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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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Costner«, murmelte sie, »ich steh nicht auf. Geh durch die Katzentür.«
    Sie tauchte wieder hinab in einen wundervollen Traum. Joe trug sie die Treppe hinauf und warf sie auf das Bett. Sie zog ihn zu sich herunter. Sie merkte, dass das kein Traum war, sondern eine Erinnerung. Und sie lag immer noch in Joes Bett.
    Sie streckte sich und öffnete langsam die Augen. Direkt vor ihr stand der Junge, der ihr das Auto vollgeblutet hatte.
    »Habt ihr eine Pyjamaparty gemacht?«, fragte er wie aus der Pistole geschossen, als hätte er schon eine ganze Weile darauf gewartet, diese Frage endlich loswerden zu können.
    Ihr erster Impuls war, alles abzustreiten, aber dann wurde ihr klar, dass wohl ziemlich viel gegen sie sprach. Ihre Sachen zum Beispiel. Die hatte sie im Flur und auf der Treppe fallen lassen, das wusste sie noch genau. Jetzt lagen sie sorgfältig zusammengelegt auf einem Stuhl am Ende dieses kleinen, ordentlichen Zimmers. Joe war nicht da. Dann würde sie die Frage eben einfach komplett umgehen.
    »Musst du nicht zur Schule?«
    Der Junge, Ian oder Leo, trug einen Spiderman-Pullover, der ihm zu klein war, und eine rot gestreifte Schlafanzughose. Seine Brille war mit silbernem Klebeband geflickt. Er hatte rötlich braune Haare, aber seine Augen waren von dem gleichen hellen Blau wie die von Joe.
    »Heute ist Samstag.« Er klang wie ein Amerikaner.
    »Samstag! Weißt du, was das bedeutet?« Sie musste ihn irgendwie loswerden, damit sie ins Bad konnte. Sie musste dringend auf Klo. »Das bedeutet, dass im Fernsehen tolle Zeichentrickfilme laufen!«
    »Zum Beispiel?«
    Sie zerbrach sich den Kopf, wie diese dämliche Cartoonserie noch einmal hieß, die Greg an dem Morgen nach ihrer Trennung bei Conor und Jess gesehen hatte.
    »Zum Beispiel He-Man, der Herrscher des Planeten .«
    »Es heißt He-Man und die Masters of the Universe , und meine Mom hat gesagt, das ist sexistisch.«
    Saffy fiel ein, dass seine Mutter tot war, wusste aber nicht, was sie sagen sollte, also sagte sie nur: »M-hm.«
    »Bei Pyjamapartys bringt man doch einen Schlafanzug und einen Schlafsack mit.« Er betrachtete ihre nackten Schultern.
    Joe erschien in der Tür, ein Handtuch um die Hüften. Er grinste Saffy an, und sie lächelte zurück. Er war noch feucht vom Duschen. Da gab es eine ganze Menge zu lächeln.
    »Habt ihr euch schon angefreundet?«
    »Ja«, sagte Saffy.
    »Nein.« Der Junge schüttelte den Kopf.
    Joe schnappte ihn sich und kitzelte ihn durch. »Aha, Mister Miesepeter!« Der Junge strampelte und quietschte. »Eindeutig Mister Miesepeter, aber was ist das denn … er kann ja lachen!«
    »Ich hab …« Leo ? Liam ? Saffy wollte nichts Falsches sagen, »… ihm gerade erzählt, dass wir eine kleine Pyjamaparty hatten und ich deswegen hier übernachtet habe.«
    Joe lächelte Saffy dankbar an. »Liam geht auch manchmal zu Pyjamapartys, stimmt’s?«
    »Aber nicht mit Mädchen.«
    Joe kitzelte ihn wieder. Saffy stellte entsetzt fest, dass sie fast ein bisschen eifersüchtig war, weil Mister Miesepeter so viel Aufmerksamkeit bekam.
    »Dad! Hör auf!«
    »Wenn ich aufhören soll, dann ab nach unten mit dir, nimm dir schon mal Cornflakes.«
    »Ja!«
    Joe ließ ihn los, und Liam rannte außer Atem zur Tür. Sie hörten ihn die Treppe hinunterstapfen, dann wurde die Küchentür zugeschlagen. Es war lächerlich angesichts dessen, was sie in den letzten Stunden miteinander getan hatten, aber jetzt, als sie allein waren, genierte Saffy sich auf einmal.
    »Scheiße!« Joe lehnte sich zurück, nahm Saffys Hand und bedeckte seine Augen damit. »Das war so nicht geplant. Normalerweise schläft er samstags ziemlich lange.«
    »Macht doch nichts.« Sie musste jetzt wirklich mal aufs Klo, aber sie hatte Angst, dass er sich anziehen würde, wenn sie jetzt ginge. Und dann müsste sie sich auch anziehen, und das alles hier wäre vorbei.
    »Ehrlich? Ich habe ihn noch nie einer Frau vorgestellt. Von dem bisschen Eifersucht mal abgesehen, ist es aber ganz gut gelaufen, oder?«
    Woher wusste er, dass sie eifersüchtig gewesen war? Konnte er Gedanken lesen?
    »Ich hoffe, er war nett zu dir. Er ist es nicht gewohnt, mich mit jemandem zu teilen.« Joe streichelte ihr Handgelenk und fuhr mit dem Finger an der Innenseite ihres Arms hoch. Ein Schauer überlief sie. Irgendwie entdeckte er die ganze Zeit erogene Zonen, von denen sie selbst nichts gewusst hatte.
    »Ich zieh ihn wohl besser mal an, er muss zum Schwimmkurs. Wenn du nichts Besonderes vorhast, könnten

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