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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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begrüßen, wenn du etwas mehr Respekt zeigen würdest“, erklärte der König streng.
    „Du weißt, dass ich dich respektiere“, murmelte Marius kleinlaut. „Aber du weißt auch, wie ich solche Gespräche hasse“
König Darius hob eine Augenbraue. „Dieses Gespräch führe ich mit dir zum ersten Mal“
    „Ja, Vater, aber ich hasse sie dennoch“, ich hatte Marius in Gegenwart seines Vaters noch nie so unterwürfig erlebt. Lag das an mir? Nein, bestimmt nicht.
    „Geht jetzt, dein Vater hat noch zu tun“, erklärte Ekaterina und tätschelte ihrem Gatten die Hand.
    Marius nickte, nahm meine Hand und führte mich aus dem Saal, ehe ich etwas sagen oder tun konnte. Er schloss die Tür hinter uns, gerade als Iulius und Darius an uns vorbeigingen.
    „War doch nicht so schlimm, oder?“, sagten sie zu Marius.
    Dieser Begriff erst nicht, woher sie davon wussten. „Wer hat euch denn davon erzählt?“, fragte er. Eine halbe Sekunde später schüttelte er den Kopf.
    „Weibliche Intuition“, murmelte ich. Die drei lachten.
    „Ich hasse deine große Klappe!“, sagte Iulius grinsend. Er hatte von mir schon mehrere Male solche Dinge gesagt bekommen. „Und irgendwann stopfe ich sie dir“, warnte er mich und betrat den großen Saal. Ich schaute ihm nach und schüttelte den Kopf.
    Marius sagte nichts. Er nahm meine Hand und führte mich die extravagante Treppe rauf, den langen breiten Flur entlang und in sein großes leeres Zimmer. Es war immer noch genauso, wie wir es verlassen hatten. Allerdings war das Bett gemacht und jemand hatte die Kerzen ausgeblasen – vermutlich steckte Alexandra dahinter.
    Marius öffnete das Fenster und ging auf den Balkon. Ich folgte ihm wortlos. Er musterte mich.
    Da fiel mir wieder ein, dass er mir mit seinen Gedanken Befehle gegeben hatte.
„Warum kannst du das?“, fragte ich ihn.
    „Was?“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Meinem Gehirn Befehle erteilen“
    Er lächelte und zog mich an seinen Körper. „Das liegt nicht nur an mir. Das liegt auch an dir. Du kannst meine Gedanken lesen“, erklärte er .
„Nein, kann ich nicht“ Das konnte ich noch nie.
    „ Du kannst auch nur die lesen, die ich dich lesen lasse“, fügte er hinzu.
    „Wie das?“
    Er grinste. „Keine Ahnung. Aber es hat funktioniert. Du weißt nie, was ich denke außer dann, wann ich es will“, sagte er stolz.
    Ich nickte. Aha… „Kann ich das auch?“
    „Versuch es“, er zuckte die Schultern.
    Was sollte ich ihm den Befehlen? Hmmm… Ich versuchte, mich intensiv auf einen Gedanken zu konzentrieren und starrte ihn an.
    Küss mich, dachte ich.
    Er verstand es nicht. Ich seufzte, versuchte es aber dann erneut. Ich schaute ihm ganz tief in die Augen und versuchte, nur an diese zwei Worte zu denken.
    Küss mich!
    Er lächelte.
    „Hast du es gehört?“
    „Nein, aber ich glaube ich weiß, was du denkst“, erklärte er und küsste mich.
„Woran hast du das jetzt erkannt?“
    „Daran, dass du dir immer auf die Lippen beißt, wenn du willst dass ich dich küsse“, erklärte er.
    Ich schaute ihn überrascht an. „Das ist mir noch nie aufgefallen…“, murmelte ich. „Ich will es noch einmal versuchen“, kündigte ich an und schaute ihm wieder in die Augen. Er schaute in meine.
    Ich liebe dich.
    „Hast du schon was gedacht?“
Ich nickte.
    „Denk intensiver!“
    ICH LIEBE DICH DU DÄMLICHER IDIOT!
    Er lachte. „Ich dich auch, Schatz“, sagte er.
    „Hat es funktioniert?“, ich freute mich. Das war cool. Gedankenübertragung hatte etwas.
    Er nickte. „Intensität ist das Schlüsselwort. Versuchs nochmal, mit etwas milderen Worten“, bat er.
    Wir schauten uns wieder in die Augen. Ich will dass die Kerzen brennen, dachte ich, als ich bemerkte, wie dunkel es war. Auf einmal wurde es hell im Raum und ich drehte mich um.
    „Was hast du denn jetzt gemacht?“
    Als ob ich das wüsste! „Vielleicht kann das generell jeder von uns. Es fällt nur nicht jedem auf und die, die herausfinden, was sie können zeigen es niemandem…“, überlegte ich.
„Nein, es ist allgemein bekannt, dass mein Vater mittels seiner Gedanken tötet“
    „Ja aber sonst? Denkst du, Darius oder Iulius können das? Denkst du irgendjemand kommt auf die Idee, es auch auszuprobieren?“
    „Stimmt. Ich bin draufgekommen, dass ich das kann, als ich versucht hab, Amadeus davon abzuhalten, wegzulaufen…“, murmelte er. „Er war mal eine Zeit lang ziemlich deprimiert und hat den Entschluss gefasst, zu fliehen. Ich hab

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