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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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über dich“, es klang wie eine Bitte, ich wusste aber, dass es sich lediglich um einen sehr sanft gesprochenen Befehl handelte.
    „Was wollt Ihr wissen?“, fragte ich. „Meine Familie kennt Ihr bereits“
    Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich ihm erzählen sollte.
    Marius trat jetzt neben mich. „Warum mussten wir kommen?“, fragte er.
    Ich schaute ihn an.
    „Erstens sollst du mich nicht unterbrechen…“, rügte Dariu s seinen Sohn mit strengem Blick – der Blick eines Vaters. Er wedelte mit erhobenem Zeigefinger. „Zweitens ist es mein gutes Recht, mich darüber zu informieren, ob meine Befehle sorgfältig ausgeführt werden“, fügte er hinzu.
    Marius verdrehte die Augen. „Ja, werden sie“
    „Ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass ich dir bei solchen Dingen nicht trauen darf“
    Marius grinste stolz. Hör auf zu grinsen, Idiot! Wenn er dir vertrauen könnte, bliebe mir dieses Gespräch erspart!
    König Darius wandte seinen Blick wieder an mich. „Also gut… Du kennst den Befehl…“, begann er. Ich wusste, worauf das hinauslaufen würde.
    6 Ekaterina legte wieder ihre Hand auf seine. „Nenn es doch nicht immer so. Das klingt so lieblos“
    „Es ist aber nicht so“, murmelte Marius und legte seine Arme von hinten um mich.
    „Das freut mich umso mehr. Ich hasse nämlich Zwangshochzeiten “, erklärte er mit einem Lächeln, das so freundlich war, dass ich es ihm nie zugetraut hätte. „Unter diesen Umständen könnten wir doch einmal über einen Hochzeitstermin reden“
„Muss das denn jetzt schon sein?“, fragte Marius genervt.
    Ich zuckte die Schultern. „Marius, ob wir es hinauszögern oder nicht spielt keine Rolle. Es kommt auf das Gleiche hinaus“, flüsterte ich ihm ins Ohr.
    Er nickte. „Na gut“
    „Also gut. Ich finde ja Hochzeiten im Frühjahr immer besonders schön, also wie wäre es in ein paar Monaten?“, Darius stand von seinem Thron auf und ließ sich ein Blatt Papier und eine Feder geben. Es überraschte mich nicht, dass er an solch altmodischen Dingen festhielt. Ich hätte sicher ein bisschen etwas an Respekt verloren, wenn er das Dokument mit einem Kugelschreiber unterschrieben hätte. Nein, solche Dinge mussten gemacht werden wie vor 100 Jahren.
Er ging an einen kleinen Tisch.
Marius nahm meine Hand und wir folgten ihm. Ekaterina erhob sich ebenfalls und folgte uns.
    „Entweder am zwanzigsten, am vierundzwanzigsten oder am fünfundzwanzigsten April“, er ließ uns sogar wählen, wow.
Marius schaute mich an. Wähle.
    Ich nickte kurz. „Ich möchte am zwanzigsten heiraten“, erklärte ich.
Marius legte seinen Arm um meine Taille.
    „Wie ihr wollt“, erklärte der König und trug das Datum in die dafür vorgesehene Zeile ein.
Trauungen waren nicht wirklich selten. Man konnte sämtliche darum bitten. Aber es war eine Ehre, vom König selbst getraut zu werden. Eine Ehre, mit der ich bei allem Respekt nie gerechnet hätte.
Ich lächelte leicht, als er unsere Namen eintrug. Als er dann auch noch seinen Namen setzte, ergriff ich Marius‘ Hand. Er bemerkte es und schob das Dokument zu uns. Marius nahm ihm die Feder aus der Hand und reichte sie mir. Dann deutete er auf eine leere Stelle auf dem Blatt.
    In diesem Moment war ich richtig, richtig froh darüber, dass ich schreiben konnte. In meiner Heimat konnte das kaum jemand. Mein Vater hatte es ebenfalls nicht für nötig empfunden, es mir beizubringen. Ich glaube nicht, dass er es konnte. Aber Liljana konnte es und zeigte es mir.  DANKE LILJANA!
    Ich kritzelte meinen Namen auf das Papier.
Marius unterschrieb in schönster Schrift daneben.
    König Darius setzte sein Siegel und betrachtete das Dokument noch einmal. Er nickte zufrieden.
    „Können wir gehen?“,fragte Marius prompt.
    „Nein, ich muss noch eine weitere Sache mit euch besprechen“, sagte der König und setzte sich wieder auf seinen Thron. Ich folgte ihm und stellte mich wieder vor ihn. „Wahrscheinlich könnt ihr euch schon denken, worum es geht…“, begann er.
    Ich nickte. „Ich kann es mir vorstellen“
    „Gut. Ich überlasse euch die genaue Planung, aber ich möchte, dass es nicht vor der Hochzeit passiert! Danach sofort aber nicht vorher, haben wir uns verstanden!?“, er war etwas laut geworden.
Ich nickte.
    „Können wir jetzt gehen?“, fragte Marius erneut.
    „Jetzt reiß dich mal zusammen“, jemand rügte ihn. Scheiße, das war ich. Marius‘ Eltern schauten mich an, dann ihn.
    „Ich würde es ebenfalls

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