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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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Putz rieselten von der Decke.
    »Rosie? Was machst du da? « , fragte R o sies Mutter.
    »Ich schaukel an der Kette.«
    »Sei vors i chtig. Wenn diese Kette nachgibt, dann knallst du ganz schnell auf die Erde und hast ein Loch im Kopf.«
    Es kam keine Antwort von ihr e r Tochter. Mrs. Noah sagte:
    »Wie ich schon sagte. Du bist verrückt.«
    »Nein«, sagte Rosie. »Bin ich nicht. Ich habe nur keine Angst mehr.«
    Über ihnen, im Haus, schlug die Eingangstür.
    »Blaubart ist zurückgekomm e n«, sagte Rosies M u tter.
    »Ich hab’s gehör t « , sagte R o sie. »Aber ich habe trotzdem keine Angst.«
     
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    DIE LEUTE WOLLTEN G A R N I CHT AU F HÖREN, F a t Charlie a u f die Schulter zu klopfen und ihm Dr i nks mit Papierschirmen drin zu spend i eren. Überdies hatte er bereits fünf Visitenkarten von Personen aus dem Musikgeschäft zugesteckt bekommen, d i e sich wegen des Festivals auf der Insel aufhielten.
    Überall im Saal läc h elten i h m die Leute zu. Er hat t e seinen Arm um Daisy gelegt und fühlte, wie sie zitterte. Sie hielt ihr e n Mund an sein Ohr: »Du bist vo ll kommen wahnsinn i g, weißt du das?«
    »Es hat doch funktioniert, oder?«
    Sie sah ihn an. »Du stec k st voller Überraschungen.«
    »Na, kom m «, sagte er. »Wir sind noch n i cht fertig.« Er wandte sich an die Oberkellnerin.
    »Entschu l digung … Da war v o rhin eine Dame. A l s ich gesungen habe. Sie kam rein und hat ihren Kaffeebecher aufgefüllt, aus der Kanne dort hinten, bei der Bar. Wo ist sie hin?«
    Die Obe r kellnerin zuckte b linzelnd d i e Achseln. »Ich weiß nicht …«
    »Oh, ich glaube doch«, sag t e Fat Charlie. Er hatte ein Gefühl der Hellsic h tigkeit, das ihm Gewissheit gab. Er wusste, dass er nur allzu bald wieder in seinen alten Zustand zurückfallen würde, aber er hatte vor Pub l ikum gesungen, und es hat t e ihm Spaß gemacht. Er hatte es getan, um Daisys Leben zu retten und auch sein eigenes, und, ja, tatsächlich, es war ihm gelung e n. »Lassen Sie uns draußen weiterreden.« Es war der Song. Während er ihn gesungen hatte, war alles vollkommen k l ar geworden. Es war noch immer klar. Er ging Richtung Foyer, Daisy und die Oberkellnerin folgten ihm.
    »Wie heißen Sie?«, fragte er d i e O b erkellnerin.
    »Ich bin Clarissa.«
    »Hallo, C l arissa. U n d wie heißen Sie m it Nachnamen?« Daisy sagte: »Charlie, sollten wir nicht die Polizei rufen?«
    »Gleich. Clarissa, und wie weiter?«
    »Higgler.«
    »Und in welcher Beziehung stehen Sie zu Benja m in? Dem Rezeptionisten?«
    »Er ist mein Bruder.«
    »Und welcher Art ist Ihrer beider Beziehung zu Mrs. Higgler? Callyanne Higgler?«
    »Sie sind meine Nichte und mein Neffe, Fat Charlie«, sagte Mrs. Higgler von der Tür her. »Und jetzt, schätze ich, solltest du auf deine Verlobte hören und die Polizei rufen. Meinst du nicht?«
     
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    SPIDER SASS NEBEN DEM BACH AUF DER KLIPPE, hinter sich die Felswand, vor sich einen Haufen Ste i ne z u m Werfen. Da k a m ein Mann m it großen Schritten durchs lange Gra s . Der Ma n n war fast nackt, trug nur ein s a ndfarbenes Stück Fell, von dem hin t en ein Schwanz herabhing, um die Hüften und ein H a lsband aus Zähnen, weißen, scharfen und sp i tzen Zähnen. Seine langen Haare waren schwarz. Er lief ungezwungen auf Spider zu, ganz als befinde er sich lediglich auf seinem all m orgendlichen Spaziergang, und Spid e r s Anwesenh e it hier sei eine freudige Überraschung.
    Spider gr i ff nach einem Stein von der Größe einer Grapefruit, wog ihn in der Hand.
    »Hallo, Anansikind«, sagte der Fre m d e. »Ich komm zufällig vorbei, seh dich und h a b m i ch gefragt, ob ich dir irgendwie behilflich sein kön n te.« Seine Nase war ganz schief und geschwollen.
    Spider schüttelte den Kopf. Seine Zunge fehlte ih m .
    »Na, wie ich dich so sehe, denk ich doch gleich, ach, ar me s Anansikind, m u ss ja furchtbar hungr i g se i n .« Der Fremde lächelte al l z u breit. »Hier. Ich hab genug zu essen, dass ich dir was abgeben kann.«
    Er hatte einen Sack über d e r Schulter hängen, den öffnete er jetzt und langte m it der rechten Hand hinein, zog ein frisch erlegtes Lamm m it s c hwarzem Schwanz hervor. Er hielt es am Nac k en gepackt. Der Kopf hing schl a ff. »Dein Vater und ich haben viele Male m iteinander gegessen. Gibt es irgendeinen Grund, war u m du und ich nicht das Gleiche tun könn e n? Du kannst das F e uer machen, ich nehme das Lamm aus und m ache einen Spieß, an dem wir

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