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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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überlegen, wo wir übernachten konnten. Ich hatte angenommen, dass der Wal-Mart geschlossen sei, so wie alles andere offenbar auch, doch der Parkplatz stand voller Wohnmobile und Schwerlaster, und die Laternen waren an. »Hat der Wal-Mart etwa noch offen?«, wunderte ich mich, als Roger in eine Parklücke fuhr. Drei Fahrzeuge weiter stand ein riesiger silberfarbener Airstream-Wohnanhänger, der im Flutlicht glänzte.
    »Kann sein«, sagte Roger gähnend. »Vielleicht ist das so einer, der rund um die Uhr offen hat.«
    Ich nahm meine Geldbörse und zählte das verbliebene Geld. Wir hatten jetzt nur noch 300 Dollar. Es war vor allem das Benzin, das unsere Reserven so schnell schwinden ließ. 300 Dollar fühlten sich deutlich weniger beruhigend an als 400 Dollar, besonders wenn eine Hotelübernachtung 100 Dollar kostete. »Wollen wir mal reingehen?«, fragte ich Roger und steckte das Geld wieder ein. »Wahrscheinlich bekommen wir unseren Knabberkram hier billiger als in diesen Mini-Marts.«
    »Klar.« Er öffnete seine Tür, um auszusteigen, und ich tat es ihm nach. Roger stemmte sich mit den Händen gegen die Rückseite des Autos, um seine Beinmuskeln zu strecken, bevor wir reingingen.

    Der Wal-Mart war tatsächlich offen. Am Eingang stand sogar ein Begrüßungstyp in blauer Weste, der uns einen guten Abend wünschte und im Wal-Mart willkommen hieß. Drinnen war es derart hell, dass ich die Augen zusammenkneifen musste. Der Markt war riesengroß, sehr still und offenbar ziemlich leer – was angesichts des vollen Parkplatzes kurios wirkte. Wir suchten den Gang mit den Snacks, um unsere Vorräte an Chips und Getränken aufzufüllen. Als ich mich gerade umdrehen und Roger fragen wollte, ob er lieber Reese’s Pieces oder M&M’s mit Erdnussbutter wolle, war er auf einmal verschwunden. Ich ließ unseren Einkaufswagen mitten im Gang stehen – da ich nicht den Eindruck hatte, jemandem damit den Weg zu versperren – und machte mich auf die Suche nach ihm. Es fühlte sich ein bisschen gespenstisch an, da ich keinen einzigen anderen Kunden sah. Es war, als wäre ich ganz allein in diesem riesigen, stillen Supermarkt. Ich war sehr froh, als ich Roger schließlich erspähte, der gerade aus der Klamottenabteilung zurückkam.
    »Roger«, rief ich und war erschrocken, wie laut meine Stimme klang. Er kam auf mich zugerannt und ich sah, dass er eine Packung billige weiße Sportsocken in der Hand hielt. Als er bei mir war, riss er sie eilig auf. »Muss man die nicht erst bezahlen?«, warnte ich und hatte nicht den blassesten Schimmer, wieso er ausgerechnet jetzt Socken brauchte. Unter meinem ratlosen Blick schüttelte er seine Flip-Flops von den Füßen, zog sich ein Paar Socken an und drückte mir ein weiteres Paar in die Hand. Ich musterte die weißen Dinger. »Und was soll das jetzt?«

    »Zieh sie einfach an«, sagte er und schien überhaupt nicht mehr müde zu sein. Im Gegenteil, er wirkte aufgekratzter, als ich ihn je erlebt hatte.
    »Aber ich hab doch Flip-Flops an«, versuchte ich einzuwenden und fragte mich, ob er vielleicht zu lange Auto gefahren war.
    »Tu’s einfach«, sagte er und lächelte. »Ernsthaft.« Ich zuckte die Schultern, zog meine Flip-Flops aus und die Socken an und hoffte, dass wir keinen Ärger bekamen, weil wir sie noch nicht bezahlt hatten. »Fertig?«, fragte er, als ich mich wieder aufrichtete.
    »Wozu ...?«, setzte ich an, aber Roger schnappte meine Hand und fing an, einen der blitzblanken Gänge entlangzurennen, und zog mich einfach mit. Ich hörte auf zu protestieren und rannte ebenfalls. Für einen Moment schloss ich meine Hand fester um seine. Dann ließ er mich los, hörte auf zu rennen und schlitterte den Gang in voller Länge auf seinen weißen Socken entlang.
    Grinsend drehte er sich zu mir um. »Das musst du unbedingt auch mal probieren«, rief er.
    Ich dachte keinen Moment darüber nach, ob das vielleicht gefährlich war und man sich dabei verletzen konnte. Ohne lange zu überlegen, nahm ich im Zahnpastagang Anlauf. Ich rannte volle Kanne los, dann stoppte ich und ließ mich vom Schwung den Rest des Gangs entlangtragen, wobei ich viel schneller war als erwartet. Es fühlte sich ebenso beängstigend wie prickelnd an. Ich schusselte aufladenneuen Socken einen menschenleeren Wal-Mart-Gang entlang und fühlte mich frei. Roger kam lachend neben mir angeschlittert und
griff nach meiner Hand. Er drehte mich um meine eigene Achse, und ich ließ es geschehen, während die bunten Auslagen um

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