An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
mir viel Geld dafür, den Widerstand zu unter s tützen!“
„Den Widerstand?“ Maks bekam große Augen, „was für ein Wi-derstand?“
„Gegen die Willkür des Druidas Karben!“, antwortete Gerald kurz.
„Du ergreifst Partei! Wer hätte das gedacht!“
„Ich bin nur ein Geschäftsmann, kein Revolutionär! Der Meis t bietende erhält den Zuschlag. So ist das!“
„Wer ist der Anführer?“, wollte Maks aufgeregt wissen.
„Seid nicht so neugierig!“ Gerald lachte und sein riesiger Bauch wippte auf und ab, „manche Geheimnisse sollten es auch ble i ben. Ich bin nur ein stiller Teilhaber und werde mich hüten, irgende i ner Seite Vorteile zu verschaffen und schon gar nicht eurer verr u fenen Herrin, die nur darauf wartet, die alte Ordnung zu vernic h ten!“
Kasim schnellte herum, packte den überraschten Wirt mit einer Hand an der Gurgel und drückte ihn gegen die Wand, so dass er hilflos mit den Beinen in der Luft zappelte.
„In seiner Gegenwart solltet ihr nicht so über Muriel reden. Du n kelelfen sind sehr loyal und nicht bereit, Kompromisse einzug e hen, was den Ruf ihrer Fürstin angeht!“, spottete Maks.
„Ein Dunkelelf!“, röchelte Gerald, „bei den Göttern. Ihr führt einen verfluchten Dunkelelfen in mein Haus. Hier wimmelt es nur so von Elderwalls Soldaten. Wenn sie ihn hier entdecken, werden wir alle sterben!“
„Ach Gerald! Du bist doch ein gewitzter Geschäftsmann und ich denke, wir werden uns schon einig!“ Maks zog einen dicken Be u tel aus seinem Gürtel und hob ihn empor, „Muriel bezahlt gut für Informationen und die Unterstützung ihrer Gesandten!“ Das metallische Klirren von Münzen erklang, als der Zwerg das L e derbehältnis eifrig schüttelte.
„Wieso habt ihr das nicht gleich gesagt?“, krächzte der belei b te Schankmeister mit dünner Stimme, während sich sein G e sicht unter dem fester werdenden Griff Kasims langsam bläulich ve r färbte. „Sag deinem Freund, er soll mich loslassen!“, flüsterte er mit dem letzten verbleibenden Atem.
Maks schaute ihn belustigt an und zuckte mit den Achseln.
„Ich werde mich hüten, meinem dunklen Freund Befehle zu g e ben. Wendet euch an ihn, falls ihr Probleme habt!“ Er kicherte leise.
„Edler Dunkelelf,“ fispelte Gerald mit tonloser Stimme, „falls ich eure ehrwürdige Herrin beleidigt haben sollte, so en t schuldige ich mich in aller Form und biete euch unterwürfig meine Dienste an!“ In Todesangst und mit dicken Schweißperlen auf der Stirn blickte er in die tiefschwarzen, ausdruckslosen Augen Kasims und stellte mit Erleichterung fest, dass der Elf seinen eisernen Griff langsam lockerte. Wie ein nasser Sack rutschte der dicke Wirt auf den kalten Kellerboden und rieb sich mit schmerzverzerrtem G e sicht seinen geröteten Hals. Ächzend erhob er sich, als ihm Maks unvermittelt das schw e re Lederbehältnis entgegenwarf.
„Hier eure Bezahlung!“, lachte der Zwerg, „für eure gute Dien s te im Voraus. Holt jetzt jemand, der die Wunde meines Freundes behandeln kann!“
Kasim zog seinen Mantel aus, setzte sich und entblößte se i nen verletzten Arm.
„Bei den Göttern! Da hat ja jemand versucht, ihm den Arm abz u reißen!“, staunte Gerald, als er ungläubig den tiefen Riss am
Oberarm begutachtete, „ich denke, die junge Marie kann da he l fen. Ihre Mutter war Heilerin!“ Geschäftig verließ Gerald das Gewölbe und ließ seine beiden Gä s te allein zurück.
„Er ist zwar nur ein geldgieriger Fettsack, aber er kann durc h aus nützlich sein.“ Maks lächelte, während er fasziniert die edlen Wa f fen aus den Schmieden Elderwalls betrachtete.
Nach kurzer Zeit kehrte der schwergewichtige Hausherr mit einer jungen Frau zurück, die er ungeduldig vor sich he r schob. „Na lauf schon, Mädchen und träum nicht. Wir haben hier einen Gast, der versorgt werden muss!“
Erschrocken wich die jugendliche Schönheit zurück, als sie den entblößten bleichen Oberkörper des Dunkelelfen sah, wurde aber von ihrem Herren unsanft zurückgestoßen.
Kasim hatte die Augen geschlossen und saß ungewöhnlich au f recht auf einer Vorratskiste.
„Was ist mit ihm?“, fragte der Wirt neugierig.
„Er ist in einer Art Trance, um sich schneller zu erholen“, Maks zeigte auf die klaffende Wunde, „seht hin! Die Blutung ist fast gestillt. Mein Freund hier ist das Überbleibsel einer einst mächt i gen Kriegerrasse, die der Selbstheilung mächtig waren. Aber der Vorgang nimmt einige Zeit in Anspruch,
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