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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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Kameraden.
    „Wenn sie erklingt“, erzählte sie leise weiter, „dann als Warnsi g nal an alle Menschen in den umliegenden freien Dörfern und Städten, dass Raphaels Festung dem Untergang geweiht ist!“
    „Also hat es Borgo geschafft!“, Wolfs Miene verdüsterte sich, „Wir müssen weiter!“
    Entschlossen setzte Wolf mit Natas auf dem Rücken seinen Weg fort, vorbei an den verwaisten Gefängniszellen, tiefer in die Ei n geweide des Labyrinths.
    „Er hat vollkommen Recht!“, stimmte Stier zu und eilte ihm, zusammen mit Hannah hinterher, unmittelbar gefolgt vom Rest der Gruppe.
    Adler und Gal bildeten die Nachhut und schauten beide konzen- t riert den langen, düsteren Gang entlang, den sie gerade passiert hatten, um eventuelle Verfolger im verwirrenden Schattenspiel der fast ausgebrannten Fackeln frühzeitig auszumachen. Unve r mittelt trafen sich  ihre Blicke.
    „Endlich allein!“, säuselte Adler süffisant und entgegnete ihrem verdutzten Gesichtsausdruck mit einem verschmitzten Lächeln.
    Mit verächtlich hochgezogener Augenbraue musterte sie ihn kurz, schüttelte verständnislos den Kopf und rannte dann ohne Zögern den anderen hinterher.
    „Zum Anbeißen!“, schnaufte er verdrießlich und folgte der fli n ken Waldzwergin auf dem Fuße.
     
    Kasim hatte schon längst die Fährte der Flüchtlinge aufg e nommen und hetzte mit Maks durch die endlosen Tunnel der Onderstadt, wie sie der Wachsoldat an der geheimen Pforte g e nannt hatte, nachdem ihn der Zwerg eindringlich davon übe r zeugt hatte, sein Wissen mit ihnen zu teilen.
    „Unsere Truppen haben es geschafft, Kasim!“, jauchzte sein un-ruhiger Passagier aufgeregt, „der alte Antes hat es tatsächlich ge-schafft!“ Maks verfiel in wilden Jubel, der den kraftvollen Klang der Kapitulation übertönte und verräterisch durch die weitre i chenden Gewölbe hallte.
    „Selbst Muriel wird diesen verheißungsvollen Klang in den Be r gen vernehmen, das kannst du mir glauben. Und wahrlich! Sie wird mehr als nur hocherfreut sein, nach dieser langen Zeit, ohne Hoffnung auf Freiheit. Der Atem des Drachen soll hier unten versteckt sein und bei den Göttern, wir beide werden ihn finden!“
    Allein beim Erwähnen des legendären Kristalls blitzen die wac h samen Augen des Dunkelelfs für einen kurzen Moment auf, doch an der überschwänglichen Begeisterung seines unvorsichtigen Begleiters nahm er keinen Anteil und sprintete mit übermenschl i cher Ausdauer weiter durch die schwach erleuchteten Flure, dem ersehnten Ende seiner Jagd entgegen.
     
     
    Mit vereinten Kräften schoben die nachfolgenden Truppen die Überreste der zerstörten Belagerungsmaschine über den Rand der Klippe und stürzten die hölzerne Ruine, sowie die Leichen ihrer gefallenen Kameraden in den Burggraben, um der zweiten Rampe den Weg zu ebnen.
    „Sie haben sich anscheinend zurückgezogen!“, murmelte Borgo, als er seinen Blick über die verlassenen Zinnen der inneren Fe s tungsanlage schweifen ließ.
    „Es könnte ein Hinterhalt sein!“, zweifelte einer seiner Offiziere, „sollen wir dennoch vorrücken, Sire!“
    „Haben wir denn eine Wahl, mit dem endgültigen Sieg vor A u gen?“
    Als sein Begleiter eine Antwort schuldig blieb, nickte Borgo tro t zig, riss sein Schwert aus der Scheide und gab das Zeichen zum Sturm. „Die Reichtümer Elderwalls für euch und eure verdam m ten Seelen für Muriel!“, schrie er seinen wartenden Soldaten en t gegen und erntete für seine aussichtsreiche Parole sogleich o h renbetäubende Zustimmung, die tausendfach bis in die angste r füllten Herzen der Menschen drang, die sich in wilder Panik durch die engen Gassen des Stadtzentrums drängten, um aus der sterbe n den Metropole zu entfliehen.
    Die ehemals schützenden Mauern der Festung, erwiesen sich nun als regelrechte Todesfalle in Anbetracht der übermächtigen, tod-bringenden Heerscharen, die sich derzeit gewaltsam Eintritt ve r schafften und dem menschenverachtenden Wahnsinn des Kri e ges den Weg bereiteten.
    Inmitten der kopflosen Meute, die angesichts dieser Tatsache unerbittlich jeden zu Boden riss und zu Tode trampelte, der nicht mithalten konnte, bäumte sich das Pferd des jungen Jonder zo r nig auf. Zusammen mit anderen Druidas versuchte er verzweifelt Ordnung in das lebensgefährliche Gedränge zu bringen.
    „So beruhigt euch doch Leute!“, mahnte er den entfesselten Mob, der sich rücksichtslos durch die Straßen wälzte, Mauern übe r rannte, schreienden Müttern ihre weinenden

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