An hoechster Stelle
Verantwortung.« Cazalet zögerte. »Okay, verbinden Sie mich mit Brigadier Ferguson.«
Einen Moment später war Ferguson am Apparat. »Mr. President?«
»Dillon hat mir, gesagt, dass Sie Bescheid wissen. Allerdings wissen Sie noch nicht, dass Lady Helen Lang in einem Gulfstream zurück nach Gatwick geflogen ist. Es ist ein einziges Schlamassel, Brigadier. Ich möchte Ihnen von dem Gespräch berichten, das ich gerade mit Dillon und Blake Johnson führte…«
»Also, die Sache ist nie passiert, Mr. President«, fasste Ferguson zusammen. »Gut, ich glaube, das kriege ich hier drüben hin. Aber was ist mit Lady Helen?«
»Ich hoffe, Ihnen fällt etwas ein. Sie könnten mit dem Premierminister sprechen, wenn Sie möchten. Ich rede später selbst noch mit ihm, aber wir brauchen dringend irgendeine Lösung. Am besten schicke ich Dillon und Blake zu Ihnen nach London. Ich habe hier ein Flugzeug, das sie nehmen können.«
»Einverstanden. Vertrauen Sie mir«, sagte Ferguson. »Im Moment bin ich zwar eher ratlos, aber mir wird schon was einfallen.«
Cazalet wandte sich an Blake und Dillon. »Sie haben ja alles mitgehört. Ich denke also, wir können dafür sorgen, dass nichts von dem, was hier geschehen ist, an die Öffentlichkeit dringt.«
»Ich bleibe mit Ihnen in Verbindung«, sagte Blake.
»Möglichst ständig.« Der Präsident lächelte. »Und jetzt auf
den Weg mit Ihnen, meine Herren.«
Die Gulfstream stieg auf fünfzigtausend Fuß und begann ihren Flug über den Atlantik. Lady Helen Lang, die noch aus der Dienstzeit ihres Ehemanns die einzelnen Nummern im Kopf hatte, rief im Verteidigungsministerium an und bat, mit Brigadier Charles Ferguson zu sprechen. Es klappte überraschend problemlos. Man stellte sie ohne weitere Fragen zu Fergusons Wohnung am Cavendish Square durch.
»Wer spricht da?«, meldete sich Hannah Bernstein.
»Lady Helen Lang.« Helen lächelte. »Ach, ich weiß, wer Sie sind – diese ausgesprochen nette Polizeibeamtin.« Hannah stellte den Apparat auf Lautsprecher und machte Ferguson aufgeregt ein Zeichen. »Sind Sie dran, Charles?«
»Sie haben sich in eine schlimme Lage gebracht, meine Liebe«, sagte Ferguson.
»Charles, obwohl Sie unausstehlich sind, habe ich Sie immer gemocht, aber hören Sie mir ausnahmsweise einmal zu. Alle haben den gerechten Preis gezahlt; der Stabschef war ein Bonus. Ich wusste nicht, dass er der Verbindungsmann war. Er hat versucht, mich zu erschießen, doch ich war schneller. Nicht, dass es eine Rolle spielt. Er ist am Ende bei einer ziemlich heftigen Explosion in Stücke gerissen worden. Ihr Mr. Dillon war sehr freundlich. Er hat mir gesagt, es sei alles vorbei, und er hat versucht, mir zu helfen. Ein wirklich liebenswerter Mann.«
»Falls er nicht gerade andere Leute umbringt.«
»Ach, Charles, genau dasselbe machen Sie doch schon seit Jahren.«
»Helen, sagen Sie mir eines: Woher wussten Sie es?«
»Durch den armen Tony Emsworth, der kurz vor seinem Tod von Schuldgefühlen gequält wurde. Er besaß eine illegale Kopie aus dem SIS, in der die ganze Geschichte aufgezeichnet war. Darin fand ich alle Namen verzeichnet – Ihren, den Mr. Dillons, den Ihrer netten Assistentin, den von Barry und den
anderen Söhnen Erins.«
»Ich verstehe. Und jetzt?«
»Geht’s zurück nach Compton Place. Ich erwarte Gäste – Mr. Jack Barry und seine Freunde. Er konnte meiner Einladung nicht widerstehen und hat versprochen, schnellstens zu kommen.«
Ferguson war sprachlos. »Das können Sie nicht machen, Helen!«
»O doch. Er ist der Letzte, und er ist derjenige, der meinen Sohn tatsächlich umgebracht hat. Falls Sie sich zu uns gesellen möchten, Charles, sind Sie herzlich willkommen, aber selbst wenn es das Letzte ist, was mir auf Erden beschieden ist, will ich ihm vor meinem Ende begegnen.«
Ferguson überlief ein Schauder. »Warum sagen Sie so etwas?«
»Mein Herz, Charles, ist nicht mehr das beste, aber mit Whiskey und Tabletten kann man erstaunlich gut durchhalten. Doch das ist ein anderes Thema. Auf jeden Fall bin ich sicher, wenn ich ihn nicht erwische, dann erledigt das Mr. Dillon.«
»Um Himmels willen, Helen!«
»Mir zuliebe, Charles.« Damit unterbrach sie die Verbindung.
»Was meinen Sie, Sir?«, fragte Hannah.
»Was schon? Es gibt nicht einen handfesten Beweis, nicht einmal für den Mord an Tim Pat Ryan, so dass wir sie wenigstens wegen
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