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ampir-Phantome

ampir-Phantome

Titel: ampir-Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in den folgenden Minuten auch nicht ändern würde. Er hatte genug mit sich selbst zu tun, denn es ging ihm nicht eben gut. Wahrscheinlich kämpfte er gegen starke Schmerzen an, die ihn von seinen Händen erreichten, denn sie hatte er zwischen seine Beine geschoben und fest aneinander gedrückt, als hätte er sie sich geklemmt. Als er sah, dass ich auf ihn zukam, flackerte in seinen Augen die Angst.
    Ich blieb vor ihm stehen und senkte den Kopf. Nein, dieser Mensch hatte nichts Aristokratisches oder Arrogantes mehr an sich. Er war nicht mehr als ein Häufchen Elend. Wahrscheinlich rechnete er damit, dass ich ihn noch mal mit dem Kreuz angreifen würde. Das allerdings hatte ich in die Tasche gesteckt.
    »Zeigen Sie mir Ihre Hände, Sir!«
    Der Lord zuckte zusammen. Er wollte nicht, denn er schüttelte heftig seinen Kopf.
    Ich gab nicht nach. »Bitte!«
    Er merkte, dass ich es nicht spaßig meinte. Seine Arme bewegten sich zuckend. Wenig später sah ich die Hände, die er zwischen seinen Beinen hervorgezogen hatte.
    Ich schluckte, denn mein Blick war auf die Haut gefallen, die nicht mehr so aussah wie sonst. Das Kreuz hatte wie Feuer gewirkt und es geschafft, die Haut zu verbrennen. Aber sie fiel nicht ab, sie hatte nur eine andere Farbe bekommen. Dunkelrot sah sie aus. Als hätte man sie mit einer Farbe angestrichen.
    Es waren bestimmt Verbrennungen, die sich nicht nur auf die Hände bezogen. Die Unterarme waren ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden, und ich ging davon aus, dass der Lord diese Verbrennungen nie mehr in seinem Leben loswerden würde.
    Das Kreuz hatte bei ihm einen Grund gehabt, zu reagieren, und der malte sich als Wunde an seinem Hals ab. Dort hatten die Zähne des Vampirs ihre Spuren hinterlassen.
    Justine Cavallo war in Hochform gewesen. Ich ging davon aus, dass sie es nicht nur bei diesem Lord hier getan hatte, sondern auch bei anderen Menschen, denn zu dieser Gruppe gehörten noch vier weitere Personen. Es war ein nach wie vor gefährliches Spiel, in das man uns mit hineingezogen hatte. Nur wusste ich leider nicht, nach welchen Regeln es ablief. Dahinter musste ich noch kommen.
    Die blonde Bestie trat an mich heran. »Du überlegst, was hier alles in Bewegung gesetzt wurde.«
    »Stimmt.«
    »Du hast ihn gestört.«
    »Durch das Kreuz?«
    »Klar, er hasst es.«
    »Aber es bringt ihn nicht um«, stellte ich fest. »Es hat nur seine Zeichen gesetzt. Er ist noch nicht so weit. Er ist im Entstehen, und ich denke, dass es bei den anderen vier Männern auch so ist.«
    »Kann sein.«
    »Du hast deine Zeichen gesetzt!«
    Justine fing an zu lachen. »Stimmt, das habe ich. Aber ich riss mich zusammen.«
    Ich drehte mich ihr zu. »Grundlos?«
    »Kann sein.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Es steckt mehr dahinter, das steht für mich fest. Die Schau in der vergangenen Nacht, unsere Falle, die nackte Frau, das war kein Zufall. Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, dann kommt es mir wie inszeniert vor. Aber ein Spiel ist es auch nicht, Justine. Was läuft hier ab?«
    Sie wusste Bescheid, das sah ich ihr an, aber sie rückte nicht mit der Wahrheit heraus – zumindest nicht mit der ganzen...
    »Es ist besser, wenn du dich noch geduldest, John.«
    »Wie lange?«
    »Das weiß ich nicht genau, aber zumindest ist die nächste Nacht entscheidend.«
    »Schon wieder.«
    »Du solltest mich nicht stören«, warnte die blonde Bestie. »Nicht noch mal. Ich habe den Lord bestimmt nicht grundlos besucht. Wir waren dabei, etwas in die Wege zu leiten. Leider seid ihr dazwischen gekommen.«
    »Und jetzt ist der Plan kaputt, wie?«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Um was geht es.
    »Um die Gruppe«, flüsterte sie. »Um die fünf Männer, die allesamt den Keim in sich tragen. Die Burg des Lords war ihr Treffpunkt oder ist es noch. Aber dabei ist es nicht geblieben. Die Gruppe trifft sich auch an anderen Orten.«
    »Verstehe. Das wird in der folgenden Macht eintreten.«
    »Genau.«
    »Und warum trifft man sich. Weshalb haben sich die fünf Männer überhaupt zusammen getan?«
    »Um etwas zu erleben.«
    »Super...«
    »So ist es aber.« Justine nickte. »Diese Kerle haben alles, was sie brauchen. Genügend Geld, sie sind angesehen, sie gehören zur oberen Schicht, und so hätten sie sich also nicht beschweren dürfen. Das taten sie trotzdem, und zwar indirekt. Trotz allem fehlte ihnen etwas, und das war das, was man den letzten Kick nennt. Genau den wollten sie haben. Sie suchten das Besondere. Sie suchten etwas, das andere

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