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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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Mein Mann Leonid. . .«
    »Meine Tochter und ihr Mann. . .«
    Nastja drückte Hände, lächelte höflich und wünschte sich nur eines: so bald wie möglich von hier zu verschwinden. Endlich nach Hause zurückzukehren, in ihren bequemen Morgenmantel zu schlüpfen und mit Ljoscha gemütlich in der Küche zu sitzen, ihm beim Patiencenlegen zuzusehen, schweigend zu rauchen und nachzudenken. Über die ermordeten Bräute, über die Drohbriefe, über den Einbruch in das Fotolabor und die gestohlenen Negative.
    Irgendwann gelang es ihr, sich hinter einem höflichen Dauerlächeln zu verschanzen, keine Notiz mehr von der lärmenden Menge zu nehmen und sich in ihre eigenen Gedanken zu versenken. Wie es aussah, gab es drei Varianten.
    Erstens: Jemand macht irgendwelche Possen und schreibt Drohbriefe, um irgendwelchen Bräuten einen bösen Streich zu spielen. Und irgendein anderer begeht aus völlig anderen Gründen zwei Morde. Ganz zufällig werden die Morde in genau den Standesämtern begangen, in denen die Frauen heiraten, die am Vortag einen Drohbrief erhalten haben. Das ist wenig wahrscheinlich, aber es gibt alles im Leben. Deshalb darf diese Möglichkeit nicht gänzlich außer acht gelassen werden.
    Zweitens: Der Drohbriefschreiber macht sich ein Vergnügen daraus, junge Frauen in Angst und Schrecken zu versetzen, er befriedigt seine sadistischen Instinkte; der Mörder erfährt davon und nutzt die Gelegenheit für seine Ziele, um die Miliz zu verwirren.
    Und schließlich drittens: Die Morde sind von langer Hand geplant, aber erst jetzt fand der Mörder Gelegenheit, sie zu begehen. Doch welchen Sinn haben dann diese Morde? Welchen Zweck erfüllen sie? Nimmt man die ersten beiden Varianten, kann die Zielscheibe durchaus Elena Bartosch gewesen sein, denn es gibt allzu viele Leute, die gegen diese Heirat sind. Und Latyschew hat sich zur Tatzeit aus irgendeinem Grund in der Nähe des Standesamtes herumgetrieben. Nimmt man die dritte Variante, bleibt alles völlig unverständlich. Ist der Mörder ein Psychopath? Handelt es sich um irgendwelche wahnwitzigen Racheakte?
    »Mama, weißt du, von wo man hier telefonieren kann?« fragte Nastja und ergriff ihre Mutter ungeniert am Ärmel, obwohl diese gerade in ein Gespräch mit einem grauhaarigen Mann von komisch zwergenhaftem Wuchs vertieft war.
    »Unten am Eingang ist ein Telefon«, sagte der Mann und deutete mit der Hand in Richtung Treppe.
    Nastja achtete nicht auf die erstaunten Blicke ihrer Eltern und ihres Mannes und begann, sich in Richtung Treppe durch die Menge zu zwängen.
    »Jura«, sagte sie hastig, als Korotkow den Hörer abgenommen hatte, »setz dich mit den Standesämtern in Verbindung, und laß dir die Paare nennen, die in den letzten drei Jahren das Aufgebot bestellt haben, aber nicht zur Eheschließung erschienen sind.«
    »Moment mal«, sagte Korotkow, verblüfft von ihrem Überfall, »von wo rufst du an? Du wolltest doch zu irgendeiner großartigen Galaveranstaltung.«
    »Von dieser Veranstaltung rufe ich an. Machst du es?«
    »Willst du mir vielleicht erst erklären, wozu das gut sein soll?«
    »Nicht jetzt. Ruf mich nach elf zu Hause an, dann sage ich es dir.«
    Sie ging wieder nach oben und fand mit einiger Mühe ihre Sippe wieder, die inzwischen den Raum gewechselt hatte.
    »Mama, ist es noch nicht bald zu Ende?« fragte sie schüchtern.
    Nadeshda Rostislawowna warf ihr einen strengen Blick zu, der keinerlei Widerspruch duldete.
    »Nein, es wird noch ein Stehempfang stattfinden, und anschließend werden die besten Arbeiten der Mospanowa versteigert.«
    »Wird das noch lange dauern?«
    »Mindestens noch zwei Stunden, wenn nicht drei.«
    »Mama . . .« begehrte Nastja auf.
    »Na gut«, sagte die Mutter plötzlich nachsichtig. »Geh nach Hause. Du leidest hier nur. Man kann es ja nicht mit ansehen.«
    Nastja ergriff Tschistjakow erfreut am Arm und zog ihn zum Ausgang
    »Du bist eine Sadistin«, sagte er, während er ins Auto stieg und den Motor anließ. »Ich bin nicht einmal dazu gekommen, mir umsonst den Magen vollzuschlagen. Dafür mußt du jetzt kochen, wenn wir zu Hause sind.«
    »Ich werde kochen«, sagte sie, »du kannst mich jetzt um alle zehn Finger wickeln, ich bin zu allem bereit.«
    »Genau danach siehst du aus«, lachte er bitter auf. »Als hättest du dich jemals auch nur um einen Finger wickeln lassen.«
    »Was ist, Ljoscha?« fragte sie argwöhnisch. »Ist etwas nicht in Ordnung? Wärst du gern noch geblieben?«
    »Natürlich wäre ich gern noch

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