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Amok: Thriller (German Edition)

Amok: Thriller (German Edition)

Titel: Amok: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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doch Auswirkungen auf den Wert des Unternehmens haben, meinen Sie nicht?«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte George. »Ich gebe zu, die Sache ist im Moment ziemlich heikel, aber das ändert sich auch wieder. Die Leute haben ein kurzes Gedächtnis.«
    »Sie haben also vor, einen neuen Antrag zu stellen?«
    »Das hängt vom Zeitrahmen ab. Aber wenn Sie das Land zusammen mit dem Unternehmen erwerben, wüsste ich nicht, warum man die Sache nicht weiterverfolgen sollte.«
    Kendrick lachte in sich hinein. »Sie meinen, ich soll mir den Stress antun, die Baugenehmigung zu beantragen?«
    »Vielleicht ist es gar nicht solch ein Stress. Wie ich schon sagte, die Einstellungen ändern sich.«
    »Dieses Argument hat Philip Walkers Sohn gerade vorgebracht, in der Times von heute Morgen. Haben Sie es gelesen?«
    »Ja. Ein boshafter Artikel.«
    »Aber vielleicht hat er recht. Vom Widerstand ist nicht mehr viel übrig.«
    »Ein ironischer Vorwurf, angesichts der Tatsache, dass er gewillt scheint, den Stab von seinem Vater zu übernehmen.«
    »Trotzdem«, beharrte Kendrick. »In Chilton stehen jetzt eine ganze Reihe von Objekten leer. Und zudem dürften vielleicht einige der Überlebenden zu dem Schluss kommen, dass sie dort nicht mehr leben können.«
    »Das Potenzial ist mir bewusst. Wir arbeiten daran.« George drehte sich um und begann auf die nördliche Außenmauer zuzugehen. »In den letzten Monaten sind von Ihnen sehr widersprüchliche Signale gekommen. Ich wüsste gerne, ob Sie dabei sind oder nicht.«
    »Haben Sie irgendwelche anderen Kaufinteressenten, die Ihnen die Tür einrennen?«
    »Sie erwarten doch nicht, dass ich so eine Frage beantworte?«
    »Das müssen Sie nicht, George.« Kendrick klopfte ihm auf den Rücken, als ob sie Freunde wären. »Ich denke, wir können da eine Lösung finden. Warten wir einfach ab, bis die Aufregung sich gelegt hat, und dann können wir darüber reden, welche Nachbesserungen nötig sind.«
    George sah ihn von der Seite an. »Nachbesserungen?«
    »An dem Deal als Ganzes. Am Preis.«
    George schnaubte. Er starrte zu den Klippen hinüber, die hinter dem Jachthafen verliefen. Aus der Entfernung sahen sie strahlend weiß aus, doch von hier aus konnte er erkennen, dass der Kalk mit Flintstein, Lehm und Grasbüscheln durchsetzt war. Auf halber Höhe war ein Fangzaun angebracht worden, um Steinschlag zu verhindern.
    Kendrick stützte beide Hände auf die Mauer und blickte in die Tiefe. Er hob einen kleinen Kieselstein auf, der vor ihm auf dem Boden lag, und legte ihn auf die Mauer. Nachdem er eine Weile damit herumgespielt hatte, schnippte er ihn über die Kante.
    »Ich habe mal jemanden von einem Dach geworfen«, sagte er in sachlichem Ton. »Das Haus war nur vier Stockwerke hoch. Oder höchstens fünf.« Er zuckte mit den Achseln. »Ist kein schöner Anblick.«

24
     
    Craig rief Abby an, bekam aber nur ihre Mailbox dran. Er erwog, ihr eine Mail zu schicken, und während er darüber nachdachte, was er ihr schreiben sollte, überflog er den Rest der Zeitung.
    Es gab noch weitere Artikel über den Schützen, Carl Forester, dessen familiärer Hintergrund von den Journalisten gnadenlos unter die Lupe genommen worden war. Die übliche Debatte war entbrannt: Wann ist der Punkt erreicht, wo persönliche Verantwortung schwerer wiegen muss als die Folgen von Missbrauch in der Kindheit? Seine verwitwete Mutter, Peggy, war am Samstagabend festgenommen worden, nachdem sie eine der Polizistinnen, die sie in Schutzhaft nehmen sollten, tätlich angegriffen hatte. Jetzt war sie auf ihren eigenen ausdrücklichen Wunsch hin auf freien Fuß gesetzt worden. Eine Boulevardzeitung brachte ein Foto, das sie beim Verlassen des Reviers zeigte. Man sah, wie sie unter der Decke, die man ihr zum Schutz ihrer Privatsphäre übergeworfen hatte, wild um sich schlug. DIE MEISTGEHASSTE FRAU GROSSBRITANNIENS, schrie die Schlagzeile.
    Ein weiterer Artikel bestätigte Sullivans Aussage, wonach die Polizei immer noch darauf wartete, Julia Trent befragen zu können. Unter der Überschrift DOPPELTE TRAGÖDIE FÜR CHILTON-OPFER wurde enthüllt, dass Julias Eltern kurz vor Weihnachten an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben waren, und es wurde ein anonymer »Bekannter« zitiert, der Befürchtungen hinsichtlich ihrer psychischen Stabilität äußerte. Ein erfundenes Zitat, mit dem die Geschichte ein bisschen aufgepeppt werden sollte, mutmaßte Craig.
    Er hörte ein Geräusch im Hausflur, und dann ging die Tür auf. Nina.
    »Sie sind

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