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Analog 5

Analog 5

Titel: Analog 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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viereckigen Göttern von Lashua, geht hier vor sich?“
    „Erster Eindringling lokalisiert … Weiteres Strahlerfeuer … Sie bekämpfen sich!“ Die Meldungen von dem äußeren Kreis der Detektorenstationen jagten sich. Auf den Schirmen war bis auf die gezackte Hochebene auf der Dunkelseite und häufige Lichtblitze, die die Restlichtverstärker der Schirme überstrahlten, nichts zu erkennen.
    „Zweiter Eindringling getroffen, wehrt sich aber noch. Sensoren melden atmosphärisches Gas um sein Erscheinungsbild … Zweiter Eindringling getroffen, aber nicht so schwer. Direkter Treffer! Zweite Fähre explodiert.“
    Der Kommentar des Technikers war unnötig, denn wir standen alle wie gebannt da und starrten auf die seltsame Szene auf den Schirmen. Die zwei Dalgiri-Fähren hatten sich gerade in der Nähe des Mare Moscoviense ein Duell geliefert, und diejenige, die zuletzt durch das Tor gekommen war, hatte dabei verloren. Während wir mit offenen Mündern zusahen, strahlte auf der Mondoberfläche einen Augenblick lang ein gleißend heller Lichtpunkt auf, und dann wurde der Schirm leer.
    „Das hat uns die Sensoren ausgebrannt“, meldete der Techniker.
    „Was ist mit der zweiten Fähre?“ fragte Garsich.
    „Nach den vorliegenden Anzeichen ist sie beschädigt. Die Feldstärkeindikatoren melden Verlust der Flugfähigkeit. Das war kurz vor der Überbelastung der Instrumente. Sie könnte gelandet sein.“
    Ich drehte mich zu Jana um, die das Drama, das sich vor unseren Augen abgespielt hatte, mit dem gleichen ungläubigen Staunen wie ich verfolgt hatte. „Worum ging es eigentlich bei der ganzen Sache, zum Teufel?“
    „Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, sagte sie. „Ich könnte aber wetten, daß der alte Garsich nicht lange zögert, um es herauszubekommen.“
    „ Die Wette nehme ich nicht an.“
     
2
     
    Sie hätte die Wette gewonnen.
    Es dauerte keine Viertelstunde, und wir zogen uns im Hangar unsere Raumanzüge über. Ich sage wir, denn Jana und ich hatten den Auftrag erhalten, mit einem Spähgleiter die Dunkelseite abzusuchen. Der Gleiter bestand aus kaum mehr als einer Sitzbank für zwei Personen und einem Hebe- und Antriebsgenerator. Er war größer als ein Einmanngleiter, aber nicht viel. Wir wurden mit drei weiteren Suchmannschaften zu der Stelle geschickt, wo die Explosion stattgefunden hatte, durch die unsere Sensoren außer Gefecht gesetzt worden waren. Nach einem einzigen Blick war klar, daß niemand dieses Inferno überlebt hatte. Nachdem wir uns davon überzeugt hatten, daß der Haufen Schlacke dort unten wirklich einmal eine Dalgiri-Fähre gewesen war, trennten wir uns und begannen, das umliegende Gelände zu durchsuchen.
    Wir flogen auseinander, bis die Gleiter ungefähr fünfzig Kilometer voneinander entfernt waren. Dann nahmen wir das Mare Moscoviense als Mittelpunkt und flogen dann langsam in einem Bogen von dem Tereshkova-Krater bis zu der großen Einschlagsstelle des Mendeleev. Wir führten tragbare Detektoren mit, die auf die Anwesenheit jeder Parazeit-Fähre reagieren würden, selbst wenn sie nicht mehr funktionierte – ausgenommen natürlich den Fall, sie befand sich in dem gleichen Zustand wie das Wrack, das wir hinter uns gelassen hatten.
    Wir kreuzten langsam nach Süden über eine Oberfläche, die aus einem Meer von Einschlagkratern bestand. Wir suchten schweigend, und das einzige Geräusch war unser Atem, bis:
    „He!“
    „Was?“ fragte ich, richtete mich abrupt auf und verrenkte mein Genick, um das zu entdecken, was Jana da gefunden hatte.
    „Ich habe hier etwas auf dem Detektor“, sagte sie.
    „Die Fähre?“
    „Möglich. Schwenk mal nach links in Richtung auf den größeren Krater dort am Horizont.“
    Ich lenkte den Gleiter auf die Felsenformation zu, die sie angesprochen hatte, und meldete zur gleichen Zeit den anderen Suchgleitern unseren Kontakt. Wir flogen dicht über dem Boden, während Jana das schwache Signal prüfte, das der Detektor empfing.
    „Da ist sie!“ rief ich, als wir die Kraterwand überflogen. Vor uns lag die Dalgiri-Fähre in einem kleinen Krater. Sie war schwer aufgeschlagen. Die Außenwand war aufgerissen, und das Licht der Innenbeleuchtung strömte nach außen. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, wäre sie in dem Halbschatten, in dem sie lag, kaum sichtbar gewesen.
    Nach einem vorsichtigen Anflug, während die anderen Suchmannschaften bereits zu unserem Standort zusammenflogen, zog ich mich durch das Loch im Rumpf hoch und drang in die Fähre

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