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Amok der Amazonen

Amok der Amazonen

Titel: Amok der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihr
beibringen. Ich gehe jetzt ins Haus zurück .«
    »Sagen Sie Libby auch, daß sie
die Polizei anrufen soll«, befahl ich barsch. »Jetzt geht es nicht mehr nur um
die Frage der Sicherheit. Mordfälle kann sie nicht auf eigene Faust lösen, ob
ihr das nun paßt oder nicht .«
    Francis stapfte eilig zum Haus,
während ich mich nach Fußabdrücken umsah. Neebles Spur fand ich. Es sah aus, als wäre er gerannt. Seine Spur kam direkt vom Tor.
Etwa sechzig, siebzig Meter weiter hinten fand ich eine zweite Spur
niedergetretenen Grases, und dort, wo Neebles Spur
sich von der zweiten trennte, eine Mulde, in der wohl ein Körper gelegen hatte.
Ich dachte mir, daß von dort aus der Schuß abgegeben worden sein mußte. Von
hier schwenkten die Fußspuren in das Wäldchen ab. Ich verlor sie auf härterem
Boden.
    Im Empfangssalon brannte Licht,
als ich zum Haus zurückkam. Ich konnte erregte Stimmen hören. Sie verstummten
alle, als ich an die Terrassentür klopfte.
    »Wer ist Ihr Lieblingsmann ?« rief ich hoffnungsvoll.
    Niemand antwortete, doch
Sekunden später ging die Glastür auf, und ich stand Libby gegenüber, die mich
kritischen Auges musterte.
    »Wir wußten, daß nur Sie das
sein konnten«, bemerkte sie. »Kein Mensch sonst kann so eingebildet sein .«
    »Es ist schön, wenn man geliebt
wird«, erwiderte ich, trat ein und drückte die Tür hinter mir zu.
    »Es muß ein Triebmörder oder so
gewesen sein«, jammerte Denice .
    »Warum sollte ein Triebmörder Neeble töten ?« erkundigte ich mich
interessiert.
    »Um an uns heranzukommen«,
entgegnete Denice und warf furchtsame Blicke zur Tür.
    »Ich glaube kaum, daß Nathaniel Neeble als sonderlich abschreckend betrachtet worden
wäre«, stellte Libby trocken fest.
    »Richtig«, stimmte ich zu. » Neebles Tod hat viele düsterere Gründe. Er deutete mir
gegenüber an, daß er etwas ziemlich Unschönes über die >Zornigen
Amazonen< wüßte, und daß er Ihnen, Libby, mit seinem Wissen gedroht hätte .«
    Libby lachte verächtlich. »Ich
habe ein einzigesmal mit ihm gesprochen. Vor drei
Wochen, am Telefon. Er belästigte Doris ständig, und sie bat mich, ihm
auszurichten, daß er nicht wieder anrufen sollte. Und das tat ich. Damals
machte er eine Bemerkung, daß er uns schon noch entlarven würde — etwas in
dieser Art. Er war vollkommen außer sich, und ich achtete gar nicht auf das,
was er sagte. Ich bin es gewöhnt, daß unsere Organisation von den Männern
angegriffen wird .«
    »Ich glaube, da steckte mehr
dahinter als die üblichen Beschimpfungen«, sagte ich ruhig.
    Libby blickte mich flüchtig an
und wandte sich ab.
    »Hat jemand die Polizei
benachrichtigt ?« fragte Linda wie benommen. Sie hatte
sich halb auf der kleinen Couch ausgestreckt und starrte wie gebannt zu Boden.
    »Natürlich«, erwiderte Libby
sachlich. »Eine männliche Bestie treibt auf dem Gelände ihr Unwesen. Soll sie
ruhig von ihren Brüdern zu Tode gehetzt werden .«
    »Sind Sie denn so sicher, daß
der Mord von einem Mann begangen wurde ?« erkundigte
ich mich.
    »Sie vielleicht nicht?« Die
blonden Brauen zuckten hoch. »Es kann doch nur derselbe gewesen sein, der auch
Doris schon töten wollte .«
    »Das weiß ich nicht«, versetzte
ich langsam. »Aber den Fußabdrücken nach sieht es aus, als wäre es tatsächlich
ein Mann gewesen. Aber es könnte auch Francis gewesen sein. Schwergewichtig genug ist sie jedenfalls, und
die Schuhgröße würde auch passen. Wo ist sie überhaupt ?«
    »In der Küche bei Teena «, antwortete Libby. »Und bitte seien Sie ernst.
Francis war es natürlich keinesfalls. Ich kenne sie seit meiner Jugend, und sie
ist eine treue Anhängerin der Amazonen .«
    »Davon bin ich überzeugt«,
meinte ich. »Aber die Polizei wird diese Möglichkeit trotzdem in Betracht
ziehen .«
    »Aber auch die Möglichkeit, daß Sie der Schuldige sind, Mr. Roberts«, bemerkte Libby hämisch. Ich fand,
sie schlug ein wenig tief.
    »Aber nein«, piepste Denice . »Er war — «
    Libby drehte sich scharf nach
ihr um.
    »So, so, Miss Devlon .« Sie trat einige Schritte auf das Mädchen zu, und Denice verkroch sich tiefer in ihren Sessel. »Du wolltest
sagen, daß Mr. Roberts der Mörder nicht sein kann, weil du bei ihm warst. Ich
warne dich, du elende, kleine Hure, noch eine Regelwidrigkeit, und die Amazonen
werden sich einen neuen Kassenwart suchen .«
    »Das wird nicht nötig sein,
Libby«, fuhr ich ärgerlich dazwischen. »Sie und Linda kamen nur herunter, um
mir zu sagen, daß sie

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