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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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die Karte, die Sie bei der Anmeldung angegeben haben?«
    »Jep«, sagte ich und fand mich innerlich unmöglich, hatte mich aber mit meinen neu erworbenen, gelegentlichen Cowboy-Manieren schon beinahe abgefunden. Kiki nickte, lächelte und verschwand in dem kleinen Zimmerchen hinter
dem Schreibtisch. Ich parkte meine Ellbogen auf dem Tresen und sah Roger an. »Frühstück?«
    »Wenn mit Frühstück auch der Konsum von Kaffee gemeint ist«, murmelte er und rieb sich die Augen, »dann ja.«
    »Tut mir leid, Miss Curry.« Die Angestellte kam zurück und sah nun nicht mehr ganz so freundlich aus wie noch vor einer Minute. »Ich fürchte, dass Ihre Karte nicht akzeptiert wird.«
    Völlig perplex blinzelte ich sie an. »Wie bitte?«
    »Ich habe es zweimal versucht«, sagte sie und schob mir die Karte mit spitzen Fingern über den Tresen hin. »Das wird wohl nichts. Haben Sie noch eine andere Karte?«
    »Tja ...« Ich sah in meine Brieftasche, als ob dort wie durch ein Wunder eine weitere Kreditkarte auftauchen würde. »Ähm ...«Ich begriff nicht, wie das sein konnte. Die Karte hatte absolut nichts mit meinem Konto zu tun, sie lief über die Kreditkarte meiner Mutter. Und in dem Moment wurde mir schlagartig klar, was passiert war. Mir zog sich der Magen zusammen, als ich begriff, was meine Mutter gemeint hatte, als sie sagte, dass wir von jetzt an auf uns alleine gestellt seien. »Oh Mist, Roger.« Ich sah ihn an. »Ich glaub, ich muss dir da was erzählen.«
     
    Roger schob mir den Teller mit den Baconstreifen hin, die wir uns teilten, und ich schnitt mir ein Stück ab. Der Bacon war wunderbar knusprig, herrlich fettig und richtig lecker. Aber das half nicht viel gegen das flaue Gefühl in meiner Magengegend. Ich war nicht sicher, ob wir es schaffen würden, das durchzuziehen.

    Neben mir auf dem Tisch lag der Atlas, aufgeschlagen auf der Übersichtsseite der USA. Bei dem Gedanken an die Strecke von Missouri bis Connecticut – ohne das Sicherheitsnetz einer Notfallkreditkarte – wurde mir ein bisschen schlecht. Wir hatten unser verbliebenes Bargeld in einen Topf geworfen, in dem sich jetzt genau 440 Dollar befanden, mit denen wir bis zur Ostküste kommen mussten. Ich hatte den Löwenanteil dazu beigetragen, dank dem Plastikei aus der Sockenschublade meiner Mutter. Als Roger angesichts meiner Reichtümer etwas misstrauisch guckte, murmelte ich etwas von meiner Mutter, die mir das gegeben hatte, falls mal irgendwo die Kreditkarte nicht akzeptiert würde.
    »Was denkst du?«, fragte ich Roger und betrachtete den Geldhaufen, der zwischen uns auf dem Tisch lag. Der Kellner, der gerade vorbeikam, musste gedacht haben, dass wir gerade sein Trinkgeld zusammenstellten, denn er hielt an und füllte breit grinsend unsere Wassergläser auf.
    Roger rieb sich die Stirn, was er – wie ich inzwischen wusste – immer dann tat, wenn er besorgt war. »Ich denke, es könnte reichen«, sagte er. »Hoffentlich.« Er zog den Schinkenteller wieder auf seine Seite, nahm sich ein Stück und kaute genussvoll. Dann warf er einen langen Blick aus dem Fenster, das einen wundervollen Ausblick auf den Parkplatz bot. »Ich bin einigermaßen überrascht«, sagte er schließlich. »Als deine Mutter von dir verlangt hat, nach Hause zu kommen, hast du echt Nein gesagt?« Fragend sah er mich an.
    »Ich weiß.« Ich konnte selbst immer noch nicht glauben, dass ich das getan hatte, dass wir nun völlig auf uns allein gestellt waren, mitten in Amerika. Und dass meine Mutter
sich im Prinzip von mir losgesagt hatte. Ich wich seinem Blick aus und widmete mich der zerkratzten Tischplatte. Jemand hatte RYAN LOVES MEGAN ALWAYS hineingeritzt. »Warum?« Es war eine einfache Frage.
    Ich sah auf zu ihm. Das hatte ich mich so noch nicht gefragt. Nein, war einfach meine spontane Reaktion gewesen. »Weil ...« Ich sah ebenfalls aus dem Fenster, über den Parkplatz hinweg auf die Interstate, wo die Autos vorbeirauschten  – auf dem Weg nach Hause, auf der Flucht, auf dem Weg irgendwohin. Plötzlich spürte ich das überwältigende Bedürfnis, in den Liberty zu steigen und mich ihnen anzuschließen. »Weil wir noch was vorhaben, oder?«
    Roger lächelte, sagte aber nichts, sondern nahm sich stattdessen ein weiteres Stück Bacon, das er nachdenklich kaute.
    »Ich meine«, gab ich zu bedenken, während ich sein Gesicht genau beobachtete, »du willst schließlich noch Hadley treffen.« Als er immer noch nichts sagte, beschlich mich langsam ein ungutes Gefühl. Ich

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