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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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mich nicht mit einer oder zwei Flaschen Vodka aus dem Leben schießen konnte. Meistens merkte ich erst nach drei oder vier Flaschen, dass ich überhaupt etwas getrunken hatte. Und zwar, weil mein Magen dann voll war. Ich hatte Hunger. Ich brauchte einen Menschen. Jetzt. Irgendwie gingen in diesem Moment alle Gefühle mit mir durch, vermutlich weil ich mich selbst ablenken wollte. Aber der Hunger war am Stärksten. Ich steuerte auf die Stammkneipe meines Vaters zu. Dort hatte man ihn zeitweise jeden Tag gesehen und um diese Zeit war sie meistens randvoll.
    Es wimmelte von halbnackten Leuten, ein kleiner Teil davon Menschen, Großteils Jugendliche. Lena folgte mir. Sie sah verschrocken aus und wenn ich sie nicht sofort wieder abgewimmelt hätte, hätte sie sich an meinen Arm geklammert und mich nie wieder los gelassen.
    Als ich mich an die Bar setzte und etwas bestellen wollte, fiel mir ein, fass ich fast kein Geld bei mir hatte. Ich knöpfte meine Bluse etwas auf und machte den Jungen neben mir auf mich aufmerksam.
„Willst du was trinken?“, fragte er mich sofort. Ich nickte Er hatte dunkelblonde Haare, grüne Augen und war ziemlich braun. Außerdem sah er so aus als hätte er einen reichen Vater. Und er verhielt sich, als glaubte er, mich abfüllen zu können. Irgendwie niedlich…  Ich hatte mich genau neben den richtigen gesetzt.
    Nachdem er bezahlt hatte und mir ein Glas hin schob schaute er zu Lena und bot ihr auch etwas an.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich trinke nicht“, erklärte sie. Ich grinste breit, sodass sie genau wusste, was ich dachte. „Also keinen Alkohol“ Ja, sie hatte mich verstanden. Sie trank alles, außer Alkohol. Wieso wunderte mich das nicht? Der schüttelte missbilligend den Kopf.

Während Lena neben mir saß und sich irgendwie verängstigt umschaute, kippte der Junge ein Glas nach dem anderen in sich hinein. Ich machte das Selbe. Und das Geld war nicht einmal verschwendet, weil ich, wenn ich später sein Blut trank alles in mir haben würde. Ich konnte auf gute vier Promille kommen. Ob das nun gut oder schlecht war interessierte mich nicht. Es würde mich nicht umbringen und es bestand kein Zweifel daran, dass ich es nicht einmal bemerken würde. Aber er würde vielleicht bald umfallen. Wieso musste er den Vodka auch pur trinken? Wieso hielt ihn der Typ, der neben ihm saß und vorher mit ihm getrunken hatte, nicht davon ab?
    „Willst du nicht langsam mal gehen? Der überlebt die Nacht sowieso nicht“, murmelte Lena.
    Ich zuckte die Schulter. „Wenn ich mit ihm fertig bin ist er hundert Prozentig tot“, flüsterte ich.
    Der Typ neben ihm hatte zu ihm auch etwas gesagt wie , Lass dich von der nicht abfüllen. Gegen die verlierst du. Er war ein Vampir und schaute mich finster an.
    Der Mensch neben mir schüttelte entschlossen den Kopf. „Kommst du noch mit zu mir?“, fragte er mich.
    Ich war bei Weitem nicht in der Verfassung für Sex. Ich wollte eigentlich in näherer Zukunft keinen nackten Mann mehr sehen. Wobei dieser kleine Idiot ohnehin nicht in Daniels Liga spielte. Unsere Körper waren perfekt. Muskulös, stark, groß und schlank. Dafür gebaut, zu töten und auf alle möglichen Arten Sex zu haben. Ich war ziemlich beweglich.
    Das war ein unglücklicher Zufall für die Menschen, denn sie fühlten sich zu uns hingezogen. Und es war alles andere als gut, mit einem immerzu bereiten Vampir allein in einem Raum zu sein.
    Ich nickte. Immerhin brauchte ich immer noch einen Ort wo ich hin konnte, bzw. eine Beschäftigung. Ich würde nicht mit ihm schlafen, ganz sicher nicht. Ich schlief nicht mit Menschen. Und wenn man mein wahres Alter betrachtete, war ich viel zu alt für ihn. Er sah nicht älter aus als 18. Gerade noch so die Minderjährigkeit abgelegt, und schon betrunken und tot im Fluss gelegen, würde es heißen. Naja, nicht, dass es hier Zeitungen gab, die über solchen Blödsinn berichteten, wenn mal wieder einer krepierte drückte man beide Augen zu und zuckte die Schulter.
Es war bereits etwas Alltägliches. Ich fragte mich allerdings, was passieren würde, wenn die Menschheit ganz ausgerottet war. Würden wir uns dann gegenseitig abschlachten und unser eigenes Blut trinken? Ich konnte nur hoffen, dass ich diesen Tag nicht erleben würde, denn wenn ich ihn erlebte war es bald zu Ende für mich.
    Er zahlte noch die letzten Zeche und nahm dann meine Hand. Ich drehte mich um. Der Vampir neben uns war zu Lena gerückt und redete mit ihr. Netter Versuch. Ich konnte mir

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