen der richtige Zeitpunkt. Sein Gemüt lechzte im Zustand unbändiger Vergnügtheit nach Musik.
    Sorus die Wangen zu zerschlitzen sollte ihm nicht genügen. Er hatte die Absicht, mit dem Messer ihr verfluchtes Herz zu kitzeln.

 
SORUS
     
     
    Auf der Brücke der Sturmvogel verfolgte die Kapitänin des Raumschiffs mit, wie die Posaune den Anflug durch den Asteroidenschwarm bewältigte und sich an den von der Kommunikationszentrale des Schwarzlabors zugeteilten Liegeplatz schob. Sie belauschte den Funkverkehr zwischen der Kommunikationszentrale und der Posaune, bis sie hörte, daß Nick Succorso und vier weitere Personen von Bord gingen, um Deaner Beckmann den Grund ihres Besuchs zu erläutern. Anschließend aktivierte sie per Daumendruck die bordinterne Interkom und befahl dem von ihr zusammengestellten Einsatzteam, sich bereitzuhalten.
    Sie war der Überzeugung, daß ehemalige Crewmitglieder der vernichteten Käptens Liebchen die vier Leute waren, die Succorso begleiteten. Zuvor hatte sie zur Kenntnis genommen, daß das seitens der Posaune an die Kommunikationszentrale übermittelte Mannschaftsverzeichnis weder Angus Thermopyle, Morn Hyland noch Davies Hyland erwähnte. Succorso verschwieg ihre Anwesenheit.
    Oder hatte er sich ihrer inzwischen entledigt? Das erachtete Sorus als ausgeschlossen. Einen VMKP-Cyborg außer Gefecht zu setzen traute sie einem Würstchen wie Nick nicht zu. Und daß die beiden Hylands zu wertvoll waren, um sie einfach abzumurksen, mußte wohl sogar ihm klar sein. Also hatte er sie an Bord des Interspatium-Scouts zurückgelassen, um ihre Gegenwart zu verheimlichen; sie für seine Zwecke in Sicherheit zu belassen.
    Daran störte Sorus sich nicht. Jemand von der Käptens Liebchen eignete sich ohnehin besser für ihre Absicht. Zweifellos wäre es Taverner recht, gelänge es ihr, sich Thermopyle oder einen der Hylands zu greifen; doch für das, was sie im Sinn hatte, gab ein untergeordnetes Besatzungsmitglied allemal einen tauglicheren Kandidaten ab.
    Wie lange mochte Succorso mit Beckmann sprechen? Wieviel Zeit brauchte er, um den Laboratoriumsdirektor zu dem zu

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