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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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schüttelte den Kopf. »Und die Kühe sind keine Ladys, sondern Ochsen.«
    »Bio war noch nie seine Stärke«, lachte Conor.
    »Musik auch nicht«, sagte Jess, »wie man hört.«
    Während Jess und Saffy einen Spaziergang durch den Garten des Anwesens machten, folgten Conor und Greg der Geschäftsführerin von Woodglen eine weiße Marmortreppe hinauf und einen sonnenbeschienenen Gang entlang. Sie hatte einen bemerkenswert knackigen Hintern und anscheinend gerade erst die Broschüre und vielleicht auch die Website von Woodglen auswendig gelernt. »Die obere Etage des Hotels ist eine Oase der Ruhe. Wer auf der Suche nach Romantik und Abgeschiedenheit ist, wird in den vierundzwanzig großzügigen und luxuriös eingerichteten Zimmern fündig werden. Von allen Zimmern aus genießen Sie die Aussicht auf viele Hektar wunderschön gestalteter Parklandschaft – eine naturbelassene Schönheit, die ihresgleichen sucht.«
    Sie ging voran, schwenkte die Hüften in ihrem engen, pinkfarbenen Rock und schenkte ihnen damit ebenfalls einen Anblick naturbelassener Schönheit, die ihresgleichen suchte, aber Greg hatte kein Interesse. Tanya war seit sechs Jahren die erste Frau, die seinen Radar unterflogen hatte, und er sah ja, was daraus geworden war. Sie schrieb ihm immer noch SMS . Wenn sie so weitermachte, musste er sich eine neue Nummer zulegen.
    Conor war die Geste nicht einmal aufgefallen. Er war viel zu beschäftigt damit, sich alles anzusehen. Es war so wunderschön. Die breiten Fensterbänke mit den Samtkissen, die zum Sitzen einluden. Der Steinfußboden. Die blassen Seidenteppiche. Das hier war genau die Art Hotel, in der er mit Jess schon immer einmal hatte Urlaub machen wollen. Er spielte nie Lotto, aber als er hier den Duft von Rosen und Holzrauch einatmete, kam ihm der Gedanke gar nicht mehr so abwegig vor.
    Die Geschäftsführerin öffnete eine vertäfelte Tür. »Hier sehen Sie das Herzstück von Woodglen, unsere sinnlich-elegante, idyllisch abgeschiedene Honeymoon-Suite. Der Inbegriff zeitgenössischer Romantik.« Sie trat einen Schritt zurück und ließ den beiden Männern den Vortritt. Musselinvorhänge bauschten sich vor dem offenen Fenster. In den hellen Teppich war ein Gedicht von W. B. Yeats eingestickt. Vor dem Himmelbett stand eine Badewanne mit Löwenfüßen, groß genug für zwei. Conor stellte sich vor, wie es wäre, in dieser Badewanne Sex mit Jess zu haben, dann mit ihr in dem riesigen Bett einzuschlafen, aufzuwachen, und gleich wieder in die Wanne zu steigen. »Nicht schlecht«, sagte Greg, »für vierhundert Euro pro Nacht.«
    Die Erwähnung des Preises riss Conor aus seinem Tagtraum. Er brachte die Sprache sehr ungern darauf, aber wenn Jess herausfand, dass er ihre gemeinsame Kreditkarte für Saffys Ring benutzt hatte, würde sie wohl nie wieder Sex mit ihm haben.
    »Ach ja, Greg, wo wir gerade von Geld sprechen, ich weiß, dass ich dir immer noch die fünftausend von damals schulde, aber …«
    »Ich habe doch gesagt, das war ein Geschenk. Jetzt hör endlich mit den ollen Bonbons auf.«
    »Ja, okay, ich wollte auch eigentlich nur wissen, ob der Typ vom Autohaus schon gesagt hat, wann er dir das Geld für den Benz auszahlt. Ich muss die zehntausend, die du für den Ring ausgegeben hast, wirklich schnellstens wieder einzahlen.«
    Greg öffnete den vergoldeten Kleiderschrank und betrachtete sich im Spiegel. Sein Auge sah schon viel besser aus, war aber immer noch gerötet und gereizt. Hoffentlich war das bis zur Hochzeit wieder in Ordnung. Er musste auf den Fotos wirklich sexy aussehen.
    »Er zahlt erst, wenn er den Wagen verkauft hat.« Hoffentlich geschah das bald. Er musste Saffy die fünfzehntausend wiedergeben, die er ihr noch schuldete, seinen Anteil an der Hochzeit und die Miete zahlen, und dann auch noch das Geld für Conor auftreiben. Er musste sich wirklich mal einen Taschenrechner besorgen und das alles ausrechnen.
    »Verstehe.« Conor wurde ganz schlecht bei dem Gedanken daran, dass Jess die Kreditkartenabrechnung sehen könnte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sie abzufangen.
    Gregs Handy piepste. Es war eine SMS . Schon wieder.
    SCHICK DIESE SMS AN 4 PERSONEN: 1 DIE DU MAGST, 1 DIE DU HASST, 1 DIE DU LIEBST UND 1 MIT DER DU INS BETT WILLST. UND ÜBERLEG DIR, WARUM ICH SIE DIR GESCHICKT HAB! TBird ☺
    »Der Magnoliensaal ist ein zeitlos eleganter Saal für bis zu zweihundertfünfzig Gäste.« Die Geschäftsführerin klapperte mit ihren Absätzen über den polierten Holzboden.

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