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Analog 05

Analog 05

Titel: Analog 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Prasilwant war Gouverneur der Festung Rossa-Heim . Der Baron hatte den Clan-Rat kürzlich wissen lassen, daß er dieses Jahr einen wichtigen Würdenträger zum Baedroph- Fest erwartete und daß die übliche Anzahl von Clan-Führern ebenfalls mit ihren Frauen daran teilnehmen solle.
    Nach Bax’ Plan sollten Jouniel und ich als Mitglieder der Syllsintaag-Delegation in die Festung eingeschmuggelt werden. Ssaroth sollte das Frettchen später nachbringen, indem er die Festung offen als Veck betrat. Waren wir erst einmal in ihr, sollten wir eine günstige Gelegenheit abwarten, bis wir uns unbemerkt wegschleichen konnten, um dann das Frettchen auf die Computer der Festung anzusetzen. Mit ein wenig Glück würden wir die Informationen bekommen, die wir brauchten, und konnten dann wieder verschwinden, ohne daß die Vecka etwas davon bemerkten.
    Ich mußte zugeben, daß Bax’ Idee besser war als alles, was wir uns überlegt hatten. Sie war tausendmal besser als die Dampfhammermethode, über die Ssaroth und Jouniel mit Dal Corst gesprochen hatten.
    Wir kamen in der Stadt Rossa-Heim an, als sich die Sonne gerade hinter den Horizont senkte und den Himmel mit einer Symphonie von Rot, Geld und Gold bemalte. Bax hatte einen Schwebewagen bestellt, der uns schnell zu einem Häuserblock in der Nähe des Stadtzentrums brachte. Darin erwartete uns eine Delegation des Revolutionskomitees . Bax stellte uns der Reihe nach vor, und wir schüttelten uns die Hände.
    Nach der Vorstellung wurden Jouniel und ich nach oben geschickt, wo der beste Make-up-Künstler des Distrikts auf uns wartete. Was Jouniel betraf, blieb uns keine Wa hl . Sie mußte verkleidet werden. Niemand würde sie je für e ine Einheimische halten. Felira mußte unter den Pinsel für den Fall, daß jemand sie erkannte, der die Geschichte von der vermißten Dalgiri-Fähre gehört hatte.
    Während unseres Flugs von der Farm hierher hatten wir darüber diskutiert, ob auch ich verkleidet werden sollte, hatten uns aber dagegen entschieden.
    Mein Aussehen kam der lokalen Norm recht nahe, besonders, seit ich von meinen Wanderungen mit Felira eine tiefe Sonnenbräune bekommen hatte. Bax war der Meinung, daß es weniger riskant wäre, wenn ich mein Gesicht so ließe, wie es war, als wenn ich Make-up tragen w ürde.
    Während die beiden Frauen versorgt wurden, winkte Bax Ssaroth und mich in ein Hinterzimmer im dritten Stock. Ich schnappte nach Luft, als ich aus dem Fenster sah. Mitten auf einem gepflasterten Platz, der sicher eine Quadratmeile groß war, stand eine gedrungene Festung mit angeschrägten gepanzerten Seitenwänden, die im Licht der Abenddämmerung matt rot glänzten.
    Ich musterte die Festung durch ein elektronisches Fernglas, das Bax mir gegeben hatte. Bis auf eine Reihe von Schießscharten in der Nähe der Maueroberkanten war das Gebäude glatt. Die einzige andere Öffnung war ein großes Tor unten in der Mauer.
    „Die Festung von Rossa-Heim“, sagte Bax. „Schauen Sie sie sich genau an. Später werden wir uns noch Zeichnungen der Innenräume und Pläne der Computerräume ansehen.“
    Ich musterte noch immer die Festung, als Jouniel hereinkam. Sie war so vollständig in eine Syllsintaag-Matrone verwandelt worden, daß ich sie zunächst nicht erkannte. Sie ging zum Fenster und starrte auf die Festung.
    „Groß, nicht wahr?“ fragte sie. „Können Sie irgend etwas Interessantes erkennen?“
    „Schauen Sie sich einmal den Luftwagen dort an“, sagte ich in Taladoranisch und deutete auf das Patrouillenfahrzeug, das ich während der letzten zehn Minuten dabei beobachtet hatte, wie es die Zinnen der Festung umkreist hatte.
    Jouniel lieh sich das Fernglas und musterte den Wagen in der tiefer werdenden Dämmerung. „Was ist damit?“
    „Wenn der Luftwagen ein dreihundert Jahre altes Modell ist, bin ich bereit, ihn aufzuessen.“
    „Ein interessanter Gedanke“, sagte Jouniel, „besonders, wenn man einige Diskrepanzen bedenkt, die ich bemerkt habe.“
    „Zum Beispiel?“
    „Die Vecka-Sprache, wie sie von unseren Freunden hier gesprochen wird, paßt nicht zu der Vorstellung, daß es sich um eine dreihundert Jahre alte Kolonie des Dalgiri- Imperiums handelt. Dazu ist sie viel zu modern.“
    „Kommen Sie, Jouniel“, sagte Ssaroth lachend. „Wie wäre das denn möglich? Sie hat sich einfach ähnlich entwickelt. Ein Zufall, mehr nicht.“
    „Vielleicht“, sagte sie plötzlich wieder in Syllsintaag. „Ich bitte um Entschuldigung, Grafftar. Meine Kollegen und ich

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