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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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mir zeigen, ob er noch einer von uns ist!“
    Adler schaute zu seinem Freund, bemerkte, dass dieser eing e nickt war und leise schnarchte.
    „Morgen ist auch noch ein Tag!“ Er legte seinen Kopf auf den Sattel und zog den Kragen seines dicken Mantels über den Mund. Seine rechte Hand ruhte auf seinem Dolch, der griffbereit neben ihm lag.
     
    Kasim und Maks beobachteten den schwachen Schimmer der Feuerstelle, die wenige Kilometer von ihnen entfernt auf einer kleinen Anhöhe brannte.
    „Sehr unvorsichtig von den beiden. Vielleicht sollten wir sie gleich töten. Wolf und den Jungen finden wir auch ohne diese Narren!“
    Als er aufstehen wollte, packte ihn Kasim am Bein und hielt ihn fest. Im hellen Licht des Mondes konnte er das bestimmte Kop f schütteln des Dunkelelfen erkennen und war gezwu n gen, wieder in Deckung zu gehen.
    „Ich weiß, dass du mich nicht ausstehen kannst, edler Elf. Wir sind auf Befehl der Herrin zur Zusammenarbeit gezwungen, aber wage es nicht noch einmal, den Zwergenkönig derart zurechtz u weisen!“ Maks knurrte mürrisch in Richtung seines Begleiters, aber dieser nahm keinerlei Notiz von der Drohung und beobac h tete den Hügel ungerührt weiter.
    In ihren wärmenden Umhängen würden sie hier die ganze Nacht verbringen und selbst, als Maks mit dem Gesicht auf der Erde laut schnarchend seiner Müdigkeit nachgab, blickte der gehei m nisvolle Kasim auf das erlischende Feuer, an dem die beiden Krieger friedlich schliefen.
     
     
    II.                   Das verbo r gene Dorf
     
     
    Wolf und Natas ruhten eine halbe Ewigkeit. Beide e r wachten nur mühsam und widerwillig aus ihrem tiefen Schlaf, als der grelle Schein der Mittagssonne, durch die schmalen Ritzen ihres Ve r stecks hindurch, das Innere der Hütte in ein sanftes Orange tauchte. Der Junge streckte sich, schmatzte genüsslich und zog sich das wärmende Fell über den Kopf, um von dem hellen Licht nicht geblendet zu werden. Wolf lag zugedeckt auf dem Boden und versuchte allmählich wach zu werden, als plötzlich die schwere Holztür mit einem lauten Quietschen aufschwang. Blit z schnell zog er seinen Dolch aus dem Stiefel, richtete sich auf und schleuderte ihn quer durch die Hütte, wo er vibrierend im Tü r rahmen stecken blieb.
    Bär blickte erschrocken auf die singende Klinge, die sein Gesicht nur um Haaresbreite verfehlt hatte.
    „Du bist immer noch der Schnellste von uns, daran hat sich mit den Jahren wohl nichts geändert!“
    „Klopf das nächste mal an!“, murrte Wolf.
    „Es ist Zeit, wir müssen aufbrechen, um das Dorf bis zum Abend zu erreichen!“
    „Wie spät ist es?“, der Messerwerfer rieb sich seine Schulter.
    „Die Sonne ist über den Mittag schon hinaus!“ entgegnete der Hüne amüsiert.
    Natas ließ sich nur widerwillig aus seinem Nest reißen, als Wolf ihn etwas unsanft weckte. Doch schließlich half er, noch etwas schlaftrunken, den beiden Männern, den Proviant auf dem Pferd zu verstauen und den geheimen Eingang der Hütte wieder u n sichtbar werden zu lassen.
     
    Sie waren mehrere Stunden unterwegs und Natas hatte des Öfteren den Rücken des Pferdes aufgesucht, um nicht laufen zu mü s sen, als sie endlich am späten Nachmittag das kleine Dorf er-reic h ten, das wie eine kleine Festung, versteckt zwischen drei ge-waltigen Felsmassiven, vor sich hinschlu m merte.
    „Seht ihr“, rief Bär stolz, „kein Krieg, keine Zerstörung. Di e ses kleine Idyll wurde einfach übersehen!“
    Als sie das Dorf betraten, herrschte helle Aufregung unter den Bewohnern, und sie rannten wie gackernde Hennen von Haus zu Haus, um jedem von der Ankunft der zwei Fremden zu beric h ten, die den großen Jäger von Hadret begleiteten.
    „Das sind großartige und liebenswerte Menschen hier!“, sagte Bär lachend und winkte den Kindern, die sich auf der Straße samme l ten und ihn jedes Mal mit einem Übermaß an Freude und B e wunderung bedachten.
    Auch Natas, Wolf und Sturm wurden von Jugendlichen u m ringt, die lachend umhersprangen und die Fremden, insb e sondere den kräftigen Sturm, neugierig beäugten.
    Wolf packte die Zügel des nervösen Hengstes fester, der solche Tumulte außerhalb des Schlachtfeldes nicht g e wohnt war und jedes Mal zurück zuckte, wenn eine kleine Hand versuchte, ihn anzufa s sen.
    „Ruhig, mein alter Freund“, flüsterte er dem Tier ins Ohr und strich ihm sanft über die Mähne.
     
    Nach einer Weile erreichten sie ein altes Wirtshaus, das im Zen- t rum des Ortes stand und eher

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