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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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die Hand in die Lücke.
    »Ich hasse diese kleinen Arschlöcher«, sagte er. »Also, meine Schüler natürlich, nicht deine Brüste.« Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie hatte sich die Haare mit einer seiner Socken zusammengebunden. Die Hälfte dieses Zopfs hatte sich schon aufgelöst, und sie sah aus wie ein Renaissance-Engel.
    Sie tippte weiter. »Könntest du dich um die schrecklichen Zwillinge kümmern? Ich hab eine Deadline.«
    Er sah ihr über die Schulter. Zeit, die Tangas auszusortieren und den Bootyshake stattdessen in den neuen sexy Shortys von Figleaves zu wagen.
    Er konnte es kaum ertragen, dass sie solche schlimmen Advertorials schreiben musste. Sie hatte gerade angefangen, richtig gute Artikel für das Feuilleton zu schreiben, als die Zeitung damals pleitegegangen war. Man musste sich aber leider bei Leuten einschmeicheln können, um als Selbstständige ordentliche Aufträge zu bekommen, und dafür war Jess wohl zu ehrlich.
    Er machte Luke und Lizzy Baked Beans und Toast zum Abendbrot und steckte sie dann in die Badewanne. Noch badeten sie gern zusammen, aber er wusste, es würde nicht mehr lange dauern, bis sich das änderte. Sie waren fast sieben. Bald würden sie nicht mehr alles gemeinsam machen wollen und sich auch von ihm entfernen. Er ertappte sich dabei, wie er sie zur Eile antrieb, um vielleicht noch eine halbe Stunde mehr für die Arbeit an seinem Buch zu haben. Er riss sich zusammen. Schon bald würden sie nicht mehr darüber streiten, wer auf dem Stöpsel sitzen musste, würden nicht mehr um die Wette tauchen, ihn nicht mehr anbetteln, ihnen mit Shampoo Irokesen zu frisieren. Solange sie das noch taten, wollte er es genießen.
    Hinterher half er ihnen, die Schlafanzüge anzuziehen, und ließ sie im Wohnzimmer Aushänge »Hamster entlaufen« malen. Sie waren überzeugt, dass ihn jemand wiedererkennen und zurückbringen würde. Sie hatten mit ihren Zeichnungen gerade erst begonnen, aber Lizzies Bild sah eher aus wie ein Dackel, und Lukes Hamster trug eine Sonnenbrille und fuhr Skateboard. Sie sollten sich nicht allzu große Hoffnungen machen, dachte Conor.
    Er spülte das Geschirr und beseitigte die Unordnung um Jess herum, hob ihre Ellbogen an, um darunter zu wischen. Er wollte gerade einen Stapel Werbung vom Tisch in den Mülleimer fegen, als er zwischen einem Supermarktprospekt und einem Flyer vom Fitnessstudio den Brief entdeckte. Er war an ihn adressiert.
    Douglas, Kemp & Troy
    Literaturagentur
    11 Winnet Street
    London W 1D
    Lieber Conor,
    wie Sie ja selbst wissen, sichten wir bei Douglas, Kemp & Troy normalerweise kein unverlangt eingesandtes Material. Sie sind nicht der erste hoffnungsfrohe Autor, der versucht hat, diese Regel außer Kraft zu setzen.
    Im Laufe der Jahre wurde uns schon ein Manuskript in einem Vogelkäfig zugeschickt, eins im Geigenkoffer, eins in Bananenblätter gewickelt, und einmal wurde es uns sogar von einem Mann im Hühnerkostüm von Hand (Kralle?) übergeben. Aber Ihre Strategie war eine Premiere.
    Den ersten Teil eines Romans über das chaotische Leben mit zwei Kleinkindern in einem Umschlag zu schicken, der mit Marmelade bekleckert ist und an dem anscheinend echtes Hamsterfell klebt, hat meine Assistentin Juniper gerührt. Sie ist selbst Mutter von Sam (4) und stolze Besitzerin von zwei Rennmäusen, deren Namen mir gerade entfallen sind.
    Juniper hat in »Alles auf eine Karte« hineingelesen. Als sie fertig war, hat sie das Manuskript an mich weitergereicht. Ich will Ihnen keine allzu großen Hoffnungen machen, aber ehrlich gesagt hat es mir gut gefallen.
    Ich würde jedoch gern noch ein wenig mehr davon lesen, bevor ich das Buch an einen Verleger weitergebe.
    Conor fühlte sich seltsam wackelig, als würde das Linoleum auf einmal schwanken und er könnte abrutschen.
    Sie erwähnen in Ihrem Anschreiben, dass der Rest des Buches noch etwa zweihundert Seiten enthalten würde. Bitte wenden Sie sich telefonisch oder per E-Mail an Juniper und besprechen Sie mit ihr, wann Sie uns weitere Kapitel zukommen lassen können.
    Herzliche Grüße an Sie und Brenda n
    Becky Kem p
    Er setzte sich und reichte Jess den Brief. Sie überflog ihn.
    »Scheiße!! Das habe ich ganz vergessen, dir zu erzählen, dein Buch hatte ja einen kleinen Zusammenstoß mit dem Frühstückstisch. Ich dachte, ich hätte alles sauber gemacht, bevor ich es abgeschickt habe. Tut mir leid!«
    »Kein Problem!« Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. »Ohne den Marmeladenfleck auf dem

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