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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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stürzte zu Boden. Die Walther schlitterte davon.
      Ryan lachte triumphierend. »Jetzt hab ich dich.«
      Dillon rollte über den Kai und ließ sich in den dunklen Fluss fallen. Das Wasser war bitterkalt, und als er auftauchte, sah er über sich Ryans Gesicht.
      Grinsend hob er die Smith & Wesson, doch plötzlich rief jemand seinen Namen. »Mr. Ryan!«
      Ryan wandte sich um. Dillon hörte ein trockenes Husten, unverkennbar der Schuss aus einer schallgedämpften Pistole, dann stürzte Ryan rückwärts über den Rand des Kais, versank neben ihm im Wasser und tauchte mit einem Loch zwischen den Augen wieder auf. Dillon stieß ihn zur Seite und griff nach einem Eisenring. Auf dem Kai klackten Schritte. »Alles in Ordnung, Mr. Dillon?«, fragte eine Stimme mit irischem Akzent.
      »Bin putzmunter, Ma’am, aber wer in Gottes Namen sind Sie?«
      »Ihr Schutzengel. Passen Sie auf sich auf, mein Freund.«
      Dillon hörte sie davongehen, während er zu einer hölzernen Leiter schwamm und hinaufkletterte. Als er über den Rand des Kais schauen konnte, sah er noch flüchtig eine dunkle Gestalt unter einem Regenschirm, die im nächsten Moment verschwunden war.
      Er stemmte sich hoch und stand triefnass auf dem Kai. Direkt neben Ryans Waffe lag seine Walther. Er schob sie in seinen Hosenbund und schaute hinab auf Ryans im Wasser treibende Leiche, dann warf er dessen Smith & Wesson weit hin
    aus in den Fluss.
    »Das war’s dann, du Dreckskerl«, sagte er grimmig.
      Im Handschuhfach seines Mini Cooper lag ein Handy. Er wählte die Nummer von Fergusons Wohnung am Cavendish Square.
      »Wer ist da?«
      »Ich bin’s, Dillon.«
      »Guter Gott, wissen Sie, wie spät es ist?«, knurrte Ferguson. »Ich liege längst im Bett. Kann das nicht bis morgen warten?«
      »Glaub ich nicht. Ein alter Freund von uns hat gerade das Zeitliche gesegnet.«
      Jetzt war Ferguson hellwach. »Was ist passiert?«
      »Erzähle ich Ihnen gleich.«
      »Kommen Sie auf der Stelle her.«
      »Ich muss erst nach Hause.«
      »Wozu, um Himmels willen?«
      »Weil ich in der Themse schwimmen war.« Dillon schaltete ab und fuhr los.

      Ferguson rief Hannah Bernstein an, die sich sofort meldete. »Habe ich Sie geweckt?«
      »Nein, ich lese noch. Konnte nicht einschlafen. Sie kennen ja sicher solche Nächte.«
      »Telefonieren Sie nach einem Wagen der Fahrbereitschaft und kommen Sie her. Es scheint, dass unser Sean irgendwelche Dummheiten angestellt hat.«
      »Ach, du liebe Güte… Schlimm?«
      »Mit tödlichem Ausgang offenbar. Bis gleich.« Ferguson legte den Hörer auf, stieg aus dem Bett und streifte einen Bademantel über, ehe er telefonisch Kim, seinen Ghurka-Diener, weckte und Tee bestellte.

    Hedley hatte fast die Hoffnung aufgegeben, Lady Helen zu finden, als er sie in einiger Entfernung entdeckte. Während er langsam auf sie zufuhr, kamen drei Jugendliche in Bomberjakken und Jeans um die Ecke, junge Typen von der Sorte, wie man sie überall auf der Welt, von New York bis London findet. Hedley hörte ihr brutales Lachen, ehe sie auf die Frau zuliefen und einer ihr die Handtasche entriss. Er bremste abrupt und sprang aus dem Wagen.
      »Lasst das!«
      Alle drehten sich um. »Halt dich da raus, Nigger«, sagte der Junge mit der Handtasche, »das geht dich nichts an.«
      Langsam kamen sie auf ihn zu, und plötzlich überkam ihn die Erinnerung an Vietnam, an das Delta, an sämtliche schmutzige Tricks, die er je gelernt hatte. Er packte den ersten am Handgelenk und verpasste ihm einen Schlag auf den Arm, dass der Knochen brach. Sein rechter Ellbogen landete mit voller Wucht im Gesicht des Burschen, der sich hinter ihn geschlichen hatte, und sein linker Fuß prallte gegen das Bein des dritten und renkte ihm die Kniescheibe aus.
      Alle drei lagen auf dem Bürgersteig und schrien vor Schmerzen. Hedley hob die Handtasche auf und nahm Lady Helens Arm. »Können wir jetzt gehen?«
      »Mein Gott, Hedley, Sie machen aber keine halben Sachen.«
      »Warum auch?«
      »Wie kommen Sie hierher?«
      »Ich habe Sie aus dem Haus gehen gehört und bin Ihnen gefolgt. Dann verlor ich Sie aus den Augen, als Sie zu Fuß weitergingen.«
      Er hielt ihr die Tür auf, sie stieg ein, und Hedley setzte sich hinter das Lenkrad. Ein wenig atemlos öffnete sie ihre Handtasche und nahm ein paar Tabletten aus einem Fläschchen.
      »Den Whiskey, Hedley.«
      »Lady Helen, das sollten Sie lieber nicht

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