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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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nickte. „Ja, bis vor ca. einer Stunde. Dann sind wir zurück…“
    „Ich weiß, dass du mir was verheimlichen willst… Ist etwas passiert?“, fragte sie nervös.
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nichts schlimmes“, wich ich aus. „Eher was erfreuliches. Dich wird es ganz besonders freuen… wo du doch Hochzeiten so magst“, die letzten Worte murmelte ich nur noch vor mich hin und wartete auf ihre Reaktion.
    Ihre Augen weiteten sich. Ihre Mundwinkel verzerrten sich nach oben und sie ging auf mich zu. „Ist es endlich soweit? Oh, ich freue mich ja so für dich, Anastasya!“, rief sie.
    Ja, das habe ich mir schon gedacht, dass dich das Freuen wird, Lena… Genau genommen, hab ich es gewusst. Ich kenne dich nämlich. „Habt ihr schon einen Termin oder wie?“, fragte sie weiter.
Ich nickte. „Zwanzigster April“
    Sie freute sich. „ Bist du sicher?“
    Ich hob eine Augenbraue. „ Ja, ganz sicher“
    „ Wäre Juli nicht besser“, murmelte Lena. „Du musst damit leben“
    Warum sollte  ich nicht damit leben können?  „Er hat immerhin mehrmals versucht, dich umzubringen“, fügte sie hinzu.
    Ich zuckte die Schultern. „Das haben schon viele versucht“
    Lena schüttelte den Kopf. „Diese Personen gehören aber nicht unbedingt zu deinen Freunden, oder?“
    „Nicht alle“, sagte ich sarkastisch.
    Lena wirkte zuerst schockiert, lächelte dann aber. Langsam konnte sie unterscheiden, wann ich sarkastisch war und wann nicht. Hatte ja nur ein paar Monate gedauert…
    „Wir sollten mal wieder mehr Zeit miteinander verbringen…“
    Ich schaute sie fragend an. „Du musst nur zu mir kommen“
    Einfach nicken, reden wir nicht weiter darüber, Anastasya mag das Thema nicht… , übertrug ich in ihr Gehirn.
    Lena hielt den Mund.
    Ich war ihr sehr dankbar dafür, von diesem Thema hatte ich vorerst genug.
     
    Schließlich kam der Tag der Tage, oder vielmehr die Nacht der Nächte. Es war kühl draußen, zeigte zumindest das Thermometer an… minus fünf Grad.
    Unsere Balkontür war geöffnet und Marius spürte, dass es langsam einsetzte, je dunkler es wurde. Ich hatte ihn bei Einbruch der Dämmerung ans Bett gekettet. Er konnte seine Arme und Beine nicht bewegen, was bedeutete, dass ich mich seelenruhig direkt neben ihn setzen konnte, ohne einen plötzlichen  „Angriff“ befürchten zu müssen.
    Der Raum wurde spärlich von ein paar Kerzen erleuchtet. Vom Fenster aus betrachtete ich ihn. Ich hätte ihn vorher ausziehen sollen, definitiv.
    Er starrte mit sturem Blick die Kerzen an. Sie flackerten. Der Wind wehte mir durchs Haar und ließ die Kerzen noch ein wenig mehr flackern.
    „Bitte mach das Fenster zu“, bat er mich.
    Ich nickte und schloss es. Ich wusste, warum er mich darum gebeten hatte. Mein Geruch erfüllte den Raum. Dieser Geruch half ihm nicht unbedingt dabei, sich zu konzentrieren.
    Er versuchte, seinen Trieb zu unterdrücken. Doch dieser wurde immer größer. Irgendwann würde er ihn überwältigen.
Hoffentlich konnte ich meinen in Zaum halten…
    „Was wirst du die ganze Nacht tun?“, fragte er mich nüchtern. Er starrte immer noch die Kerzen an.
    „Was soll ich denn tun?“, ich wusste es nicht. Sollte ich neben ihm sitzen und mit ihm reden, sollte ich mich außer Sichtweite befinden oder sollte ich soweit wie möglich von ihm weg gehen? Ich wusste es wirklich nicht.
    „Lenk mich ab“, bat er.
    „Wie?“
„Erzähl mir was“, ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen.
Ich musste ebenfalls lächeln. „Nein, rede du, dann bist du abgelenkt“, widersprach ich.
    Er atmete auf. „Na gut… Was soll ich d- oh Gott es juckt!“, klagte er.
Ich konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen. „Ich kratze dich nicht“
    „Besser so“, zischte er mit zusammengekniffenen Augen. Ja, es war soweit. Jetzt war es neun Uhr abends und der Mond stand hell am Himmel. Vollmond.
    Eigentlich sollte er mir leid tun. Da war er einmal so richtig motiviert und ganz bestimmt hemmungslos wie nie zuvor, und dann durfte er nicht. Er hatte es ja nicht unbedingt leicht. Aber was sollte ich machen, Befehl ist Befehl. Und meiner lautete, ihm diese Nacht leiden zu lassen.
    „W-was machst du denn sonst immer, wenn Vollmond ist?“, fragte ich ihn unsicher.
    „Dreimal darfst du raten“
    Die Vorstellung gefiel mir nicht. „Freu dich auf morgen, dann darfst du wieder, okay?“
    Er nickte. „Ja“
    „Gut… Ähm…“
    „Du bist nicht gut darin, vom Sex abzulenken“, bemerkte er. Seine Stimme klang

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