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Analog 05

Analog 05

Titel: Analog 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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wertlosem Gestein liegen. Es ginge doch wohl nicht an, wenn sie entdeckt würden, oder? Ich weise Sie dem Arbeitsteam zu, das den Schrott beseitigen soll. Melden Sie sich bei Pilotenanwärter Belraem in Luftschleuse A-3.“
    Ich drehte mich wieder zum Gehen, blieb dann stehen und wandte mich noch einmal Garsich zu. „Heißt das, daß ich draußen in einem Raumanzug arbeiten muß?“
    Der alte Krieger sah von seinem Arbeitsschirm auf. Sein Gesicht war wieder eine Studie in disziplinierter Säuerlichkeit. „Sie werden draußen arbeiten. Ob Sie dabei einen Raumanzug tragen oder nicht, das hängt von Ihnen ab. Wegtreten.“

 
5
 
    Jafta Port ist der zentrale Raumhafen für die Hauptstadt der Konföderation. In dieser Eigenschaft besitzt er eine allgemeine Atmosphäre, die jeder kennt, der je mit einem Schiff in einem größeren Seehafen angelegt hat oder in einem internationalen Flughafen in ein anderes Flugzeug umsteigen mußte. Ich stellte mir vor, daß der John-F.Kennedy-Flughafen in New York wahrscheinlich in tausend Jahren so aussehen würde – nur daß Jafta Port größer war.
    Dal Corst wartete in dem Passagier-Terminal, nachdem ich aus der Nachschubfähre ausgestiegen war.
    „Willkommen. Freut mich, daß Sie wieder zurück sind“, sagte er und klopfte mir auf die Schulter. „Hat Ihnen Ihr Urlaub in der Heimat gefallen?“
    „Haben Sie schon einmal drei Tage an einem Stück in einem Raumanzug verbracht?“ fragte ich.
    Dal lachte. „Ich dachte, Sie wollten ein Raumfahrer werden.“
    Als Antwort auf seine Bemerkung gab ich das erwartete unhöfliche Geräusch von mir. „He, was hat es mit dem Wachkommandeur Corst auf sich?“
    „Ich bin befördert worden.“
    „Glückwunsch.“
    „Nichts, was jeder starkherzige, schwachköpfige taladoranische Junge nicht auch geschafft hätte. Wo ist Ihr Gepäck?“
    „Keinen Schimmer. Sie haben mir gesagt, es müsse erst durch die Quarantäne, und ich könne es am Terminal abholen.“
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis wir das organisierte Chaos des Hafens hinter uns gelassen hatten. Endlich führte mich Dal zu einem offiziellen Luftwagen der Konföderation, der auf einem für wichtige Persönlichkeiten reservierten Parkplatz stand.
    „Duncan MacElroy, ich möchte Ihnen meinen Stellvertreter Hral Ssaroth vorstellen“, sagte Dal.
    Dals Stellvertreter, der mit dem Rücken zu uns dagestanden hatte, während wir auf ihn zukamen, drehte sich um, und ich griff nach meinem Strahler, den ich zum Glück nicht bei mir hatte. Hral Ssaroth trug die graue Uniform der taladoranischen Zeitwache, aber seine Gesichtszüge waren die eines Dalgir!
    Ssaroth bemerkte meine Nervosität und lächelte. Er verwandelte damit seine groben Züge in eine Miniatur-Mondlandschaft. Dal wieherte hinter mir los.
    „Ich hätte Sie vielleicht warnen sollen. Hral ist kürzlich aus dem Imperium zurückgekehrt, wo er sich als Spion für uns betätigt hat. Er stammt aus der aazmoranischen Zeitlinie.“
    Ich grinste und drückte meine Fäuste an die Ssaroths. Ich kam mir wegen meiner Reaktion unsagbar töricht vor. Obwohl die Hauptgegner Taladors dem Zweig der Menschheit entstammen, die in meiner heimatlichen Zeitlinie als Neandertaler bekannt sind, disqualifiziert das noch nicht andere Angehörige dieser Menschenart für die Mitgliedschaft in der Konföderation. Zur Zeit gab es in der Konföderation drei Neandertaler-Universen, von denen das aazmoranische am weitesten fortgeschritten war. Ich hatte mit einer Anzahl von Aazmoranern die Akademie besucht, und sie waren alle kultivierte und freundliche Leute gewesen.
    „Hral Ssaroth, ich entschuldige mich für meine Reaktion. Vielleicht hat Dal Ihnen erzählt, daß ich ein geborener Außenzeitler bin. Ich fürchte, ich muß noch einige merkwürdige Sitten loswerden – in der Nase zu bohren, vorschnelle Schlüsse zu ziehen, derartige Dinge eben.“
    Ssaroth lachte. „Ich verstehe das, Wächter. Das ist etwas, womit meine Leute leben müssen, weil die Dalgiri ihre entfernten Verwandten sind. Ich fühle mich nicht beleidigt.“
    Ssaroth setzte sich hinter das Steuer des Wagens, während Dal und ich in das geschlossene Abteil dahinter kletterten. Bald waren wir hoch über die Megalopolis Jafta aufgestiegen, die sich unter uns erstreckte. Ein belustigter Ausdruck stand auf Dals Gesicht, als er mich mit seinen violetten Augen ansah.
    „Duncan, mein alter Freund, manchmal bringen Sie mich zum Grübeln, wissen Sie das?“
    „Wie bitte?“
    „Ich habe

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