ampir-Phantome
wissen, wohin wir genau fahren mussten.
Justine gab uns eine Beschreibung. Sie sprach dabei recht leise. Der Lord sollte wohl nichts mitbekommen, der jedoch hatte andere Dinge zu tun und war dabei, seine angebrannten Hände zu betrachten. Zusätzlich schüttelte er permanent den Kopf.
Das Ziel lag nicht in London, aber auch nicht zu weit von der Stadt entfernt. Wir mussten nach Südosten fahren in die Provinz Kent. An der Westgrenze würden wir es finden.
»Gut.«
»Und wann?«, fragte Suko.
Justine Cavallo lachte und breitete die Arme aus. »Wann trifft man am besten uns Vampire? Natürlich bei Einbruch der Dunkelheit und wenn es schon dunkel geworden ist.«
»Okay.«
»Und denkt daran«, sagte sie zum Abschied, »manche Nacht kann voller Überraschungen stecken...«
Das glaubte ich ihr aufs Wort!
***
Jane Collins freute sich darüber, dass Lorna Brown es schaffte, sich wieder zu erholen. Dazu trugen auch die Menschen bei, die um sie waren. Diese machten ihr Mut, und Sheila sprach davon, dass ihre Kratzer bald verheilt waren.
»Aber vergessen kann ich es nicht«, flüsterte Lorna.
»Das glaube ich Ihnen. Mir wäre es nicht anders ergangen. Aber Sie müssen nach vorn schauen.«
Lorna tat, als könnte sie Sheila nicht so recht glauben und schaute Jane Collins an, die nickte, bevor sie sprach. »Sheila hat Recht. Sie dürfen nicht mehr zurück, sondern nur noch nach vorn blicken. Außerdem haben Sie einige Schutzengel.«
Die Blonde schaute sie der Reihe nach an. »Schutzengel bringen nichts, wenn sie nicht in der Nähe sind.«
»Zumindest ich werde auf Sie achten«, erklärte Jane.
»Ach. Wie denn?«
»Indem ich erst mal bei Ihnen bleibe. Ich werde Sie auch nach Hause bringen, denke ich.«
»Danke.«
»Wo wohnen Sie?«
»Nicht hier.« Lorna hob ihre Schultern. »Ich meine, ich wohne nicht hier in London.«
»Wo dann?«
»Außerhalb. Das heißt, es ist schon die Grafschaft Kent. Dort befindet sich das Gestüt von Lord Lionel Curtis, auf dem ich als Pferdepflegerin arbeite. Da habe ich auch mein Zimmer.«
Jane Collins hatte Mühe, einen Laut der Überraschung zu unterdrücken. Sie riss sich hart zusammen. Sie schluckte, aber das leichte Erbleichen konnte sie nicht verhindern. Es war genau der Name, den sie und John von der Cavallo erfahren hatten. Der Lord war der Anführer dieser verdammten Gruppe, die sich zu den Vampiren hingezogen fühlte.
Das war schon hart.
»Ist was?«, flüsterte Bill. Ihm war Jane’s Verhalten aufgefallen.
»Nein, nein, nichts.«
»Verstehe.«
Jane wandte sich wieder an ihren Schützling. »Auch wenn es außerhalb von London ist. Ich habe mir für die nächsten Tage nichts vorgenommen. Und auf Personenschutz verstehe ich mich.«
»Wirklich?«
»Ja, Lorna.« Jane lachte. »Ich bin von Beruf Detektivin. Da lernt man so einiges, verstehst du?«
»Klar. Ich kenne das aus dem Fernsehen.«
Jane erwiderte nichts darauf, sondern erkundigte sich dafür, wann sie fahren sollten.
»Sofort?«
»Klar.« Jane lachte. »Das ist mir sogar sehr recht. Wir können uns in meinen Wagen setzen und losdüsen.«
»Das ist gut.«
Die Detektivin schaute in die Runde. »Dann darf ich mich noch mal bei euch bedanken, dass ihr euch so toll um Lorna gekümmert habt. Ich denke, dass wir den Rest allein schaffen.«
»Oder mit John Sinclair«, sagte Bill. »Wo steckt er eigentlich? Weißt du das?«
Jane schaute auf Lorna, die noch neben ihr saß, den Kopf gesenkt hielt und in die eigenen Gedanken versunken war. Jane wollte allerdings sicher gehen, dass sie nichts hörte. Sie beugte sich über den Tisch hinweg Bill Conolly entgegen.
»Er ist zu Lord Curtis gefahren«, flüsterte sie gerade so laut, dass Bill sie verstehen konnte.
Der Reporter musste nicht lange nachdenken. Nach einigen Sekunden nickte er, denn er hatte verstanden.
»Alles klar?«, fragte Jane.
Bill lächelte. »Sicher. Ich denke, dass das Netz allmählich gesponnen wird.«
»Darauf kannst du setzen.«
Auch Lorna Brown wollte nicht mehr länger am Tisch sitzen bleiben. Sie stand auf und schaute Jane dabei an.
»Wir können, Lorna.«
»Danke.«
Beide Conollys brachten sie bis zur Tür. Sheila ging mit Lorna vor den anderen beiden.
So hatte Bill Zeit, mit Jane zu sprechen. »Was glaubst du denn, was euch auf dem Gestüt erwartet?«
»Viele Pferde.«
»Ha, ha, soll ich lachen?«
»Und vielleicht auch die Vampir-Phantome.«
Bill Conolly hörte den Namen zum ersten Mal. Er blieb völlig überrascht stehen und sagte
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