An hoechster Stelle
findet.« Sie schüttete ein paar Tabletten in ihre Hand. »Den Whiskey, bitte.«
Hedley reichte ihr die Flasche. »Sie bringen sich noch um.«
»Wenn ich zuerst Barry töte, ist mir das egal.«
Es war später Nachmittag, als die Chieftain sich im Tiefflug der englischen Küste näherte. Es herrschte Nebel, zudem regnete es stark, aber um nicht vorn Radar erfasst zu werden, musste Docherty unterhalb der Wolkendecke bleiben.
»Schaffen wir es?«, fragte Barry.
»Ein Mistwetter – besser wäre, wir kehren um.«
»Das schlag dir aus dem Kopf, sonst bist du bei der Landung ein toter Mann. Dieses Treffen, zu dem ich will, ist nämlich das wichtigste in meinem Leben.«
Docherty war entsetzt. »Herrgott, Jack, wird schon alles klappen. Gib mir bloß eine Chance.« Verbissen konzentrierte er sich auf seine Instrumente.
Sergeant Paul kam mit einem tragbaren Funkgerät in den Warteraum. »Brigadier Ferguson, Mr. Dillon.«
»Da bin ich«, meldete sich Dillon.
»Schlechtes Wetter, Nebel. Sie ist in East Midlands gelandet und jetzt mit dem Auto auf dem Weg nach Norfolk.«
»Und?«
»Sie hat mir gesagt, dass sie Barry erwartet. Ich vermute, er wird auf irgendeinem illegalen Weg direkt nach Norfolk kommen.«
»Sie meinen, dass sie dann ganz allein in Compton Place ist.«
»Wahrscheinlich.«
»Sie könnten ja den Polizeipräsidenten von Norfolk anrufen und…«
»Seien Sie kein Idiot, Dillon. Vergessen Sie ein einziges Mal diesen irischen Hang zu Galgenhumor und bleiben Sie ernst.«
»Jedenfalls braucht sie Unterstützung. Der gute alte Hedley ist zwar bei ihr, und er hat in Vietnam einiges gelernt, aber das ist schon Jahre her. Falls Barry tatsächlich auftaucht, wird er nicht allein kommen. Dafür kenne ich ihn lange genug.«
»Dillon, der Norden Norfolks ist eine der letzten wirklich ländlichen Gegenden Englands. Wir brauchten Stunden, um mit dem Auto dorthin zu kommen, und sie ist entschlossen, diese Sache durchzuziehen. Was sollen wir tun?«
»Zuerst einmal überprüfen Sie, ob wir in Farley Field landen können. Dann benachrichtigen Sie die Flight Lieutenants Lacey und Parry und sagen ihnen, dass es in die Schlacht geht.«
»Was meinen Sie damit?«
»Ich kenne die Nordküste von Norfolk ein wenig. Dort gibt es breite Strande, besonders bei Ebbe. Die beiden können mich hinfliegen und ich springe per Fallschirm ab. Wir haben das schon früher gemacht. Lacey kennt sich aus.«
»Um Himmels willen, Dillon.«
»Nur keine Panik. Ich sage Blake, dass er unseren Piloten anweisen soll, Farley anzufliegen, und rufe Sie zurück.« Damit schaltete er ab.
»Farley?«, fragte Blake.
»Das ist ein Versuchsgelände der Royal Air Force außerhalb von London, das kennst du doch, Blake. Wir haben dort einen Lear-Jet stehen, den die beiden Lieutenants Lacey und Parry fliegen. Wir hatten zusammen schon einige interessante Erlebnisse. Ja, und jetzt haben wir wieder mal ein Problem.«
»Und das wäre?«
»Lady Helen Lang will den letzten Schuldigen treffen, der in dieser ganzen verfluchten Geschichte noch übrig ist – Jack Barry. Sie hat ihn zu sich eingeladen, und er kommt bestimmt, wodurch sie in eine böse Situation geraten könnte. Compton Place liegt irgendwo weitab auf dem Land. Deshalb landen wir in Farley. Dort gibt es einen Waffentechniker und alles, was wir brauchen. Ich erklär’s dir gleich genauer.«
Nachdem er seinen Plan mit Blake besprochen hatte, rief er noch einmal Ferguson an. »Sagen Sie Lacey, er soll einen geeigneten Strand in der Nähe von Compton Place ausmachen, wo ich per Fallschirm abspringen kann. Dann ist Lady Helen wenigstens nicht ganz allein. Sorgen Sie dafür, dass die notwendige Ausrüstung und Waffen für uns bereit sind.«
Blake griff nach dem Hörer. »Entschuldigung, aber bitte alles für zwei Personen.«
Dillon lachte. »Haben Sie gehört, Chief? Dieser durchgeknallte Amerikaner mittleren Alters hat beschlossen, mir beim Absprung Gesellschaft zu leisten. Er ist so eine Art Kriegsberichterstatter für den Präsidenten.«
»Sie sind verrückt, alle beide!«, rief Ferguson.
»Natürlich sind wir das, aber das macht weiter nichts.«
Die Chieftain setzte auf der alten durchlöcherten Rollbahn von Shankley Down auf und hielt schließlich bei den heruntergekommenen Hangars, wo eine Cessna 310 stand. Neben einer Nissenhütte mit rauchendem
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