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Amore siciliano

Amore siciliano

Titel: Amore siciliano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bronder
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neben mir eine Packung italienischen Gebäcks von Nonna Margherita und ein Stapel deutscher Zeitschriften von Paula und auf dem Schoß den Laptop, um mich mit meiner besten Freundin weit weg in Berlin auszutauschen.
    Doch noch ehe ich die erste Mail schreiben konnte, kamen Malte und Carla zum Krankenbesuch. Sie waren soeben aus Messina von ihrem Drehtag in der Lebensmittelfabrik zurückgekehrt. Während Carla neugierig meine Bettdecke lüpfte, um sich den Schlangenbiss ausder Nähe anzuschauen, setzte sich Malte zu mir, gab mir einen Kuss auf den Mund und strich mir zärtlich eine Haarsträhne aus der Stirn.
    »Mein armer kleiner Schussel, wie geht es dir?«, fragte er. »So etwas passiert also, wenn ich nicht auf dich aufpasse. Bist du etwa barfuß durch die Plantage gelaufen, oder wo hat dich die Viper erwischt?«
    Ich war perplex. Sich nach meinem Befinden zu erkundigen war zwar eine höfliche Geste, aber unter den Umständen, unter denen wir an diesem Morgen auseinandergegangen waren, war es total unpassend, dass er mich küsste und so vertraut tat. Immerhin hatte ich vor allen anderen mit ihm Schluss gemacht!
    Malte schien das jedoch nicht weiter zu stören, er wandte sich nun auch meiner Wade zu, drehte sie nach links und rechts und bewertete die Schwellung als »halb so schlimm«. Carla erklärte mir indes, wie ich die hässliche Wunde am wirkungsvollsten überschminken könnte. »Warte, ich glaube, ich hab sogar etwas Make-up in dem Hautton dabei, das kannst du gern haben«, meinte sie und lief hinüber in ihr Zimmer, um nach Schminke für meine Wade zu suchen.
    »Ich hab den ganzen Tag vergeblich versucht, ihr zu erklären, dass die meisten Schmink- und Kosmetikprodukte an Tieren erprobt werden«, erzählte Malte kopfschüttelnd. »Aber Carla sagt, sie sei abhängig von diesem Zeug und könne ungeschminkt nicht vor die Tür gehen. Eine seltsame Freundin hast du uns da mitgebracht.«
    »Sie ist nicht meine Freundin, sie hat mir nur das Leben gerettet«, schwächte ich ab. Immerhin war sie nichtdie Einzige, auch Paolos Hund war heute mein Retter in der Not gewesen. Super, erst gute zwei Wochen in Italien und schon zweimal nur knapp mit dem Leben davongekommen. Auch ohne Mafia war dieses Land nicht ungefährlich, zumindest für Tollpatsche wie mich. Doch das war nebensächlich. Viel wichtiger war nun, Malte daran zu erinnern, dass wir nicht mehr zusammen waren, denn mittlerweile hatte er sich an meine Seite gelegt, Arm und Bein über mich geschlungen und begonnen, mir zärtlich den Hals zu küssen.
    »Ähem, Malte«, fing ich an, »wegen heute Morgen …«
    »Ach, vergiss heute Morgen«, unterbrach er mich. »Ich bin dir nicht böse, ich hab ja selbst ein bisschen übertrieben reagiert wegen Carla. Eigentlich ist sie ja eine ganz lustige Person, und sie hat uns heute wirklich unterstützt, für uns übersetzt und so. Es stört mich gar nicht mehr, dass sie nun hier wohnt.« Er biss mir zärtlich ins Ohrläppchen und beugte sich über mich, um mich zu küssen. Ich richtete mich auf und entzog ihm meinen Mund.
    »Das meine ich nicht«, sagte ich. »Ich konnte ja sowieso nichts dafür, sie ist ja von ganz allein hergekommen. Aber was ich wegen heute Morgen sagen wollte …«
    Wieder unterbrach er mich: »Ach, vergiss doch heute Morgen. Wir haben uns gestritten, na und? Das kommt schon mal vor, wenn man so lange zusammen ist, und du bist ja auch ein ganz schöner Dickkopf.«
    Mein Dickkopf fing langsam an zu schmerzen angesichts der Ignoranz, die Malte an den Tag legte. Offenbar wollte er nicht verstehen, und ich holte gerade Luft,um ihm zu erklären, dass wir kein Paar mehr waren und er an meinem Ohrläppchen nichts mehr verloren hatte, da ging die Tür auf, und Carla kam mit einem riesigen Schminkkoffer zurück.
    »Na, dann lass ich euch mal allein mit dem Mädchenkram«, sagte Malte. »Ich komm später noch mal vorbei. Ach so, und könntest du bitte morgen früh, wenn du dich wieder wohler fühlst, noch mal versuchen, dieses Kontrollbüro zu erreichen? Da haben wir ja immer noch keine Antwort von bekommen. Danke!« Damit verließ er das Zimmer in dem offensichtlichen Glauben, dass ich noch seine Freundin war.
    »Das ist doch unglaublich. Wie ignorant kann man eigentlich sein?«, konnte ich nicht an mich halten, und Carla sah mich verständnislos an.
    »Malte und ich sind getrennt«, erklärte ich ihr, aber auch sie missverstand mich:
    »Non ti preoccupare, der kommt nachher sicher wieder, um nach dir zu

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