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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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widerstandslos gehorchte. Im nächsten Moment verzerrte sich sein Gesicht vor Wut.
    » Diese verdammte kleine Schlampe«, preßte er zwischen den Zähnen hervor, »sie hat mich in die Falle gelockt.« Kortschagin verstand den Sinn dieser Worte nicht, aber das störte ihn auch nicht sonderlich.
    * * *
    Man sah Nastjas Chef an, daß er unzufrieden war. Er ging nicht in seinem Büro auf und ab, wie es seine Gewohnheit war, wenn er über etwas nachdachte und eine Entscheidung treffen mußte, sondern saß bewegungslos in seinem Sessel hinter dem Schreibtisch. Er hatte sich die Brille auf die Nase geschoben und starrte auf irgendwelche Papiere, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen. Nastja konnte nur einen Teil seines Gesichts und die riesige glänzende Glatze vor sich sehen.
    »Du hättest keine fremde Person in deine Arbeit einbeziehen dürfen, ohne dich vorher mit mir zu beraten«, hatte Viktor Alexejewitsch sie beim Betreten seines Büros sofort in ärgerlichem Tonfall zurechtgewiesen. »Weißt du überhaupt, was du riskiert hast, indem du ganze Tage in der Gesellschaft eines Mörders zugebracht hast? Was hast du dir dabei gedacht? Wo ist deine berühmte Vorsicht geblieben?«
    »Aber ich habe es doch nicht gewußt, Viktor Alexejewitsch«, rechtfertigte sich Nastja. »Ich habe ihn keine Minute lang verdächtigt. Erst jetzt ist mir klargeworden, was los ist, und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
    »Jetzt ist es ihr endlich klargeworden«, brummte der Oberst. »Ich glaube dir nie und nimmer, daß du im Lauf von zwei Wochen kein einziges Mal den Kriminellen in ihm gewittert hast. Erzähl wenigstens mir keine Märchen. In der ganzen Zeit hast du absolut nichts gespürt? Kein einziges Warnlämpchen ist angegangen?«
    »Nein, wirklich nicht, Ehrenwort.«
    »Dann hast du eben kein Gespür. Offenbar habe ich dich überschätzt und zu früh über den grünen Klee gelobt.«
    Nastja biß sich auf die Lippen und schwieg, sie kämpfte mit den Tränen, die ihr in die Augen schossen.
    »Jetzt noch etwas anderes«, fuhr Viktor Alexejewitsch fort. »Ich wollte dich damit verschonen, weil du im Urlaub warst, aber da du jetzt schon hier bist. . . Welcher Teufel hat dich geritten, daß du dich im Cafe in das Gespräch zwischen Artjuchin und der Samykina eingemischt hast? Leidest du an einer sprachlichen Inkontinenz? Warum konntest du den Mund nicht halten?«
    Nastja hatte nichts zu sagen. Sie wußte selbst, daß sie dumm und unprofessionell gehandelt hatte. Sie hatte sich in diesem Moment einfach gehenlassen, weil sie bereits in Urlaubsstimmung war und am nächsten Tag ihre Hochzeit bevorstand. Und alle Vorwürfe, die sie von ihrem Chef zu hören bekam, hatte sie sich bereits selbst gemacht. Er hatte vollkommen recht.
    »Deine einzige Entschuldigung ist, daß aufgrund deines Fehlers nichts passiert ist. Artjuchin ist damals nicht untergetaucht und hat nichts Schlimmes angestellt. Aber es hätte passieren können. Wegen dir!« Er deutete mit seinem dicken, festen Finger auf Nastja. »Und das nächste Mal wird es mit Sicherheit passieren. Nur die Dummen haben bekanntlich Glück, und du gehörst nicht zu den Dummen.«
    Der Oberst hatte fürs erste alles gesagt und verstummte. Er verlor kein einziges Wort mehr, sondern saß einfach da und nahm nur den Telefonhörer ab, wenn es klingelte. Das Ermittlerteam war losgefahren, um Schewzow zu verhaften, und Nastja war klar, daß weder Viktor Alexejewitsch Gordejew noch sie selbst diesen Raum verlassen würden, solange nicht alles vorüber war.
    Die Tür ging auf, und auf der Schwelle erschien der verwirrte Korotkow. Sowohl ihm als auch Selujanow war die Beteiligung an den Verhaftungsaktivitäten untersagt, da Anton beide kannte und sie durch das Fenster hätte bemerken können.
    »Viktor Alexejewitsch, sie haben Artjuchin festgenommen«, sagte Korotkow.
    »Gott sei Dank«, erwiderte der Oberst, von den Papieren auf seinem Schreibtisch aufblickend. »Warum freust du dich denn nicht?«
    »Man hat ihn neben Schewzows Haus festgenommen.«
    »Wie bitte?«
    Viktor Alexejewitsch sprang auf, während Nastja buchstäblich festwuchs in ihrem Sessel.
    »Diese Idioten«, brüllte der Oberst. »Dort sieht man doch alles durch die Fenster. Wenn Schewzow das bemerkt hat, dann weiß er jetzt, daß die Leute vor seinem Haus Milizionäre sind. Was für ein Trottel hat das denn gemacht?«
    »Mischa Kortschagin. Man bringt Artjuchin bereits hierher.«
    »Diesem Kortschagin reiße ich den Kopf ab«, drohte der

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