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Analog 2

Analog 2

Titel: Analog 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Aquariumswirtschaft. Vollkommen autark! Wozu brauchen die interplanetare Devisen?“
    Einen Augenblick lang verging der verträumte Ausdruck in den Augen des anderen, und es zeigte sich ein Funke von Erstaunen. „Wissen Sie“, sagte er, „das haben wir uns auch oft gefragt.“
    Ross erhob sich und blickte auf die Uhr. „Und das ist es, was ich noch erledigen muß“, sagte er. „Meine Herren, entschuldigen Sie mich.“ Er blickte Stacy an. „Sicher können Sie jetzt Ihre Probleme lösen. Sowohl die politischen als auch die romantischen.“

 
Charles L. Harness H-TEK H-TEC
     
1. Böses Erwachen
     
    Er erwachte, desorientiert von Träumen und Nachtmahren.
    Es war das Telefon.
    Er streckte sich auf der Liege in seinem Studierzimmer aus. Die Nachtbeleuchtung war eingeschaltet. Wie kam er hierher? Er konnte sich nicht daran erinnern, hier eingeschlafen zu sein. Und schon gar nicht in dieser roten Verteidigerrobe.
    Er erinnerte sich an die Hitze. Seine Achselhöhlen waren tropfnaß. Und auch sein Gesicht war schweißgebadet. Aber wie, warum? Die Zimmertemperatur war nicht zu hoch.
    Das Telefon bearbeitete ihn unbarmherzig weiter.
    Er sah auf seine Armbanduhr. Drei Uhr morgens, zehnter Juni. Juni? Das wurde ja immer schlimmer. War es nicht eigentlich schon Anfang Oktober? Was war mit Juli und August und September geschehen? Seine Uhr mußte falsch gehen. Ließ sich leicht überprüfen. Er sah hinüber zur Wanduhr. Auch sie zeigte den zehnten Juni, drei Uhr morgens. Nun gut. In dieser verwehten Traumwelt war es eben Oktober gewesen. Aber hier, in diesem Zimmer, in der realen Welt, war es Juni. Er mußte das akzeptieren.
    Was sollte aus dem Telefonanruf werden?
    Das Telefon war eine Stimmreaktionseinheit. Wenn er, von dort, wo er lag, sagte: „Quentin Thomas, Anwaltsbüro“, dann würde die Maschine den Kreis schließen, es würde heller im Zimmer werden, und der automatische Aufzeichner würde seine Bereitschaft mit einem grünen Licht ankündigen.
    Andererseits, wenn er (vielleicht etwas grollend) sagte: „Recorder“, dann würde das Telefon aufhören zu klingeln, und der Anrufer würde zu hören bekommen: „Das ist eine Aufzeichnungseinheit. Quentin Thomas ist derzeit nicht erreichbar. Bitte hinterlassen Sie nach dem Pfeifton Name und Adresse.“
    Verborgene Instinkte rieten ihm an, nicht zu antworten. Die Konsequenzen konnten katastrophal sein. All das erkannte er mit einem merkwürdigen Sinn des déjà vu . Er sah Bilder wie zwischen Spiegeln in seinem Verstand hin und her blitzen. Wenn er sich doch nur erinnern könnte. Flammen . Versuchte er, sich an etwas mit Flammen zu erinnern?
    Er sah tanzende Flammen. Sie verwandelten sich in Noten. Die Noten wurden zu einer Symphonie.
    Der Alptraum ging weiter.
    Der Schweiß verdampfte von seinen Kleidern, ihm wurde kalt.
    Das Telefon klingelte mit mechanischer Geduld weiter.
    Er mußte sich wieder fassen. Und dafür gab es eine todsichere Möglichkeit.
    „Quentin Thomas, Anwaltsbüro“, krächzte er.
    „Quent? Quentin Thomas? Der berühmte Anwalt?“
    „Wer sind Sie?“
    „Carl Miller. Erinnern Sie sich?“
    Carlton Miller. Er erinnerte sich tatsächlich! Am College waren sie dicke Freunde gewesen. Sie hatten gemeinsam im Orchester ge spielt, Thomas am Piano, Miller Violine. Miller hatte bei der Aufführung von Tschaikowskis Violinkonzert Aufsehen erregt und mit dem Gedanken einer musikalischen Karriere geliebäugelt. Doch dann hatte er statt dessen in Physik graduiert. Sein Patent in Sachen Synergie war am Tag anerkannt worden, an dem er seinen Doktortitel verliehen bekommen hatte. (Der Titel war in absentia verliehen worden. Miller hatte an diesem Abend ein Bach-Konzert gegeben.)
    Irgendwann einmal war ihr Kontakt dann abgerissen. Doch er hatte Gerüchte gehört. Miller besuchte ein Konservatorium. Miller eröffnete ein Elektrogeschäft. Miller war bankrott gegangen und spielte jetzt die zweite Violine im Symphonieorchester von Cleveland. Miller hatte geheiratet …
    Und was nun?
    „Carl“, sagte er. „Natürlich erinnere ich mich an dich. Wie geht es dir?“
    „Fein, Quent. Ich … äh … du fragst dich vielleicht, weshalb ich dich zu dieser nächtlichen Stunde anrufe?“
    „Das wäre mir nie in den Sinn gekommen“, antwortete Thomas trocken.
    „Ich habe eine großartige neue Erfindung gemacht.“
    „Ach?“
    „Du wirst es nicht glauben. Aber nicht am Telefon. Du mußt es selbst sehen. Kannst du in mein Büro kommen?“
    Thomas seufzte. „Würde

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