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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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David.
Kommen Sie, David. Es k ö nnte andere Erkl ä rungen als Ihr ganz privates Steckenpferd geben , sagte Evans ver ä chtlich. Sicher, ich kenne nicht alle diese neuen elektronischen Ger ä te .
Pl ö tzlich wurde Ysaye von Abscheu vor Evans ü berw ä ltigt. Sie stellte fest: Auch ich kenne sie l ä ngst nicht alle, aber ich weiß, was sich abgespielt hat. Und ich glaube einfach nicht, daß diese Leute f ä hig sind, elektronische Ger ä te zu erschaffen, die wir nicht entdecken k ö nnten! Ich glaube nicht einmal, daß sie ü berhaupt f ä hig sind, elektronische Ger ä te zu erschaffen! Denken Sie vielleicht, daß sie mit all dem hier Theater spielen, um uns weiszumachen, es handele sich um eine technisch wenig entwickelte Kultur? Glauben Sie eigentlich gar nichts, was Sie weder sehen noch h ö ren k ö nnen? Verdammt wenig , antwortete Evans zynisch. Und ich w ü rde es denen da zutrauen, daß sie uns hereinlegen wollen. Oh, da gibt es etwas Neues. Was ist denn das?
Ysaye folgte der Richtung von Evans’ Blick und wandte sich dem Eingang zu. Zwei reichgekleidete Damen hatten den Raum betreten. Eine war ein M ä dchen kaum ü ber zwanzig, das große ä hnlichkeit mit Kermiac hatte. Die andere war wesentlich gr ö ßer als viele der M ä nner und hatte sehr helles feines Haar in großer F ü lle und große zwingende Augen von h ö chst ungew ö hnlicher goldener Farbe. Ysaye dachte, sie sehe noch weniger menschlich aus als Kadarin. Sie stellten sich zu Kermiac, und kurz darauf winkte dieser den Terranern. Lady Felicia , sagte er, und ihre Begleiterin, meine Schwester Mariel.
Mariel sah wie ein ganz normales M ä dchen aus. Ihr Gesicht war h ü bsch und intelligent. Aber ü ber die Dame, die ihr Gastgeber Felicia genannt hatte, dachte Ysaye, wie es MacAran von Kadarin gesagt hatte: Ich m ö chte einen Blick auf ihren Stammbaum werfen. Felicia war ungew ö hnlich groß und so schlank, daß sie fast ausgezehrt wirkte. Sie hatte diese seltsamen Augen und sechs Finger an jeder der langen, schmalen H ä nde. Auch wenn man Geschichten ü ber Nichtmenschen mit Vorbehalt betrachtete, sah Felicia wirklich nicht ganz menschlich aus. In den goldenen Augen lag etwas Unheimliches, beinahe Vogelartiges.
Was bist du? wunderte Ysaye sich stumm. Diese seltsamen Augen waren auf Elizabeth gerichtet, die die Lieder mitsang. Die Musiker spielten jetzt eins nach dem anderen und versuchten eins zu finden, das sie nicht kannte. Elizabeth hatte ihren Spaß an dem Spiel und vergaß f ü r den Augenblick ihre Sorgen.
Musik war eine universelle Sprache, soviel stand fest. Felicia h ö rte eine Weile zu, ging dann zu den Musikern hin ü ber und fragte Elizabeth etwas, wenn auch offenbar nicht mit Worten. Ysaye wurde neugierig. Sie war vielleicht Elizabeths beste Freundin auf dem Schiff, und sie hatten gemeinsam in telepathischem Kontakt mit Kermiac gestanden, aber sie konnte nicht h ö ren , was jetzt vor sich ging. Was sagten sie zueinander? Ysaye hatte zu gute Manieren, als daß sie versucht h ä tte, sich einzuschalten. Ein paar Minuten sp ä ter hatte Felicia ihre Wißbegier wohl vorerst befriedigt. Sie drehte sich um und verließ die Halle.
Elizabeth kam zu Ysaye, und sie holten sich an dem langen Tisch etwas zu trinken. Was wollte sie? erkundigte Ysaye sich. Elizabeths Gesicht hatte sich ger ö tet, sie wirkte entspannt, und Ysaye hatte den Eindruck, sie passe an diesen Ort besser als auf das Schiff. Felicia? Ich glaube, sie wollte sich vergewissern, daß Kermiac bei keiner von uns beiden Ann ä herungsversuche gemacht habe. Unter uns, es sollte mich nicht wundern, wenn er ein Don Juan w ä re. Er sieht ganz so aus. Doch ich konnte ihr ehrlich versichern, Kermiac habe kein Wort zu mir gesagt, das er nicht vor meiner Mutter wiederholen k ö nne. Du magst viel zu exotisch f ü r ihn sein, aber man kann nie wissen. Jedenfalls finde ich Felicia selbst ziemlich exotisch, also hat er vielleicht eine Vorliebe f ü r ausgefallene Typen. Ysaye lachte. Anscheinend hatte Elizabeth vergessen, daß MacAran und Britton nicht an ihre telepathische Begabung glaubten, oder sie hatte den Gedanken beiseite geschoben. Es mochte auch sein, daß sie zu dem Schluß gekommen war, es sei gleichg ü ltig. Schließlich w ü rde sie trotzdem fortfahren, die Dolmetscherin zu spielen, solange man sie brauchte. Sollten sie sich doch irgendeine l ä cherliche Erkl ä rung zusammenbasteln, um sich einzureden, daß Elizabeth das Problem auf einem anderen Weg als dem

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