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Amok der Amazonen

Amok der Amazonen

Titel: Amok der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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jemanden am Tor gehört hatten .«
    Libby warf Linda einen zornigen
Blick zu, doch dann verlor ihr Gesicht etwas von seiner Härte.
    »Du hast jemanden am Tor
gehört, Linda ?«
    Linda nickte. Sie blickte nicht
auf.
    »Dann hat jemand Neeble eingelassen«, konstatierte Libby. »Aber warum soll
der Mörder das getan haben ?«
    »Vielleicht, weil er ihn
umbringen wollte«, warf Carrie ungeduldig wie üblich ein. Sie stand an der
zweiten Tür zum Flur und hatte die ganze Szene mit ausdruckslosem Gesicht beobachtet.
»Hast du Doris Bescheid gesagt ?« fragte sie Libby.
    »Noch nicht.«
    »Meinst du nicht, es wäre
besser, du tätest es, bevor die Polizei es dir abnimmt ?« In Carries Stimme lag eine Herausforderung, auf die Libby offensichtlich nicht
eingehen wollte.
    »Ich sage es ihr jetzt«,
murmelte sie beinahe demütig.
    »Ich komme mit«, erklärte
Carrie.
    Schweigen senkte sich über das
Zimmer, als sie gingen.
    Nach ein paar Minuten seufzte Denice tief.
    »Der arme Mr. Neeble .«
    »Kannten Sie ihn ?« fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Er war sein Leben lang der
arme Mr. Neeble «, bemerkte ich.
    Linda begann zu weinen, und ich
setzte mich und legte den Arm um sie.
    Fünfzehn Minuten später rollte
unter Sirenengeheul die Polizei an.
     
     
     

7
     
    Mandala Warmington hob ihr Kinn gerade hoch genug, um mir ein strahlendes Guten-Morgen-Lächeln zu
schenken, und wandte sich wieder ihrer Zeitung zu. Neben ihrer Maschine stand
eine Tasse mit dampfendem Kaffee.
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn
Sie heute Verschiedenes für mich erledigen würden«, bemerkte ich freundlich.
»Das heißt, wenn Sie das nicht diktatorisch finden .«
    »Es ist diktatorisch, aber
solange Sie mein Gehalt zahlen, können Sie mich auch herumkommandieren. Das
geht so lange in Ordnung, wie Sie sich nicht Vorrechte anmaßen, nur weil Sie
ein Mann sind .«
    »Heißt das, daß Sie bereit
sind, alles zu tun, worum ich Sie bitte, wenn ich Ihnen nur genug zahle ?« erkundigte ich mich neugierig.
    »Natürlich nicht. Wie können
Sie nur so früh am Morgen schon an Sex denken !«
    »Weil ich spät abends
gewöhnlich zu müde dazu bin .«
    »Zu müde von zuviel Sex, wette ich«, stellte sie in verachtungsvollem
Ton fest. »Also, was kann ich für Sie tun ?«
    »Ich dachte, Sie wären nicht
interessiert .«
    »Ich meine, was soll ich heute
für Sie erledigen — um mir mein Gehalt zu verdienen ?«
    »Oh.« Ich ließ mich auf der
Kante ihres Schreibtisches nieder und blickte auf das prachtvolle, lange Haar,
das ihr fast bis zur Taille reichte. Ich bemühte mich, mich auf das zu konzentrieren,
was zu erledigen war.
    »Nun, über die >Zornigen
Amazonen< und Lanette Holmes sind Sie natürlich
bestens informiert .«
    »Natürlich nicht«, murmelte
sie. »Ich weiß nur das, was ich gelesen habe — Sie haben mir überhaupt
nichts erzählt .«
    »Schön, dann hören Sie zu, aber
nur, wenn es Ihnen nichts ausmacht, die Morgennachrichten zu versäumen — sie
bringen sowieso nicht das Allerneueste .«
    Sie faltete die Zeitung
zusammen, steckte sich eine Zigarette an, trank einen Schluck Kaffee und
lächelte mich an.
    »Ich kann es kaum erwarten«,
erklärte sie süß.
    »Das sieht man«, knurrte ich.
    »Also, was ist das Allerneueste ?« erkundigte sie sich, und ihre weißen Zähne blitzten mich
an wie poliertes Elfenbein.
    » Heute nacht ist auf dem Landsitz von Lanette Holmes ein Mord
verübt worden .«
    »Ach, du lieber Gott.« Mandala
runzelte die Brauen. »Sie meinen, so ein männliches Wesen, das sich auf den
Schlips getreten — «
    »Nein, das meine ich nicht«,
fiel ich ihr ungeduldig ins Wort. »Es war sogar ein Mann, der ermordet wurde .«
    »Oh. Aber zweifellos hat er sie
provoziert — «
    »Mandala! Hören Sie doch erst
einmal zu .«
    Sie starrte mich an, als
zweifelte sie an meinem Verstand.
    »Ein Mann tötete ihn — und die
Sache hat, soviel ich weiß, nichts mit dem Konflikt der Geschlechter zu tun.
Wenn mir auch allmählich begreiflich wird, wie man sich in diese Richtung
getrieben fühlen könnte .«
    »Das geht wohl auf mich«,
meinte sie seufzend. »Aber Sie haben ja keine Ahnung, wie schwierig Sie
manchmal sind. Warum sagen Sie mir nicht einfach kurz und bündig, was ich für
Sie erledigen soll ?«
    »Ich versuche ja nur, Ihnen die
Hintergründe der Affäre ein wenig zu schildern .«
    Sie hob ihre Kaffeetasse, trank
einen Schluck, zog an ihrer Zigarette und blies mir den Rauch ins Gesicht.
    »Der Mord scheint mit einer
Geschichte

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