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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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eingeschlagenen Scheibe in der Tür gefallen war.
    Die warnenden Stimmen meldeten sich wieder. Eine sagte: Nein, das war ein anderes Geräusch.
    Die andere sagte: So oder so, du musst nachsehen. Hier kannst du nicht bleiben.
    Wenn er es war, Toby, dann war er aus einem ganz bestimmten Grund hier. Er war hier, weil er wusste, dass sie hier war. Also hatte es keinen Sinn, sich zu verstecken. Wenn sie aus einem der Fenster im Obergeschoss zu klettern versuchte, würde sie sich schutzlos einem tödlichen Angriff aussetzen. Und angesichts dessen, was er in Camber getan hatte, könnte er auch einfach das Haus in Brand stecken und sie auf diese Weise umbringen.
    Nein. Es gab nur eine Alternative. Und zwar die, die sie Craig so unbesonnen nahegelegt hatte, als sie am Mittwochabend im Krankenwagen gewartet hatten.
    Zurückschlagen.
     
    Sie hielt den Kopf gesenkt und stieg in krampfhaft geduckter Haltung die Treppe hinunter, ganz langsam, Stufe um Stufe, als durchquerte sie ein Minenfeld. Nach und nach kam der Hausflur in ihr Blickfeld, und sie sah, dass mehrere Türen offen standen. Alle Zimmer waren dunkel. Nichts deutete darauf hin, dass irgendwo jemand auf der Lauer lag, aber das hieß noch lange nicht, dass da niemand war.
    Sie erreichte die unterste Stufe und stieß mit dem Brieföffner in die Luft wie eine Schattenboxerin. Der Flur war leer, von der Haustür bis zur Küche am anderen Ende. Die Türen dazwischen führten zu einer Toilette, ins Esszimmer und ins Wohnzimmer.
    Genau wie zuvor im Farmhaus schien die offene Hintertür der aussichtsreichste Fluchtweg zu sein. Aber von dort, wo Julia stand, schien sie unendlich weit weg zu sein, ein verlockendes Licht am Ende eines Tunnels voller unwägbarer Gefahren.
    Doch inzwischen waren ein oder zwei Minuten vergangen, und sie hatte kein weiteres verdächtiges Geräusch registriert, keinerlei Bewegung. Vielleicht hatte sie es sich nur eingebildet. Vielleicht war es nur der Wind gewesen.
    Und dann hörte sie ihn.
    Er atmete aus.
    Er war im Wohnzimmer. Ganz nahe. Vielleicht hinter der Tür versteckt.
    Doch er reagierte nicht. Er sprang nicht heraus, um sich auf sie zu stürzen.
    Sie begriff, dass er sie nicht sehen konnte. Er musste sich ganz auf sein Gehör verlassen, und sie war so leise die Treppe heruntergekommen, dass sie kein Geräusch gemacht hatte. Wenn sie es auch durch den Flur schaffen könnte, ohne dass er sie hörte …
    Es war eine enorme Herausforderung, auf Zehenspitzen zu schleichen, wo doch jeder Nerv in ihrem Körper sie anschrie loszurennen. Ihre Entschlossenheit währte nur so lange, bis sie die Küche erreichte und sah, dass sie leer war. Sie hätte also mindestens einige Sekunden Vorsprung, bis er hinter der Tür hervorgekommen wäre. Sie musste nur so viel wie möglich aus diesen paar Sekunden herausholen.
    Sie lief durch die Küche und registrierte vage, dass sich im Flur hinter ihr nichts regte. Er reagiert zu langsam, dachte sie. Ha! Sie erreichte die Hintertür und wollte sich eben in die kalte, stürmische Nacht hinausstürzen, als er ihr in den Weg trat.
    Sie bremste jäh ab und schlitterte über die Glasscherben am Boden. Es war unmöglich, aber er stand direkt vor ihr, so nahe, dass sie seinen widerlichen Atem riechen konnte. In einer Hand hielt er die Pistole, in der anderen ein Funkgerät, das er Kendricks Männern abgenommen hatte. Sie ahnte sogleich, dass er ein zweites Gerät auf die gleiche Frequenz eingestellt und hinter der Wohnzimmertür platziert haben musste. Es hatte perfekt funktioniert. Es hatte sie aus ihrem Versteck hervorgelockt.
    Das war‘s also, dachte sie. Das ist das Ende.
    Er dachte das Gleiche. »Gib auf«, sagte er. Es klang nicht wie ein Befehl oder eine Aufforderung. Es klang wie eine Feststellung. Er sprach nur aus, was ohnehin schon klar war.
    Nein . Sie war sich nicht sicher, ob sie das Wort laut ausgesprochen oder nur gedacht hatte. Er zielte mit der Pistole auf sie, doch irgendeine verwegene Eingebung sagte ihr, dass er nicht schießen würde. Er war noch nicht fertig mit ihr.
    Sie drehte sich blitzschnell auf den Fersen um und schleuderte gleichzeitig den Brieföffner wie einen Speer. Toby wich zurück, doch die Spitze traf ihn am Wangenknochen. Aus dem Nichts quoll ein Blutstrom hervor und ergoss sich über sein Gesicht.
     
    Sie war schnell, aber Toby war schneller. Sobald er sah, dass er sie mit der Waffe nicht einschüchtern konnte, ließ er die Hand sinken und machte einen Satz auf sie zu. Er wusste, er

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