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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matson Morgan
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Es war aus dunklem Holz, hatte ein Spitzdach, bodentiefe Fenster und eine umlaufende Veranda.
    »Jep«, bestätigte Roger und lachte kurz auf, während er den Motor ausschaltete, »ich denke, das wird für uns reichen.« Wir stiegen aus, und noch ehe ich zugreifen konnte, nahm Lucien meinen Koffer aus dem Wagen, schloss dann das Gästehaus auf und bat uns hinein.
    Drinnen sah es zwar gemütlich, aber irgendwie auch arg gestylt aus. Alles passte perfekt zusammen, und da es ein Gästehaus war, gab es nirgends eine persönliche Note. Aber es war ein komplett eingerichtetes Haus mit vollständiger Küche. Unten gab es einen Schlafraum und oben zwei. Lucien zeigte uns noch, wo das Knabberzeug lag und wie die Klimaanlage funktionierte, aber ich war hauptsächlich mit Umherstarren beschäftigt und konnte das alles noch nicht so richtig fassen.
    »Tja, das wär’s dann wohl erst mal. Ruft einfach an, wenn ihr noch was wissen wollt«, bot er an, während er seine Handynummer auf die blütenweiße Tafel am Kühlschrank schrieb. »Wir sehen uns dann morgen früh. Wenn ihr rüberkommen wollt, Frühstück gibt’s normalerweise gegen neun.«
    »Das ist ja voll der Hammer«, stammelte Roger und sah genauso verstört aus wie ich. »Danke, Mann.«
    »Kein Ding«, antwortete er und ging in Richtung Tür. In diesem Augenblick fiel mir auf, dass auf dem Küchentisch ein silberner Laptop lag.
    »Sag mal, Lucien«, fragte ich, »ist das deiner oder wie?«
    Er drehte sich um, warf einen Blick darauf und schüttelte den Kopf. »Gehört zum Haus«, erklärte er. »Könnt ihr gerne benutzen.« Er deutete vage nach oben. »Wir haben WLAN.«
    »Ich fahr dich schnell zurück«, sagte Roger und griff nach dem Autoschlüssel.
    »Nee danke, geht schon«, widersprach Lucien. »Ich nehm einfach einen von den Jeeps, wenn das für euch okay ist. Bis morgen dann.« Er hob kurz die Hand, ging zur Tür hinaus und machte sie hinter sich zu.
    Daraufhin herrschte bei uns erst einmal Schweigen. Ich war immer noch ganz überwältigt und sagte dann zu Roger: »Wie sind wir doch gleich hier gelandet?«
    »Keine Ahnung«, antwortete er gähnend. »Ich glaub, du hast ihn zum Abendessen eingeladen.« Er ging nach oben und ich folgte ihm.
    Ich nahm meinen Koffer, der auf dem Treppenabsatz stand, und zeigte auf das nächstgelegene Zimmer. »Ich könnte gleich das hier nehmen?«
    »Mach das mal«, sagte Roger, wieder gähnend. Er warf sich seinen Seesack über die Schulter und ging auf das andere Zimmer zu, das am Ende des Korridors lag. »Ich bin total platt. Nacht, Hillary.«
    Ich musste grinsen. »Nacht, Edmund.« Ich sah ihm nach, wie er in seinem Zimmer verschwand, und zog mich dann ebenfalls zurück. Dass Roger geschafft war, wunderte mich nicht, schließlich war er den ganzen Tag gefahren. Aber ich fühlte mich seltsam ruhelos. Ich zog die graue Sweathose an, die an einem Bein einen blauen Aufdruck COLORADO COLLEGE hatte, und ein dunkelblaues Tanktop. Ich staunte,
dass selbst Bronwyns Bequemklamotten um einiges schicker waren als meine eigenen. Damit ging ich nach unten und überlegte, mal ins Internet zu gehen oder den tollen Flachbildfernseher anzuschalten oder ein bisschen Popcorn zu zaubern. Aber als ich sah, wie der Mond durch die Fenster hereinschien, wusste ich genau, dass ich unbedingt noch mal rauswollte.
    Barfuß trat ich in die immer noch milde Nacht hinaus und setzte mich auf die Verandatreppe. Ich lehnte mich zurück, stützte meine Hände hinter mir auf und schaute nach oben. Außer vom Haus her gab es nirgends einen Lichtschein. Es waren keinerlei Straßenlaternen oder die Lichter der Stadt zu sehen, sodass die Sterne den ganzen Himmel konkurrenzlos für sich hatten. Es waren unglaublich viele, sie leuchteten faszinierend und wirkten viel näher als sonst. Es war beinahe Vollmond und er schien so hell, dass der Weg hinüber zum Haupthaus immer noch gut erkennbar war.
    Beim Betrachten der Sterne wurde mir auf einmal klar, dass es immer so viele waren. Nur wenn die anderen Lichtquellen fehlten, konnte man sehen, was eigentlich immer da war.
    Keine Ahnung, wie lange ich so dasaß und in den Himmel starrte. Aber offenbar war es eine Weile gewesen, denn mein Nacken war schon ganz verkrampft. Als ich aufstand und mich streckte, bemerkte ich in der Straßenkurve Scheinwerferlicht, das auf das Gästehaus zukam. Als der Wagen näher kam, erkannte ich Lucien am Steuer des offenen weißen Jeeps. Er hatte nur eine Hand am Lenkrad, der andere Arm lag

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