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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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hat das garantiert nicht so gemeint, Greg.«
    Tatsächlich hatte Lauren sich unmissverständlich ausgedrückt:
    »Eine Hochzeit wäre im Moment beruflich das reinste Harakiri«, hatte sie gesagt. »Ich hab dich da drüben als jung, sexy und Single verkauft, Greg. Ein Ehering passt da nicht rein.«
    Harald Kiri war wahrscheinlich ein gescheiterter Schauspieler, dachte sich Greg, wollte aber nicht näher nachfragen.
    »Angelina setzt Brad doch genauso unter Druck. Gisele hat genau dasselbe mit Leonardo versucht. Und irgendeine Verrückte wollte das Hängebauchschwein von George Clooney vergiften, damit sie ihn vor den Altar zerren kann.
    Wenn du es dir in Hollywood unbedingt von Anfang an vermasseln willst, dann bitte. Heirate sie. Aber wenn nicht, wenn du dort endlich den Fuß in die Tür kriegen willst, dann musst du Saffy an die kurze Leine nehmen. Übernachte erst mal in einem Hotel. Lass sie auflaufen. Lass sie den ersten Schritt machen, und dann führe diese Beziehung zu deinen Bedingungen weiter.«
    »Greg.« Conor sah ihn beunruhigt an. »Wenn du nicht nach Hause gehen willst, wo willst du denn hin?«
    »Mach dir mal keine Sorgen, Mann. Länger als noch eine Nacht halte ich es hier im Nagerparadies sicher nicht aus. Morgen früh bin ich weg. Vielleicht kann Jess mir in der Wohnung eine Tasche packen, und dann gehe ich in ein Hotel. Lauren meint, Saffy muss sich erst mal über ein paar Dinge klar werden.«
    »Was denn für Dinge?«
    »Erstens darf sie mir nie wieder in der Öffentlichkeit so eine Szene machen. Und B ist diese ganze Hochzeitssache im Moment einfach nicht drin. Ich will ja nicht sagen, dass wir nicht vielleicht irgendwann mal heiraten, aber es muss für mich passen. Genau das hat Lauren gesagt.«
    »Lauren ist Geschäftsfrau, keine Therapeutin. Ihr geht’s nicht darum, dass du glücklich bist, sondern nur darum, dass du möglichst viel Geld einbringst …«
    Greg drückte die leere Sapporo-Dose zusammen und warf sie in die schwarze Mülltüte, die als Abfalleimer diente.
    »Ist ja nett, dass du dir solche Gedanken um mich machst, aber ich habe mich entschieden, und es bleibt dabei. Ich muss mich jetzt auf meine Karriere konzentrieren. Hollywood fragt nur einmal an, und das lasse ich mir von niemandem versauen, okay?«
    »Okay.« Conor widmete sich wieder dem Aufsatz eines Zwölfjährigen, der der Meinung war, der wichtigste irische Schriftsteller hätte James Joys geheißen. Ohne Saffy hätte Greg heute gar keine Karriere, auf die er sich konzentrieren könnte. Er würde immer noch in seinem winzigen möblierten Zimmer in Ranelagh hocken, für schlechte Werbespots und Weihnachtsmärchen vorsprechen und mit irgendwelchen Tussen zusammen sein.
    Vielleicht hatte Greg vergessen, wie leer sein Leben gewesen war, bevor er sie kennengelernt hatte. Vielleicht hatte er vergessen, wie gut sie ihm tat. Vielleicht dachte er, eine Filmrolle in Hollywood zu bekommen, wäre das Beste, das ihm je passieren könnte.
    Aber er irrte sich. Das Beste war ihm bereits passiert. Saffy. Es erschreckte Conor, dass Greg sich auf dieses unsichere Angebot stürzte und dabei riskierte, Saffy zu verlieren. Sie war intelligent, hübsch, freundlich, und sie liebte ihn. Mein Gott! Sie musste ihn wirklich sehr, sehr lieben, wenn sie den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen wollte. Denn sosehr Conor ihn auch mochte, mehr als vierundzwanzig Stunden am Stück konnte er ihn beim besten Willen nicht ertragen.
    Saffy verbrachte den Großteil des Sonntags damit, auf ihrem Laptop Grey’s Anatomy zu gucken und so zu tun, als würde sie nicht weinen. Jess und Luke schlichen nur auf Zehenspitzen herum und spielten stilles Memory, bei dem man mit den Armen wedeln und ein Tänzchen aufführen musste, wenn man ein Paar gefunden hatte.
    Gegen fünf rief Conor an und bat Jess, eine Tasche für Greg zu packen. Als Jess ihr sagte, was sie vorhatte, schloss sich Saffy im Badezimmer ein. Sie konnte nicht dabei zusehen. Sie drehte die Dusche und alle Wasserhähne gleichzeitig auf, konnte Jess aber immer noch hören, die nebenan im begehbaren Kleiderschrank umherlief.
    Sie setzte sich auf den Wannenrand, während sich der Raum mit Dampf füllte. Vor achtundvierzig Stunden hatte sie noch einen romantischen Abend am Valentinstag mit Greg geplant. Und bis vor ein paar Minuten war sie davon ausgegangen, dass sich alles wieder einrenken würde. Er würde nach Hause kommen, sie würden reden, und dann wäre alles wieder in Ordnung. Als sie gesagt hatte, er

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