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Amors Glücksfall (German Edition)

Amors Glücksfall (German Edition)

Titel: Amors Glücksfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Wasser
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burgunderrote Schmetterlinge über den Glitzeraugen. Sie freut sich mich zu sehen, das ist sicher. „Schön, dass es geklappt hat!“ Ich nicke und sehe an ihr vorbei zu dem Tisch, an dem sich Peter gerade zu seiner Tabu-Freundin hinunter beugt. Ich kann nicht erkennen, ob er sie auf die Wange küsst, oder ob es nur bei einer angedeuteten Umarmung bleibt, gehe aber vom Letzteren aus. Er setzt sich. Der Kellner kommt dazu und nimmt ihre Bestellung entgegen. Ein paar Minuten später taucht er neben uns auf.
    „Hallo ihr zwei!“, sagt er. Es ist ein kleiner, dicker Italiener, der uns beide offensichtlich kennt.
    „Hallo Rico!“, lächelt Stella und lässt sich von ihm an der Wange berühren. Ich bin verwirrt. Ich dachte, Stella verbindet mit diesem Laden lediglich das Vorstellungsgespräch, das wir vor drei Jahren hier geführt haben. Jetzt stellt sich allerdings heraus, dass das Barolo ihr und auch Lorenzos Stammlokal ist.
    „Wie immer?“ , fragt Rico. Stella sieht zu mir hoch und lächelt scheu.
    „Wie immer?“, fragt sie . Ich habe sofort den Eindruck, dass sie zu ertasten versucht, ob auch zwischen uns wieder alles wie immer ist. „Solange dieses „Wie immer“ nicht ein Prosecco auf Eis ist, ist alles in Ordnung für mich“, denke ich und nicke, ohne zu antworten. „Zur Not schütte ich es unauffällig in den Blumenkübel neben mir“, beschließe ich und werfe wieder einen Blick nach vorne zu Peter und Amanda. Stella dreht sich um, versucht zu erraten, wen ich beobachte, kommentiert es allerdings nicht. Sie bemerkt den neugierigen Blick der schrill geschminkten alten Dame neben uns und zwinkert mir zu.
    „Kennst du sie?“, frage ich im Flüsterton. Sie schüttelt ihren gelockten Kopf und schmunzelt. Ich bin schon gespannt, wann sie auf meine E-Mail zu sprechen kommt. Denn dass sie es tun wird, steht für mich außer Frage. Ich kenne sie und hoffe daher, dass meine Geschichte so durchgeht, wie ich es geplant habe.
    Amanda und Peter unterhalten sich. Wie gut sie sich verstehen, kann ich von meinem Platz aus allerdings nicht sehen. Aber zumindest springt keiner der beiden auf und rennt davon. Ich behalte sie im Blick, sehe aber auch zu Stella, die mich nachdenklich mustert. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass unsere Tischnachbarin an einem Cocktail nippend zu uns schaut.  
    „Ich habe mich sehr über de ine Nachricht gefreut“, sagt Stella. Der Kellner kommt zurück und stellt eine große Flasche Tonic auf den Tisch. Daneben stellt er zwei Glaser mit Eis ab, die er anschließend befüllt. Ich nehme einen Schluck, um zu probieren, ob da Gin drin ist. Ich hoffe es ein bisschen. Stella trinkt auch und reklamiert nichts. Es ist nur Tonic, ohne Gin. Nicht gerade das, was ich bestellt hätte, aber zumindest nicht so schlimm, wie es Prosecco gewesen wäre. „Du hast mir gefehlt“, sagt sie und löst in Lorenzos Brust einen kleinen Schauer aus. Er mag sie, so viel ist klar.
    „Du hast mir auch gefehlt“, lüge ich und überlege, wie ich am besten an meine Antworten komme, ohne dass Stella Verdacht schöpft. Außerdem frage ich mich, warum das Gefühl, sie könnte uns beide sehen, nach und nach wieder da ist, obwohl ich dachte, es wäre dem ersten Schreck von vor zwei Wochen geschuldet. Da auch das ganze Team sowohl Mark als auch Lorenzo kennt und niemand von denen in mir die Angst ausgelöst hat, erkannt zu werden, war ich mir sicher, dass es so ist. Bis eben. Ich möchte am liebsten ihrem Blick ausweichen, was ein kompletter Schwachsinn ist. Also starre ich sie an, statt wegzusehen.
    „Ich fand ihn übrigens auch nett!“, sagt sie. Ich weiß sofort, dass sie Karim meint. Ich habe ihr geschrieben, dass wir uns gut verstehen und dass er mir davon berichtet hat, dass sie sich kennengelernt haben. Ich habe beschlossen, die Sache mit dem kleinen Studenten dafür zu nutzen, eine neue Basis zwischen Stella und mir aufzubauen. Ich will nicht riskieren, dass sie von alten Geschichten anfängt, mit denen ich wiederum nichts anfangen kann. „Und er ist wirklich süß, findest du nicht?“, schmunzelt sie. Ihr Lachen ist schief, der rechte Wangenknochen zeichnet sich ab, auf der linken Wange springen Lachfältchen herum wie spielende Kinder. Sie will hören, dass da was geht zwischen Karim und mir.
    „Ich will mir Zeit lassen, um ihn kennenzulernen“, antworte ich. „Und ich will nicht, dass er mir an die Wäsche geht“, füge ich in Gedanken hinzu.
    „Das verstehe ich, irgendwie“, sagt sie. Der Satz

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