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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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erwachsen geworden war, kam eine neue Angst hinzu. Jetzt fürchtete sie, daß ihre Enkel mit Erbschäden zur Welt kommen könnten. Es war schließlich bekannt, daß zahlreiche Erbkrankheiten über eine Generation hinweg weitergegeben wurden, daß die Kinder gesund zur Welt kamen, aber die Enkel für die Sünden ihrer Großeltern bezahlen mußten.
    Als Valerij Elena Bartosch kennenlernte, dachte Veronika mit Entsetzen daran, daß Pawel, sollte er von der bevorstehenden Heirat seines Sohnes mit einem Mädchen aus einer wohlhabenden Familie erfahren, sich nicht mehr mit den schäbigen Almosen begnügen würde, die er von ihr bekam. Aber sie konnte nichts tun. Schließlich konnte sie nicht bei Pawel einziehen, um ihn wie ein Kind an der Hand herumzuführen und jeden seiner Schritte zu kontrollieren. Eines Tages erschien bei ihr ein netter junger Mann, ein Marat Latyschew, der sehr unglücklich war, weil Elja ihn verlassen hatte. Sie war glücklich, daß sie einen Verbündeten gefunden hatte. Sie hatte sehr gehofft, daß es ihr und Marat mit vereinten Kräften gelingen würde, die Hochzeit zu verhindern. Aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Am Tag der Hochzeit bat sie Marat, sie zum Standesamt zu bringen, weil sie fürchtete, daß Pawel dort auftauchen könnte. Er hatte kein Gewissen und war zu allem fähig.
    Nachdem Valerij sich die Erzählung seiner Mutter angehört hatte, wurde ihm klar, daß er Elja für immer vergessen konnte. In der Nacht darauf ging es Veronika Matwejewna plötzlich sehr schlecht. Valerij rief die Erste Hilfe an, aber als der Arzt eingetroffen war, hatte der Schlaganfall die alte Frau bereits ereilt. Jetzt war Valerij allein zurückgeblieben, ohne seine Braut, mit einer gelähmten Mutter und in gänzlicher Ungewißheit über seine Zukunft. Gestern morgen noch hatte er neben Elena am Strand in Serebrjannyj Bor gelegen, und seine Aussichten waren ihm nicht gerade großartig, aber durchaus annehmbar erschienen. Jetzt kam ihm das alles unwirklich vor. Jetzt befand er sich in einer anderen Welt, nur noch Krankheit, Medizin, Spritzen, Bettpfannen. In einem einzigen Augenblick war alles eingestürzt wie ein Kartenhaus.
    * * *
    Die Auswertung der Listen mit den Namen der Brautpaare nahm mehr Zeit in Anspruch, als Nastja angenommen hatte. Sie war etwas aus der Übung im Schreiben von Computerprogrammen, lehnte aber heldenhaft die Hilfe ab, die Alexej ihr anbot, und schaffte es schließlich doch allein.
    Anton Schewzow bot sich ihr als Gehilfe an, wie er sich selbst ausdrückte, und sie nahm sein Angebot dankbar an. Die Listen waren auf Endlospapier gedruckt, sie rollten sich ständig zusammen und glitten aus den Fingern. Sie schnitten die Rollen in Bahnen, deren Länge vom Fenster bis zur Tür in Nastjas Zimmer reichte, breiteten sie auf dem Fußboden aus und beschwerten die Enden mit je einem Band der großen Enzyklopädie.
    »Wir suchen eine Frau über vierzig, die das Aufgebot bestellt hat, aber nicht zur Eheschließung erschienen ist«, erklärte Nastja. »Der Computer wird mir den Namen auswerfen, und Sie suchen in den Listen nach den Daten dieser Person. Ist die Aufgabe klar gestellt?«
    Anton nickte, ließ sich auf die Knie nieder und nahm eine Haltung ein, in der er die Papierstreifen auf dem Fußboden am besten überblicken konnte.
    »Es geht los. Didenko und Mazkowa.«
    Nach einigen Minuten fand Anton die Namen in den Listen.
    »Mazkowa, geboren 1973.«
    »Zu jung. Ugrechelidse und Serobaba.«
    »Serobaba, Galina Michajlowna, geboren 1953.«
    »Ausgezeichnet! Und jetzt sehen Sie nach, ob sie nicht doch noch geheiratet hat.«
    Diesmal dauerte es lange, bis Anton das Gesuchte gefunden hatte.
    »Ja, sie hat vor einem Jahr irgendeinen Dawydow geheiratet.«
    »Der Georgier ist also von der Angel gegangen«, stellte Nastja fest. »Weiter. Aristow und Lukitschewa . . .«
    Tschistjakow war nach Shukowskij gefahren, er hatte eine Verabredung mit seinem Doktoranden, der sich auf die Verteidigung seiner Dissertation vorbereitete, deshalb fiel Nastja das Mittagessen erst ein, als sie das Nagen des Hungers an ihren Magenwänden verspürte. Bis zu dieser Zeit war es ihnen gelungen, drei Frauen über vierzig zu finden, deren Hochzeit aus irgendeinem unbekannten Grund nicht stattgefunden hatte.
    »Jetzt bieten wir unserem Magen etwas zu essen an, und dann fahren wir zu diesen Damen«, beschloß sie. »Danach machen wir weiter mit den Listen.«
    Diesmal hatten sie kein Glück, von den drei Frauen trafen sie

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