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Analog 05

Analog 05

Titel: Analog 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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nachdem die Föderation mit ihm in Kontakt getreten war und die Bürgerschaft angeboten hatte. Er deutete zur Eingangstür und der Wand gegenüber dem Tisch, dann startete er den Projektor. Die Meister gaben unübersetzbare Geräusche von sich, als ungeachtet der Helligkeit im Raum plötzlich eine Fläche ebenholzartiger Schwärze erschien, die scheinbar endlos tief war.
    Die Vorstellung begann …
    Die Erde war kontaktiert worden, weil die Gefahr bestanden hatte, daß die Bevölkerung binnen weniger Jahrhunderte an Krankheiten, Hunger oder Kriegen zugrunde ging.
    Er zeigte die Ankunft der Föderationsraumschiffe über der Erde, einen Ring gigantischer Materietransmitter, der sich wie ein riesiges Juwelendiadem über den Nachthimmel spannte, und dann eines jener großen, würfelförmigen und weißen Gebäude, die plötzlich über Nacht in der Nähe jeder Stadt aufgetaucht waren. Das waren die Untersuchungs- und Induktionszentren der Galaktischen Föderation, und in sie begaben sich alle Erdenmenschen, die nun als unerwünscht zurückgewiesen oder als Bürger akzeptiert beziehungsweise als Nicht-Bürger klassifiziert wurden und weitere Tests über sich ergehen lassen mußten.
    „Aber du sagst ihnen ja alles!“ Beths Stimme klang ängstlich. „Das könnte unserem Tutor nicht gefallen. Oder ist dir das inzwischen egal?“
    „Es ist mir nicht egal“, sagte Martin. „Aber ich bin nicht mehr sicher, was unser Tutor von mir erwartet. Wenn er gewollt hätte, daß ich etwas tue oder lasse, dann hätte er genauere Angaben machen müssen, anstatt mir einfach zu erzählen, der Fall Teldi unterliege meiner Verantwortung. Außerdem liegen mir diese Wesen hier viel zu sehr am Herzen, als daß ich sie belügen könnte.“
    „Dieses Meister-Gehabe“, sagte Beth leise, „das nimmst du sehr ernst, was?“
    „Ja“, antwortete er, und dann fügte er noch hastig hinzu: „ Aber nun nicht mehr sprechen, der nächste Teil könnte schwierig werden …“
    Wie jede planetare Bevölkerung, die die Mitgliedschaft in der Föderation angeboten bekam, war auch die Erdbevölkerung in drei Kategorien unterteilt worden: Bürger, Nicht-Bürger und Unerwünschte. Die meisten der Bewerber waren als Bürger anerkannt und zu Welten der Föderation gebracht worden, wo sie ihr gesamtes Potential frei von allen politischen, ökonomischen oder gesellschaftlichen Zwängen voll ausschöpfen konnten. Die Bürger der Föderation wurden zu nichts gezwungen, denn diejenigen, die einen solchen Zwang hätten ausüben können, wurden gleich als Unerwünschte eingestuft und gar nicht erst aufgenommen.
    Wesen, die nur nach persönlicher Macht strebten, wurden als Wölfe auf ihren Heimatwelten zurückgelassen, die aber plötzlich keine Schafe mehr als leichte Beute hatten, und Martin legte besonderen Wert auf die Tatsache, daß die Führer auf der neuen Welt Schafhirten waren. Doch den Meistern mißfiel die Vorstellung, daß man sie als Unerwünschte zurückweisen könnte.
    Daher fuhr er rasch fort: „Anders als die Bürger gehorchen die Nicht-Bürger Befehlen und müssen eine Ausbildung durchmachen. Sie bestehen aus einer Vielzahl von Völkern und Rassen, die durchaus eine vitale Position innerhalb der Föderation innehaben. Sie haben immer noch die Möglichkeit, zu Vollbürgern zu werden. Sie sind …“
    „Sklaven“, sagte einer der Meister.
    „Warum müssen die Wesen ihren Heimatplaneten verlassen, um Bürger werden zu können?“ fragte ein zweiter, bevor Martin auf die erste Bemerkung eingehen konnte. „Und sind diese neuen Welten ihren Notwendigkeiten angemessen?“
    Was ist ein Sklave? fragte sich Martin. Laut sagte er: „Es ist nur eine Welt. Seht.“
    Die Projektion war mit Sternen übersät, die einzeln oder in Sternballungen verteilt waren, und das gesamte Sternenfeld war so dicht, daß es schwerfiel, ein winziges dunkles Fleckchen zu finden. Abgesehen von einer großen Region im Zentrum, wo so etwas wie ein schwarzer Schatten hing, der auch auf dem Emblem der Föderation zu sehen war.
    „Das“, sagte Martin, der sich bemühte, mit fester Stimme zu sprechen, „ist die Welt der Föderation.“
    Er erklärte ihnen so einfach wie möglich, daß es sich um einen Hohlkörper handelte, der aus dem Material beschaffen war, aus dem viele Planeten dieses und vieler anderer Sonnensysteme bestanden hatten. In ihm lebten intelligente Wesen von über zweihundert Rassen, die dauerhaft der Föderation angehörten. Diese Superwelt umschloß die Sonne des

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