Analog 07
werfen in Richtung auf das Dach des Geschäfts und ihm gute Reise zu wünschen. Danach war ich sehr beschäftigt.
Hatte zwar drei Monate nicht gekämpft, aber weiter kata trainiert, war in guter Form. Glücklicherweise.
Die ersten beiden (ein Schäferhund und ein Malamute) sprangen gleichzeitig, ein Dobermann dicht hinterher. Traf den Malamute (den größeren von beiden) in der Luft mit einem Rundumschlag im Uhrzeigersinn am Unterkiefer. Fühlte Knochen brechen, sah ohne hinzublicken, wie der große Hund vorbeiflog und den sich streckenden Schäferhund umriß. Suchte festen Halt und landete einen Vorderfaustschlag unter der Kehle des Dobermanns, traf ihn hoch auf der Brust auf der linken Seite. Meine Faust steckte bis zum Handgelenk in ihm, ich fühlte Schulterblatt, Schlüsselbein und vielleicht noch ein Vorderbein zersplittern, Angreifer kollerte zwei Meter zurück, landete als Knäuel. Wirbelte herum, traf den Schäferhund seitwärts hinterm Ohr, während er sich noch hochrappelte, fühlte, wie seine Wirbelsäule nachgab. Ein rascher Schritt, und ich brach dem Malamute mit einem Handkantenschlag das Genick. Drehte mich wieder um, brach dem Dobermann das Genick, bevor er sich erheben konnte.
Blickte hoch, mein Körper lechzte nach weiteren Schlagkombinationen – entspannte mich, die anderen drei Hunde hatten ihren Plan aufgegeben und waren schon halb über den Parkplatz.
Sah mich besorgt nach Terry um, sah Zwilling, der gerade abbremste für eine Zwischenlandung auf dem Handgriff eines Einkaufswagens in etwa sechs Metern Entfernung. Überlegte, was er wohl in der Zwischenzeit gemacht hatte, schien mir, als ob er hätte nach Hause fliegen, Abendbrot essen und zurückkehren können, um den Ausgang des Kampfes zu beobachten.
Holte ihn, schimpfte über seinen Ungehorsam und seine Dummheit – hatte er sich für meine Flanke gehalten? Hätte zum Imbiß werden können, bevor ich hingekommen wäre.
Vogelhirn akzeptierte die Vorwürfe, knabberte zustimmend an meinem Ohr und murmelte: „Du bist soo icky-puh!“
Gab es auf und setzte mein Unternehmen fort.
Wunderte mich über meine eigene Ruhe. Waren die ersten Schläge, die ich jemals ernsthaft ausgeteilt hatte, erwartete so halb und halb emotionale Nebenwirkung. Gab aber keine, nur leichtes Bedauern, daß ich die Angreifer nicht unter günstigeren Umständen getroffen hatte. Vor allem der Dobermann war ein schönes Exemplar, von seiner Magerkeit mal abgesehen.
Entschied, daß in Anbetracht der Ereignisse es wohl das beste wäre, weitere Expeditionen in weniger verwundbarer Art und Weise durchzuführen. Beschloß, daß es an der Zeit war, Auto zu fahren. Hatte natürlich schon Wagen gefahren, Landkinder lernen alle Grundlagen des Fahrens, sobald sie über das Armaturenbrett schauen können (mit Hilfe von Kissen) und ihre Füße die Pedale erreichen.
Frage, welches Auto ich in Besitz nehmen sollte, verschaffte mir eine Pause. Habe keine spezielle Vorliebe: Bin gewöhnt (für einen Nicht-Fahrer) an Automatik, Drei- und Vier-Gang-Getriebe usw. Aber ich würde über verkommene Landstraßen rumpeln, Feldwege entlangzockeln, die eher an Traktoren oder Pferde gewöhnt (und dafür auch erheblich besser geeignet) waren, mich in enge Einfahrten hinein- und wieder herauszwängen müssen und dabei zweifellos mein Bestes tun, um mich völlig festzufahren. Sicherlich, in letzter Zeit war es ziemlich trocken gewesen, der Boden würde an den meisten Stellen trocken und fest sein, aber in Anbetracht der möglichen Arbeitsumstände und körperlichen Anforderungen …
Würde Daddys alten VW nehmen. Gute Wahl: Entsprach physischen Kriterien (gut manövrierbar, kräftig im Anzug, zuverlässig etc.), außerdem war ich ihn schon gefahren – und konnte natürlich sowohl an die Pedale heranreichen als auch hinaussehen. Dachte auch an Emersons Jeep, habe aber nie Gelegenheit gehabt, ihn unter Anleitung auszuprobieren. Überdies hatte er ein Übermaß an Schalthebeln (drei!). Wäre wahrscheinlich tauglicheres Fahrzeug, gründliche Überlegung ergab jedoch, daß ungewohnte Vorteile sich als Falle entpuppen konnten, schien einfacher, vertrauteres Gefährt zu nehmen, das bessere Chancen bot, heil wieder zurückzukommen.
Radelte rasch nach Hause, ein waches Auge auf Raubtiere habend (bin durchaus in der Lage, einen Hinweis zu verstehen). Kam ohne Zwischenfall an. Fand den Schlüssel, verstaute meinen fröhlichen Bruder auf dem Rücksitz, stellte meinen Sitz auf meine Körpergröße ein und
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