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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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»Zweifellos der charmanteste und renommierteste Ort in ganz Irland für eine Hochzeit.«
    »Ist das nicht eine Nummer zu groß für uns?«, flüsterte Saffy Greg zu, während sie alle vier im Gänsemarsch hinter der Frau liefen. »Ich dachte, wir wollten es ein bisschen intimer.«
    »Du hast gar keine Zeit , über solche Sachen nachzudenken, Süße«, antwortete Greg und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. »Deshalb überlässt du das Ganze ja auch schön mir und mischst dich gar nicht erst ein. Wir hatten doch eine Abmachung.«
    Er hatte recht. Sie hatte wirklich keine Zeit, darüber nachzudenken, und sie hatten ja auch eine Abmachung. Also würde sie den Mund halten und ihn machen lassen. Aber zweihundertfünfzig Gäste ? Kannten sie überhaupt so viele Leute? Und was würde das alles kosten? Ihr wurde schon beim Gedanken daran ganz schwindelig.
    Während die Geschäftsführerin irgendetwas über Wein erzählte und die anderen ihr gespannt zuhörten, schlüpfte Saffy durch die Glastüren hinaus ins Freie. In diesem Moment ging ein Wolkenbruch los, als hätte er nur auf sie gewartet. Sie stand auf der Veranda und sah ein paar traurigen Pfauen zu, die in dem Platzregen umherstaksten. In sechs Wochen würde sie im Hochzeitskleid da draußen auf dem Rasen stehen. Schwer zu glauben.
    »Mann, die Frau hört gar nicht mehr auf zu reden, was?« Conor trat hinter sie. »Geht’s dir gut?«
    »Ja, alles okay. Ich denke nur … ach, ich weiß nicht, Conor. Ich frage mich, ob das alles nicht ein bisschen übertrieben ist.«
    »Quatsch«, sagte er. »Es ist der Wahnsinn. Und man macht so was ja nur einmal im Leben. Da kann man dem Volk ruhig Brot und Spiele bieten.« Er deutete auf den Garten. »Und Pfauen und Hecken, die wie Schachfiguren geschnitten sind, und einen Springbrunnen, der aussieht, als hätte ein entfernter Verwandter von Bernini ihn entworfen. Einer der O’Berninis of Roscommon wahrscheinlich.«
    Saffy lachte.
    »Oh, und den 2002er Le Clos Chablis«, sagte Conor ehrfürchtig. »Der ist nämlich so viel mehr als nur ein Wein.«
    »Ach ja?«
    »Ja, dieser Wein setzt den Standard für allerhöchste Qualität, an der sich alle anderen Grand Cru Chablis messen lassen müssen. Sagt die Frau da drin.«
    Conor schaffte es immer, sie aufzuheitern. Sie hatte nie verstanden, warum manche Leute fanden, Jess wäre außerhalb seiner Liga. Er war ein so toller Mann. Freundlich und liebevoll, stark und verlässlich. Wobei er im Moment, wie ihr gerade auffiel, nicht so richtig gut aussah.
    »Und bei dir, alles in Ordnung?«
    »Was? Ja. Ich habe nur im Moment ziemlich viel um die Ohren. Ich stehe immer wahnsinnig früh auf, um vor der Schule noch ein paar Stunden zu schreiben. Es gibt da eine Agentur in London, die vielleicht Interesse an meinem Buch hat, und ich soll ihnen bis Ende Mai den nächsten Manuskriptteil schicken.«
    »Wie toll!«
    »Erzähl das mal Jess. Sie hält mich für verrückt, und wahrscheinlich hat sie recht. Aber ich muss es versuchen. Wenn ich mit sechzig vor einer Klasse voller Cyberteenies stehe und mit ihnen die Gesammelten Werke von Katie Price durchgehe, will ich mir sagen können, dass ich es wenigstens versucht habe.«
    »Kann ich es mal lesen?«
    »Erst, wenn es fertig ist. Ich habe es noch nicht mal Jess gezeigt. Ich will, dass es richtig gut wird, weißt du?«
    Er sah in den Regen hinaus. »Ich sollte aber Greg wohl bald mal davon erzählen. Vielleicht mache ich es, wenn er die Zusage für die Rolle hat.«
    Saffy nickte. »Er bekommt die Rolle doch, oder, Conor? Er will sie unbedingt, und ich weiß nicht, wie er mit einer Absage zurechtkommen würde.«
    »Ach, komm.« Conor lächelte. »Er ist Greg Gleeson. Greg Gleeson bekommt immer, was er will.«
    »Okay, Leute.« Greg kam aus der Hotelküche zurück. »Wir sind das Menü noch einmal durchgegangen, und ich glaube, wir haben es dann.«
    Sie saßen an einem Tisch am Fenster. Jess hatte langsam keine Lust mehr. Sie waren jetzt seit vier Stunden in Woodglen, und es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Sie hatte es geschafft, den Mund zu halten, als die Geschäftsführerin sie zugetextet hatte. Wie lange musste sie das noch ertragen?
    Greg las seine Notizen vor. »Als Vorspeise: Entweder eine Crème brulée mit Auberginen, Basilikum und Parmesan oder in Briocheteig gebackene Austern mit einer Velouté aus Meeresfrüchten. Hauptgericht: Thunfischkeulen mit …«
    »Fische haben doch keine Beine.« Conor stützte den Kopf in die Hände. »Und

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