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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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Artjuchin ausgelöst haben, und du . . . verdammter Kretin.«
    »Aber das konnte ich doch nicht wissen«, begann Stepaschka sich zu rechtfertigen. »Ich höre von dieser Kamenskaja überhaupt zum ersten Mal.«
    Jetzt log er natürlich, denn in Wahrheit hatte er ihren Namen einfach vergessen. Natürlich hatte er von dem Mord an dem Enkel des großen, mächtigen Mafiabosses Trofim gehört, man hatte ihm auch den Namen des Weibsbildes von der Kripo genannt, aber irgendwie war ihm dieser Name wieder entfallen. Zum Teufel, die Sache wär dumm gelaufen. Hätte er sich erinnert, dann hätte er Larissa natürlich gleich gesagt, daß sie nicht auf den Gedanken kommen solle, sich an die Kamenskaja zu wenden. Er hätte sich denken können, daß sie das tun würde. Er hatte sie im Grunde selbst zu diesem Schritt provoziert, indem er ihr gesagt hatte, sie sei selbst schuld an allem, jetzt müsse sie auch dafür geradestehen. Das Mädchen hatte nachgedacht, hatte das Köpfchen angestrengt und war dann zu der gelaufen, die in ihren Augen die Schuld hatte. Zur Kamenskaja.
    »Kurz, Stepaschka«, sagte Shenja, der sich inzwischen wieder etwas beruhigt hatte, »lauf zu Larissa, und nimm sie in die Mangel. Sie soll sofort die Kamenskaja anrufen, sie soll zu ihr gehen, zu ihr kriechen und sich entschuldigen. Sag ihr, sie soll der Kamenskaja ihr Ehrenwort geben, daß Sergej in ein, zwei Tagen wieder dasein wird, weil er in Wirklichkeit keinesfalls auf der Flucht ist, sondern einfach nur bei irgendeinem Weibsbild steckt. Larissa konnte ihn nicht erreichen und war in Panik geraten. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, ich habe verstanden. Wird gemacht.«
    »Aber beeil dich, jede Minute zählt.«
    Stepaschka legte den Hörer auf und zog sich rasch um. Er legte einen teuren Dreireiher an, ging zum Kühlschrank, entnahm ihm eine riesige Schachtel Pralinen und eine Flasche Johnny Walker und lief schnell zu seinem luxuriösen Wagen. Blumen wollte er unterwegs besorgen.

ELFTES KAPITEL
    Marat Latyschew wachte spät auf. Er hatte einen schweren Kopf, im Mund den schalen Nachgeschmack der zahllosen Zigaretten, die er am Vortag am Spieltisch geraucht hatte. Wieder hatte er gespielt, aber diesmal mit Glück. Genau diese seltenen Gewinne waren es, die es ihm unmöglich machten, seine unselige Leidenschaft zu besiegen.
    Während er Kaffee kochte, rief Tamila an, ihre Stimme klang gereizt und böse.
    »Warum sitzt du tatenlos herum?« begann sie ohne Umschweife. »Willst du nicht endlich etwas unternehmen? Die Zeit läuft.«
    »Ich war doch am Samstag auf der Datscha, ist das nicht genug?«
    Er hatte Tamila von seiner Begegnung mit Elja und Turbin bereits am Samstag abend berichtet. Sie waren beide der Meinung gewesen, daß er die richtige Taktik angewandt hatte, jedenfalls war Elja am Abend verstimmt und bedrückt nach Hause gekommen. Aber bis zum Dienstag war ihre gute Laune wieder zurückgekehrt, sie lachte und plapperte wieder. Die Mißstimmung hatte nicht lange angehalten.
    »Erst einmal war es genug«, erwiderte Tamila. »Aber jetzt müssen wir wieder etwas unternehmen. Sie sind zum Sonnen nach Serebrjannyj Bor gefahren.«
    »Ich habe verstanden«, seufzte Marat. »Danke, daß du es mir gesagt hast.«
    Er hatte nicht die geringste Lust, irgendwohin zu fahren, er fühlte sich völlig zerschlagen, aber er wußte, daß Tamila recht hatte. Er schüttete schnell eine Tasse heißen Kaffee hinunter und machte sich auf den Weg nach Serebrjannyj Bor.
    Er entdeckte Elja und Turbin sofort. Trotz des sonnigen, fast sommerlich warmen Wetters waren unter der Woche nur wenige Leute am Strand. Während Marat sich den beiden näherte, betrachtete er wohlwollend Turbins gutgebauten, muskulösen Körper mit den breiten Schultern und den kräftigen langen Beinen. Man konnte es der dummen kleinen Elja bei Gott nicht verdenken, daß sie beim Anblick eines solchen Mannes dahinschmolz. Er sah wirklich verdammt gut aus, dieser nichtsnutzige, erbärmliche Universitätslaffe.
    Elja lag mit angewinkelten Beinen auf der Seite, mit dem Kopf auf Turbins Schulter. Marat grinste innerlich und runzelte die Stirn. Sie entsprach ganz und gar nicht seinem Geschmack, klein und mollig wie sie war. Obwohl sie ein bezauberndes Gesichtchen hatte, zweifellos. Aber Marat gehörte zu den Männern, die das Gesicht einer Frau am wenigsten interessierte. Olga Jemeljanzewa war bei weitem nicht so hübsch wie Elja, aber an ihr gefiel ihm alles, mit ihr hätte er von morgens bis abends Liebe machen

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