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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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„Also er sagt, Marius ist gegen irgendeine Glastür gelaufen und naja, die Tür ist im Arsch und er hat Kopfschmerzen und ein paar Kratzer… und Amadeus wollte ihm hinterherrennen und hat sich den großen Zeh angestoßen. Sonst geht es allen bestens“, erklärte sie. Wir brachen in schallendes Gelächter aus.
    „Die zwei haben schon ihr ganz eigenes Intelligenzlevel “, sagte ich sarkastisch. Lena grinste und schaute mich an. und ich wusste genau, was sie dachte. Ich habe dich vermisst. Sarkasmus steht dir besser ich mag dich mehr, wenn du nicht nachdenkst!
    Ich schüttelte den Kopf. Natürlich folgte darauf ein Blick, der ihr sagen sollte, dass mich meine Unüberlegtheit schon mehrmals fast mein Leben gekostet hatte.
     
    Nachdem ich ein paar Stunden mit ihnen verbracht hatte, verabschiedete ich mich und ging. Ich wollte ihnen nicht mehr zuhören. Ich wollte alleine sein, ein paar Dinge mit mir selbst klären.
    Ich zog mich aus und legte mich ins Bett. Eigentlich komisch. In seinem Bett. Nackt. Allein. Es fühlte sich einerseits gut an, weil sein Bett total weich war. Andererseits war es ungut, hier allein zu sein. Zum ersten Mal, seit ich hier war beunruhigte mich die Größe des Raumes. Und die Tatsache, dass es so dunkel war. Ich kam mir so eingeschlossen vor. So klein – gut, ich war klein…
    Miene Größe war noch nie besonders herausragend gewesen. Ich gehörte immer zu den Kleinsten . Wobei meine Eltern eigentlich beide ziemlich groß waren, scheinbar hatten sie mir nicht viel vererbt. Damit hatte ich allerdings kein Problem. Zumindest bei gewissen Eigenschaften.
    Ich fragte mich, was ER in diesem Moment gerade machte. Suchten sie den Idioten immer noch? So schwer konnte das nicht sein, immerhin haftete sein Geruch an Lena und mir und sie mussten nur seine Spur verfolgen. Und er rechnete sicher nicht damit, dass ihn jemand jagte. Trotzdem konnte er in der Zeit, in der ich ihn geschlagen hatte bis zu dem Tag der Abreise drei Mal um die Welt gekommen sein. Aber er hatte ja keine Ahnung. Vielleicht hatten sie ihn ja bereits gefunden aber er wehrte sich mit allen Mitteln – was irgendwie auch unlogisch war, denn ein einziger konnte gegen die königliche Armada nicht viel ausrichten.
    Womöglich ließ sich Amadeus nur wahnsinnig viel Zeit damit, ihn für alle Ewigkeit zu verdammen. Wer früher starb war  länger tot, und die Hölle würde niemals erlöschen. Sie erwartete uns alle, manche früher, andere später.
    So klug wie ich war hätte ich beim jüngsten Gericht Gott den Mittelfinger gezeigt und ihm gesagt, dass mein Leben nicht mehr recht viel schlimmer werden konnte und spätestens dann hätte er mich in den dreckigsten Winkel der Hölle verbannt. Das komische war, dass mir das nicht einmal Angst bereitete. Es machte mir mehr Angst, dass Marius nicht mehr zurück kommen würde, bzw. in welchem Zustand er sich befinden könnte.
    Andererseits freute ich mich darauf, ihn wieder zu sehen. Und wenn Lena sie sah würde sie sich zwar unheimlich freuen, aber sie konnten sich schon auf eine lange Standpauke gefasst machen. Sie hielt wenig von Gewalt, vor allem war es für sie absolut sinnlos Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Aber was war daran besser, sich alles gefallen zu lassen und ohne jeglichen Widerstand alles über sich ergehen zu lassen? Sie meinte, dass man alles mit Worten regeln konnte. Wenn man schlagfertig war, brauchte man keine anderen Waffen.
Diese Worte aus ihrem Mund waren aber die größte Ironie, denn Lena war alles andere als schlagfertig.
    Den darauf folgenden Tag verbrachte ich ebenfalls im Bett. Irgendwann am Nachmittag klopfte dann jemand an die Tür. Es war diese Alexandra. Sie fragte, ob sie mir etwas bringen sollte.
    „Kannst du mir Marius zurück bringen?“, fragte ich genervt. Langsam wurde ich echt sauer. Wie viel Zeit konnte man damit verbringen, jemanden zu suchen, bzw. ihm den Kopf abzureißen!!!?!!????!?!?! Gott! Hilf mir! Bring mir diesen scheiß Idioten, ehe ihm etwas passiert!
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich brauche ein ganz großes, ganz dickes Kissen! Ungefähr zwei Meter lang und mindestens einen halben Meter breit“, murmelte ich. Ja, das würde auf Marius Körpermaße hinkommen. Wenn ich mich schon nicht an ihn kuscheln konnte, dann wenigstens an etwas, das ihm nahe kam. Zumindest theoretisch. Ich konnte mit dem riesigen Polster weder reden – zumindest würde er keine Antworten geben – noch würde er mich stundenlang streicheln. Ach, langsam wurde ich echt

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