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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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ziemlich abhängig. Vielleicht musste ich mich selbst streicheln…
    Alexandra nickte und verließ sofort den Raum. Das waren die ersten Worte, die ich zu ihr gesagt hatte und sie hatte schon verstanden, dass sie mich in Ruhe lassen sollte. Wahnsinn, diese Frau begeisterte mich! Danke! Danke! Danke!
     
    Wenige Stunden später stand ich auf und beschloss, ein wenig herum zu laufen. Es war warm draußen, die Sonne schien. Aber ich wollte nicht raus gehen. Langsam wurde es wärmer und so ironisch es klingt, ich hatte letzten Sommer irgendwie eine Sonnenallergie entwickelt. Als ich einen Nachmittag auf dem Balkon lag, war noch alles okay. Aber als ich abends rein ging hatte ich einen Ganzkörperausschlag, der nicht zu übersehen war und nein, das brauchte ich nicht noch einmal! Einmal von oben bis unten das Bedürfnis haben, zu kratzen, reichte mir. Vor allem weil ich mich nicht überall gleichzeitig kratzen konnte. 
    Aus diesem Grund beschloss ich, einfach so durch die Flure zu streifen. Irgendeine Beschäftigung würde ich finden, und wenn ich anfing, die Steine der Mauern zu zählen!
    Und auf einmal begegnete ich… Charly. Moment, was!?
„Was machst du denn hier?“, fragte ich und ich war so erschrocken, dass es wahrscheinlich wahnsinnig abstoßend und gemein klang.
    Sie schaute mich verwirrt an, dann fiel sie mir um den Hals. „Oh Gottseidank es geht dir gut!“, rief sie und zerquetschte meinen Körper. Ich musste feststellen, dass sie stärker war als ich. Und, dass sie stark nach Alkohol roch. „Wo genau bin ich hier?“, fragte sie.
    Ich schaute mich kurz um, tja, wie sollte ich das beschreiben… „Da, wo du nicht sein dürftest wenn du Lena suchst“, murmelte ich.
    Charly grinste. Oh ja, sie war betrunken…
    Ich nahm ihr Handgelenk und drückte, während ich sie in Richtung weg von hier zog, immer fester zu. Wo würde ich sie hin führen? Scheiße. Naja, vermutlich wäre es am besten, zu Lena zu gehen… Ihre Schwester, ihr Problem.
    „Wo gehen wir hin?“, fragte sie mich, während sie hinter mir her stolperte.
    „Halt den Mund“, zischte ich nur. Das letzte, was ich jetzt wollte war, Aufmerksamkeit zu erregen und dann irgendjemandem von Charlys Problemen erzählen zu müssen.
    „Hey!“, Charly blieb abrupt stehen. Ohne überhaupt daran zu denken, dass sie stärker war und ich sie keinen Millimeter bewegen konnte, wenn sie sich dagegen sträubte, zog ich sie weiter.
    Was mich wunderte war, dass sie sich zwar verbal aber nicht physisch gegen mich wehrte. Vielleicht hatte sie vergessen, dass sie sehr wohl dazu in der Lage war. Vielleicht wusste sie auch, dass ich Methoden hatte, sie trotzdem irgendwie hier weg zu bringen.
    Als ich an Lenas Tür klopfte starrte sie mich ernst an. „Denkst du, dass du dich verändert hast?“
    Ich zuckte die Schultern. „Vielleicht ein bisschen“
    „Du hast. Aber weißt du was… “, jetzt klang sie wütend, grinste aber immer noch. „Und wenn du dir viel einbilden kannst, irgendwann holt dich deine Vergangenheit wieder ein, glaub mir!“
    In dem Moment, indem sie fertig war, riss Lena die Tür auf und fiel ihr um den Hals. „Oh mein Gott, Charly!“, rief sie begeistert.
    Ich wusste gar nicht, wie es sich anfühlte, ein Familienmitglied zu vermissen und nach langer Zeit wieder zu sehen. Dieses Gefühl war mir absolut fremd.
     
    Charly starrte mich noch immer finster an.
    „I ch weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, aber du bist auch nicht perfekt“, flüsterte ich.
    Sie machte ein paar Schritte in Lenas Zimmer und warf mir die Tür vor der Nase zu… Oder besser gesagt, ins Gesicht.
    Ich machte mir nicht die Mühe, mir darüber Gedanken zu machen, wie sie es gesagt hatte, und wieso sie auf einmal so war.
    Meine Sorgen galten dem, WAS sie gesagt hatte. Was, wenn sie recht hatte und ich irgendwann in mein altes Muster zurück fallen würde? Wo wäre ich denn jetzt ohne Lena? Vermutlich längst tot… od er gerade dabei zu sterben… beziehungsweise kurz davor.
    Na das sind ja richtig beruhigende Aussichten!
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    -11-
     
     
     
     
    Würde ich vielleicht irgendwann wieder so werden wie früher? Den Selben sinnlosen Mist machen wie meine Familie? Marius verlassen oder sogar verletzen?
    Jemand klopfte an die Tür.  Ich lag nach wie vor im Bett und hatte mich nicht bewegt. „Ja?“
    Während ich darauf hoffte, dass es Marius war – was irrelevant

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