An und für dich
hatten in Lutrellstown geheiratet. Castle Leslie hatte immer noch das schlechte Karma von Paul und Heather, und im Dromoland Castle hatte mindestens eins der Mädchen von den Corrs geheiratet. Wie viele waren das noch mal?, fragte sich Greg und küsste Saffy. Und waren die noch hip genug, dass man sie einladen musste?
Saffy rechnete während ihres Kusses kurz nach. Bis zum 13. Mai waren es nur noch knapp acht Wochen. Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr fand sie jedoch, dass es eine gute Idee war. Im Juni und Juli wäre sie vollkommen mit der Produktion der TV- Spots für White Feather beschäftigt. Und falls Greg die Rolle in dem Elmore-Leonard-Film bekäme, wäre er möglicherweise monatelang in den USA .
Sie wollte nicht noch ein ganzes Jahr auf ihre Hochzeit warten. Das Problem war nur, dass sie vor Marsh so selbstbewusst gesagt hatte, sie bräuchte Simons Hilfe nicht. Was bedeutete, dass sie demnächst Zehn-Stunden-Tage und überhaupt keine Zeit haben würde, sich um die Hochzeit zu kümmern. Aber Greg hatte an alles gedacht.
»Süße, ich habe doch sonst nichts zu tun. Ich würde ja nur rumsitzen und Däumchen drehen. Ich habe schon die Location gefunden, da kann ich doch auch gleich die ganze Planung übernehmen. Hey, es ist nur eine größere Party. Okay?«
Sie war begeistert. »Bist du sicher? Das würdest du tun? Das ist ganz schön viel Arbeit.«
»Klar bin ich sicher.« Er strahlte. »Du brauchst nur in einem weißen Kleid dort aufzutauchen und ›Ja, ich will‹ zu sagen.«
»Das geht alles so schnell«, sagte Saffy zu ihrer Mutter. Sie saßen bei Bewley’s in der Grafton Street in der oberen Etage und tranken Kaffee. Jill hatte behauptet, sie hätte keine Zeit, sich zum Mittagessen mit ihr zu treffen. »Aber Greg sagt immer, eine Hochzeit ist im Grunde nur eine große Party.«
»Da hat er recht«, sagte Jill und lächelte kurz. »Keine Ahnung, warum da immer so ein Theater drum gemacht wird.«
Saffy trank einen Schluck kochend heißen Cappuccino. Theater ? Hatte sich ihre Mutter spontan eine neue Persönlichkeit zugelegt? Sie hatte sich über Saffys Anruf und die Neuigkeiten gefreut, aber mehr auch nicht. Und das war komisch.
Nach sechs Jahren voller subtiler Hinweise, bedeutungsvoller Blicke und wiederholter Erinnerungen, dass Saffy ja auch nicht jünger würde, hatte sie von Jill ein wenig mehr erwartet. Mehr als sich nur ein bisschen zu freuen. Sie hätte außer sich vor Freude sein müssen. Hätte tausend Ideen zur Farbauswahl und zu Designern haben müssen, hätte ihr Artikel zu Sauerstoffgesichtsbehandlungen und Augenbrauenzupfen und der besten French Manicure aufdrängen müssen. Und Saffy hätte wie immer ihre liebe Mühe haben müssen, ihre Mutter aus allem herauszuhalten.
Stattdessen musste sie krampfhaft versuchen, die Stille zwischen ihnen beiden zu füllen, während ihre Mutter stumm die Leute unten auf der Grafton Street beobachtete.
»Mum, bist du immer noch böse wegen neulich, als du zu Komodo gekommen bist?«, fragte sie. »Tut mir leid, dass ich da so abweisend war, aber es hat in dem Moment gerade so gar nicht gepasst, und …«
Jill schüttelte den Kopf. »Alles okay, wirklich. Denk nicht mehr drüber nach. Tu ich auch nicht. Sorry, ich bin mit den Gedanken einfach woanders. In letzter Zeit haben wir auf der Arbeit unglaublich viel zu tun. Ich bin ziemlich fertig.«
Saffy fiel es schwer, sich einen plötzlichen Run auf die Louis XIV – Stühle in dem ruhigen Antiquitätenladen in der Francis Street vorzustellen, in dem ihre Mutter arbeitete.
»Okay. Dann lasse ich wohl mal die Rechnung kommen.« Saffy winkte der Kellnerin. Sie wusste nicht, welche Show ihre Mutter hier gerade abzog, aber sie würde ihr sicher nicht den Gefallen tun und mitspielen.
»Nächsten Samstag fahren wir uns das Hotel ansehen«, sagte sie cool. »Du kannst gern mitkommen, falls du Zeit findest.«
Jill stand auf. »Mal sehen.«
»Wartet nur ab, bis ihr die Location seht!« Greg drehte sich zu Conor und Jess um. »Im Ernst, das ist echt der Hummer!«
»Greg!« Saffy legte ihm die Hand aufs Bein. Er sah wieder nach vorn und riss das Lenkrad herum, um nicht in eine Herde Kühe zu fahren, die direkt vor ihnen die schmale Landstraße blockierte.
Greg griff nach Saffys Hand und hielt den Kühen ihren Ring hin. »Hey, Mädels! Ist eine von euch zufällig Beyoncé-Fan?« Er fing an, All the Single Ladies zu singen, und zwar entsetzlich schief.
»Es heißt ›Hammer‹, Greg.« Saffy
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