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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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meiner Gefolgsleute und meinen Schwestern den Tod brachte. Also, was sollte meinen Zorn und meinen u n stillbaren Durst nach Vergeltung stillen, nun, da mein erbittertster Gegner leibha f tig vor mir steht, in meinem Reich, meinem Gefängnis?“
    „Der Atem des Drachen!“, erwiderte der Technokrat b e stimmt, während Muriel interessiert um ihn herumspazierte.
    „Der Schlüssel zu meinem Exil, verborgen und beschützt durch die undurchdringlichen Mauern Elderwalls, konstruiert und e r baut von euren Vorfahren unter der Führung des eh r würdigen Raphaels?“ Amüsiert neigte sie ihren Kopf zur Seite, „welch selt-samem Umstand verdanke ich diese u n glaubliche Wendung nach dieser Ewigkeit?“
    „Das Wissen und ihre Beweggründe haben unsere Ahnen mit in die andere Welt genommen, während des langen Schlafens. Aber die verwehrte Hilfe des Druidenkönigs für unser ste r bendes Volk nach dem großen Krieg hat sich tief in unser Herz gebrannt. Wir sind die Letzten der Technokraten und werden dir den Weg nach Elderwall ebnen, um Raphaels Verrat zu ahnden. Wir erwarten kein blindes Vertrauen, nac h dem, was dir und deinen Schwestern angetan wurde, aber es ist deine einzige Chance, diesem Fluch zu entkommen. En t scheide dich schnell, denn unsere Kraft ist fast erschöpft und der Weg zu unseren Ahnen schon beschritten!“
    Muriel war der Rede aufmerksam gefolgt und  ein Anflug von Erstaunen huschte über ihr Gesicht.
    „Ihr löst das alte Bündnis, um mir zu helfen. Was für eine Ironie! Sollte nach dieser langen Zeit das Bestreben des Dru i denkönigs scheitern, mich für alle Ewigkeit hier gefangen zu halten?
    Ich ertappe mich dabei eurem Angebot zu vertrauen und meine Armee mit euch nach Elderwall zu schicken. Meine Freundschaft könnt ihr nicht erwarten, dafür sitzt der Hass gegen eurer Volk zu tief in meinem Herzen. Aber nach ta u send Jahren Exil darf man eine helfende Hand nicht ausschl a gen, auch wenn sie einem alten Feind gehört. So soll es sein!“
    Nach einer kurzen Bedenkzeit drehte sich die schöne Hexe zu Antes und schaute ihm fordernd ins Gesicht.
    „Begleitet unsere Gäste nach Elderwall und macht mit euren Soldaten diesen Ort dem Erdboden gleich. Tötet sie alle und plündert die Stadt nach Herzenslust, aber der Atem des Dr a chen tief in den Eingeweiden ihrer Mauern gehört mir.“ Sie lächelte ihn hoffnungsvoll, aber bestimmt an.
    „Wie ihr wünscht, Herrin,“ er nickte, „keine Überlebenden, der Schlüssel für euch und der Reichtum Elderwalls für meine Le u te!“.
    „Sehr gut, General!“ Ihre Augen blitzten arglistig, als sie sich wieder Epitar zuwandt.
    „Ihr habt es gehört! Seid ihr bereit das Leben  von Tausenden Menschen zu opfern, um den Verrat an eurem Volk zu sü h nen? Wenn ja, sei unser neues Bündnis besiegelt, andernfalls sollt ihr schneller bei euren Ahnen sein, als euch lieb ist! Ihr seht, ich lasse euch eine Wahl, wie ich sie selbst nie hatte!“
    Die Stille, die folgte schien eine Ewigkeit zu dauern und M u riel belauerte Epitar misstrauisch.  
    „So sei es!“ sprach die Stimme des alten Volkes ungerührt, „ lasst uns aufbrechen, unsere Zeit neigt sich dem Ende zu!“
    „Geht und bringt mir die Träne des Basileus, Borgo, den Atem des letzten Drachen!“
    Ohne weiter Notiz von den Anwesenden zu nehmen, wandte sich Muriel ab und verschwand in der Dunkelheit.
    Antes setzte seinen Helm wieder auf und befahl seinen Mä n nern ihm zu folgen, auf dem langen Marsch zurück ins Tal, durch die endlosen und unheimlichen Gänge der boshaften Mutter.
    Als sie die Ebene nach einigen Stunden erreichten, hatten sich in wenigen Augenblicken etliche hundert Soldaten um sie gescharrt und begleiteten die Gesandtschaft erwartungsvoll durch die von tausenden Fackeln erleuchtete Zeltstadt. Die Stammesfürsten hatten sich in dem großen Prachtzelt in der Mitte des Lagers versammelt und ihre lautstarken Diskussi o nen verstummten ab-rupt, als General Borgo und sein Gefo l ge die Runde betraten. Neugier und Argwohn stand in ihren Gesichtern geschrieben, während der geheimnisvolle Fremde langsam an ihnen vorbe i schritt.
    Antes setzte sich müde an das Kopfende des, mit kunstvollen Schnitzereien verzierten, massiven Holztisches und atmete tief ein und aus, bevor er begann, mit ernsthafter Miene zu sprechen.
    „Wir werden nach Elderwall aufbrechen und es mit Hilfe des alten Volkes dem Erdboden gleichmachen. Sind wir siegreich, gehört die Stadt mit all ihren Reichtümern

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