An den Feuern von Hastur - 9
brigen vor, hielt inne und erkl ä rte mutig: Wir sind von dem violetten Mond hergekommen, der jetzt an Ihrem Himmel steht.
Ysaye wartete darauf, daß der Himmel einst ü rzte, daß Kermiac sie f ü r Wahnsinnige, H ä retiker oder D ä monen erkl ä rte und wegschleppen ließ oder daß MacAran der Schlag traf.
Nichts davon geschah.
Langsam , erwiderte Aldaran entschlossen. Ich werde keinen Menschen einen L ü gner nennen, der mit mir von Geist zu Geist spricht, und ich erkenne, daß Ihr glaubt, was Ihr sagt. Aber sogar ich weiß, daß die Monde Welten ohne Luft und Leben sind, die unsere eigene umkreisen. Niemand kann dort leben. Wollt Ihr mir erz ä hlen, daß ich mich ü ber die Natur der Monde im Irrtum befinde?
Nein. Wir stammen aus einem anderen Sonnensystem, von einer Welt wie der Ihren, mit Luft, wie diese sie besitzt. Elizabeth suchte nach einer einfachen Erkl ä rung. Wir machten auf dem Mond halt und stellten eine Kuppel auf, um das Wetter zu beobachteten, bevor wir landeten. Ich denke allerdings, daß wir es nicht genau genug beobachtet haben , schloß sie hilflos, denn der Wind in diesen Bergen f ü hrte dazu, daß unser Fahrzeug abst ü rzte.
Interessant , sagte Kermiac. Ysaye konnte nicht erkennen, ob er die Terraner interessant fand oder das, was Elizabeth ihm erz ä hlte. Diese Berge werden nicht umsonst die Hellers, die H ö llenberge, genannt, wißt Ihr. Jeder weiß, wie gef ä hrlich ihre Winde sind. Ich nehme an, dieses Fahrzeug in Eurer Geschichte ist so etwas wie ein Segelflugzeug, nur komplizierter. Er l ä chelte ein wenig. Als Junge habe ich hier ein Segelflugzeug geflogen und mir gew ü nscht, jemand w ü rde ein Schwerer-als-Luft-Fahrzeug erfinden, wie man es in der Alten Zeit hatte. Ihr werdet mir sicher gleich erz ä hlen, daß es erfunden worden ist — dort, wo Ihr herkommt.
So ist es in der Tat , stimmte Elizabeth ihm eifrig zu. Aber Sie sagten, daß Sie solche Dinge in der Alten Zeit besessen h ä tten. Das muß viele Jahre her sein, als Ihre Vorfahren auf dieser Welt landeten .
Wartet , bat er. Da ist noch jemand, der das h ö ren sollte, wenn Ihr nichts dagegen habt. Er blickte auf und winkte, und ein hochgewachsener junger Mann mit seltsamen stahlgrauen Augen n ä herte sich ihnen. Ysaye sah, daß er nicht nur sehr groß, sondern ungew ö hnlich groß war. Er ü berragte die anderen um mindestens Kopfl ä nge. Sein Gesicht war schmal und scharf, bartlos wie das eines Knaben. Es zeigte einen wachsamen Ausdruck und war von einer unordentlichen Masse dunklen Haares gekr ö nt.
Mein guter Freund und Friedensmann Raymon Kadarin , stellte Kermiac ihn vor. Er weiß vielleicht mehr ü ber diese Berge als jeder andere lebende Mensch. Ich denke, er wird verstehen, was Ihr mir erz ä hlt habt und wo Euer Fahrzeug abgest ü rzt sein soll. Und was sagtet Ihr eben ü ber meine Vorfahren?
Wir glauben , begann Elizabeth, daß Ihre Vorfahren aus l ä ngst vergangener Zeit nicht von dieser Welt stammen. Aus der Sprache, die ich in Ihren Liedern h ö rte und die f ü r unser Volk heute eine tote Sprache ist, l ä ßt sich schließen, daß sie in einem unserer Schiffe hergekommen sind. Sie wurden ausgeschickt, das Weltall zu erkunden, und sind irgendwie hier gestrandet. Vielleicht sind sie abgest ü rzt. Auf jeden Fall waren sie f ü r uns verloren. Das habe ich mit einem Verlorenen Schiff gemeint, und das bedeutet, daß wir zu der gleichen Art von Menschen geh ö ren und eine gemeinsame Vergangenheit haben.
Ich bin sicher, daß Ihr glaubt, was Ihr sagt , antwortete Kermiac sehr zur ü ckhaltend. Als Telepath bin ich immerhin gut genug, um zu erkennen, wenn mich jemand bel ü gt. Ihr glaubt, was Ihr sagt. Ob ich es glauben kann oder nicht, ist eine ganz andere Sache. Eure Geschichte, Ihr k ä mt von den Sternen, klingt f ü r mich ä ußerst unwahrscheinlich, und noch st ä rker trifft das auf Eure Behauptung zu, auch meine Vorfahren seien von den Sternen gekommen. Doch ich finde, das ist nichts, wor ü ber wir diskutieren sollten, w ä hrend wir zur Essenszeit herumstehen, mestra. Er hielt inne und blickte ziemlich verlegen drein. Um Euch die Wahrheit zu sagen: Ich bin nicht daran gew ö hnt, ü ber ernste Angelegenheiten mit Frauen zu diskutieren. Vielleicht k ö nnte Euer vorgesetzter Offizier . Er sch ü ttelte den Kopf. Aber nein, Euer Vorgesetzter hier ist ja dieser kopfblinde junge Mann, der vorhin gesprochen hat.
Kermiac sch ü rzte die Lippen, als stehe er vor einem schwierigen und
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