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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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was immer er wollte. Er war in Murphys Bar gewesen, na und? Was bewies das schon? Herrgott, warum hatte er sich überhaupt darauf eingelassen! Aber die ganze Sache hatte von Anfang an eine eigene Dynamik entwickelt, und nun war daran nichts mehr zu ändern. Der Verbindungsmann hatte versprochen, sich um die Angelegenheit zu kümmern, und das hatte er bislang immer bestens getan.
      Brady, Kelly, Cassidy und Ryan waren also tot. Cohan überlief ein Schauder. Er bestellte ein weiteres Glas Champagner, während er sich mit dem Gedanken zu beruhigen versuchte, dass er mit diesen Männern ja nicht auf einer Stufe stand. Schließlich war er ein Senator, und Senatoren der Vereinigten Staaten wurden doch nicht erschossen, oder?
      Ferguson hatte eine vertrauliche Unterredung mit dem Premierminister, der ihm aufmerksam zuhörte.
      »Wie der Präsident mir gegenüber bei unserem Gespräch betont hat, gibt es natürlich keinerlei Handhabe, irgendwie gegen Senator Cohan vorzugehen. Seine Mitgliedschaft bei den Söhnen Erins macht ihn in unseren Augen zwar zum Mittäter, doch nach außen hin kann er behaupten, wie er es offenbar auch tut, dass seine Besuche in Murphys Bar völlig harmlos gewesen seien.«
      »Stimmt schon«, nickte Ferguson. »Aber jetzt ist er hier, und damit stellt sich die Frage, was wir machen sollen.«
      »Natürlich mit allen Mitteln dafür sorgen, dass er am Leben bleibt. Ich verlasse mich da ganz auf Sie, Brigadier.«
      »Was ist mit Carter und den anderen Dienststellen?«
      »Sie haben die Verantwortung«, erklärte der Premierminister fest. »Mir ist inzwischen klar, dass einige Herren in der Vergangenheit nicht so mitteilsam gewesen sind, wie sie es hätten sein sollen, und das gefällt mir nicht.« Er lächelte. »Sie sind schon ziemlich lange in diesem Job, Brigadier, und ich glaube, ich weiß jetzt, warum einer meiner geschätzten Vorgänger Ihnen damals diese Position übertragen hat.«
      »Ich habe also Ihre Vollmacht?«
      »Absolut. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich werde im Parlament erwartet. Übrigens«, fügte er hinzu, während Ferguson aufstand, »morgen Abend ist diese Veranstaltung im Dorchester, dieses Forum über den Frieden in Irland, das Cohan besuchen will. Ich schaue gegen zehn Uhr kurz vorbei. Sie werden natürlich dort sein?«
      Ferguson nickte. »Selbstverständlich, Premierminister.«

      Hannah Bernstein und Dillon warteten im Daimler, der sofort losfuhr, nachdem Ferguson eingestiegen war. »Genau wie ich’s mir gedacht habe – es ist unsere Sache. Carter bleibt außen vor.«
      »Womit wir tief in der… Sie wissen schon stecken, falls es mit dem Senator ein böses Ende nimmt«, meinte Dillon.
      »Mein lieber Junge, so war das schon immer. Wann soll er ankommen?«
      Hannah schaute auf ihre Uhr. »Sein Flieger ist erst vor vierzig Minuten gestartet, Sir.«
      »Gut. Überprüfen Sie, wie sein Programm aussieht, wo er sich aufhalten wird, welche Fahrzeuge er benutzt, diese ganzen Sachen eben. Viel mehr können wir kaum tun, da es sich dabei nur um einen halb offiziellen Auftrag handelt. Wir können weder das Hotel alarmieren noch zusätzliche Wachen während seines Besuchs dort einquartieren.«
      »Für dieses Forum morgen Abend sind bestimmt die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden«, sagte Hannah.
      »Natürlich«, nickte Ferguson finster, »aber ich habe trotzdem ein ungutes Gefühl – und wissen Sie, warum?«
      »Ich bin sicher, Sie werden es uns erzählen«, sagte Dillon.
      »Nun, seit sich herausgestellt hat, dass Ryan mit der gleichen Waffe erschossen wurde, die anschließend in New York benutzt wurde, ist mir ganz schön mulmig. Ich glaube nicht, dass es eine Verschwörung ist und dass irgendein Hinrichtungskommando dahinter steckt. Nein, da läuft ein Killer frei herum.«
      »Die irische Frau.«
      »Oder eine Frau mit irischem Akzent«, sagte Dillon. »So jemanden in London zu finden heißt, die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu suchen. Im Vereinigten Königreich gibt’s acht Millionen Iren; das ist eine ganze Menge.«
      »Ich habe unbegrenztes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten. Fangen Sie einfach mit Kilburn an«, antwortete Ferguson.
      »Und Senator Cohan?«, fragte Hannah.
      »Ich rede mit ihm, wenn ich so weit bin. Und da dieser Ganove hier ausnahmsweise mal ein Jackett und eine Krawatte trägt, lade ich Sie zum Lunch ins Garrick ein.«

    Doch es bahnten sich bereits Ereignisse

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