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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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an, die einiges ändern sollten. Genau an diesem Morgen hatte Thornton über Cohan nachgedacht und je länger er überlegte, desto unzufriedener wurde er. Was für eine Garantie gab es, dass der mysteriöse Killer in London zuschlagen würde? Gar keine – aber Cohan war ein Risiko geworden und musste unbedingt aus dem Weg geräumt werden. Es war vier Uhr morgens amerikanischer Zeit, als er Barry anrief. Der Ire hielt sich immer noch in seinem Unterschlupf in County Down auf.
      »Ich bin’s, und ich habe einige schlechte Neuigkeiten für Sie.« Thornton berichtete ihm die ganze Geschichte. »Es besteht sogar die Möglichkeit, dass der Täter eine Frau sein könnte.«
      »Tatsächlich? Ich wünschte bloß, ich könnte sie in die Finger kriegen. Sie würde ganz, ganz langsam sterben. Also ist Cohan der Einzige, der noch übrig ist?«
      »Genau, und er ist ziemlich in Panik. Seine Mitgliedschaft bei den Söhnen Erins ist nämlich aufgeflogen. Der Präsident weiß durch Blake Johnson davon und der Premierminister durch Ferguson. Er ist entbehrlich geworden.«
      »Sie wollen, dass er ausgeschaltet wird?«
      »Er kommt heute in London an, um morgen im Dorchester irgendeine Veranstaltung über den Frieden in Irland zu besuchen. In diesem Hotel wohnt er auch. Es wäre doch ganz angenehm für uns, wenn dieser unbekannte Mörder ihn erwischte, finden Sie nicht? Vielleicht könnte er – oder sie – dabei ein wenig Hilfe gebrauchen.«
      »Das heißt, ich soll das erledigen?«
      »Das wäre für uns alle am besten. Dann wären nur noch Sie und ich übrig. Ich glaube, der Flug von Belfast nach London dauert nur anderthalb Stunden.«
      »Ich habe eine bessere Möglichkeit«, sagte Barry. »Keine vierzig Minuten von hier liegt ein alter Flugplatz aus dem Zweiten Weltkrieg; von dort aus betreibt ein ehemaliger RAFPilot namens Docherty, ein gerissener Fuchs, heute ein Lufttaxiunternehmen. Ich benutze seine Maschinen schon seit Jahren, um rasch nach England zu kommen.«
      »Sie machen es also?«
      »Warum nicht? Dann habe ich wenigstens was zu tun. Hier regnet es bloß und ich langweile mich.«
      Barry legte auf und schaute aus dem Fenster. Es war nicht nötig, die Jungs herbeizurufen. Das war eine Aufgabe für einen einzelnen Mann, der zuschlug und sofort wieder verschwand. Aufgeregt griff er zum Telefon und rief Docherty in Doonreigh an.

      Eine Stunde später fuhr Barry auf den verlassenen Flugplatz und stieg aus seinem Wagen. Er trug Jeans, eine Tweedkappe, eine Bomberjacke aus braunem Leder und hatte in einer Hand eine altmodische Reisetasche. Es wurde bereits dunkel, und es regnete, aber er konnte die beiden alten Flugzeughangars erkennen, deren Tore offen standen. In einem war eine Cessna
    310 untergebracht, im anderen eine Navajo Chieftain.
      Aus dem Schornstein einer Nissenhütte stieg Rauch; kurz darauf öffnete sich die Tür, und Docherty spähte heraus. Er war mit einem Fliegeroverall und Stiefeln bekleidet; etwa fünfzig Jahre alt, sah er mit seinem schütteren Haar und dem verwitterten Gesicht älter aus.
      »Komm rein, steh nicht im Regen rum.«
      Dank eines altmodischen Ofens war es in der Hütte angenehm warm. In einer Ecke stand ein Bett, es gab einige Schränke, einen Tisch, Stühle und einen Schreibtisch, auf dem etliche Karten lagen.
      »Sie haben dich also immer noch nicht erwischt, Jack?«
      »Nee, den Gefallen tu ich ihnen nicht. Ist das Tee dort auf dem Ofen?«
      »Hab auch echten irischen Whiskey, wenn du magst.«
      »Du kennst mich doch. Nicht bei der Arbeit. Also, ich will spätestens heute Abend um sechs in London sein.«
      »Und zurück?«
      »Nicht später als um Mitternacht. Kannst du das schaffen?«
      »Ich kann alles, das weißt du. Ich stelle nie Fragen, kümmere
    mich um meine eigenen Angelegenheiten und ich habe dich nie im Stich gelassen.«
      »Stimmt.«
      »Na gut. Fünftausend, das ist mein Preis.«
      »Geld ist kein Problem«, sagte Barry.
      »Schön. In Kent gibt es so einen Platz wie diesen, ungefähr eine Stunde von London entfernt, Roundhay, ganz abgelegen draußen auf dem Land. Ich habe ihn schon früher manchmal benutzt. Mit dem Farmer, dem er gehört, habe ich bereits telefoniert. Einen Riesen für ihn, und er stellt ein Auto bereit, mit dem du nach London fahren kannst. Falsches Nummernschild und alles andere, was dazugehört.«
      »Noch so ein Ganove«, schnaubte Barry.
      »Sind wir das nicht alle?

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