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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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sagte er ruhig und küsste mich kurz. Dann legte er sich neben mich und schaute sich im Raum um. Ich tat es ihm gleich. Auf jeder Seite des Betts stand ein kleiner Nachttisch. Auf beiden Seiten stand eine Leselampe, und auf seiner noch ein Telefon. Ich drehte mich um und öffnete die Schubladen.
    Ein Imbusschlüssel, ein Haarband und ein Cent.
    Das war alles… Ich schloss sie wieder und schaute zum Kleiderschrank. Er war ziemlich groß, die Türen geschlossen. Auf dem Schrank lag eine Decke, die ich nicht einmal benutzen würde, wenn ich kurz vor dem Erfrieren wäre. Bereits aus der Entfernung in der ich lag, konnte man ein paar helle und auch einige dunklere Flecken erkennen. Angeekelt schaute ich weiter. Es gab einen kleinen Balkon, ich glaube, Marius und ich hätten nicht einmal Platz gehabt, nebeneinander zu stehen, die dunklen Vorhänge waren vorgezogen. Auch auf den Vorhängen waren unansehnliche Flecken. Neben dem Fenster waren, eine kleine Kommode und ein Ganzkörperspiegel, dann ein Schirmständer und daneben die Tür.
    Luxus sah anders aus. Ich glaube aber auch, dass ich mich in einer Luxuswohnung in einem vier-Sterne-Hotel nicht wohl gefühlt hätte . Ich bevorzugte kleine Räume.
    Jemand klopfte an die Tür.
„Ja?“, fragte Marius.
Tristan öffnete sie leise. „Tut mir leid, dass ich störe, aber es gibt ein kleines Problem... nicht hier, sondern in Eurem Zuhause… Jacob hat sich irgendwie die Schulter ausgekugelt, beim Versuch, Euer Auto zu reparieren  er ist am Telefon, um sich zu entschuldigen“, erklärte er.
    Oh Gott, typisch Jacob…
    Marius nahm das Handy und verließ den Raum. Tristan wusste nicht, was er tun sollte. Er wartete auf das Handy und schaute sich ein wenig im Raum um.
    Ich hörte einzelne Satzteile von dem, was Marius am Telefon zu Jacob sagte. Er redete ihm scheinbar ein, dass es nicht seine Schuld war, dass er sich die Schulter ausgekugelt hatte und dass er in den nächsten paar Wochen kein Auto brauchen würde. Jacob ließ sich schließlich abwimmeln. Marius kam zurück.
    „Hat er sich endlich zufrieden gegeben?“, fragte ich.
Marius schüttelt den Kopf. „Nein, ich habe gesagt, ich kümmere mich darum, wenn ich zurück bin“, antwortete er.
    Ich nickte. „Was wirst du tun?“
    „Ich gebe ihm einen Klaps auf die Schulter“, sagte er grinsend.
Ich lachte, Tristan ebenfalls und nahm sein Handy entgegen.
    Als er wieder gehen wollte, hielt Marius ihn auf. „Warte“, sagte er und schaute mich für einen kleinen Moment an, er grinste. „Warst du schon einmal in Russland?“
    Ich wusste sofort, worauf er hinaus wollte… „Nein, Marius!“, protestierte ich und hielt ihm den Mund zu.
    „Ja. Ein paar Mal, warum?“
    „Ich würde mir gerne Anastasyas Heimat ansehen…“
    „ Wann?“, erkundigte er sich nur.
    „In ein paar Tagen“
    „Wir werden die Reise organisieren“, baute sich Jared ein und trat in den Raum. Tristan hatte die Tür einen Spalt offen gelassen und er hatte vermutlich unser Gespräch gehört. Ich war mir sowieso mittlerweile fast sicher, dass sie alles hörten, was ich mit Marius besprach, außer den Dingen, die wir in unseren Gedanken besprachen.
    „Gut, freut mich. Danke, das war’s“, beendete Marius das Gespräch. Jared lächelte mich kurz an, drehte auch auf dem Absatz um und verließ das Zimmer gleich wieder. Tristan folgte ihm und schloss die Tür.
    „Musste das unbedingt sein?“, fragte ich genervt.
Er nickte. „Ja, du hast gesehen, wo ich herkomme, jetzt will ich auch sehen, wo du herkommst, Anastasya. Ich glaube nicht, dass es mich umbringen wird, die Wohnung zu sehen in der du aufgewachsen bist…“, murmelte er.
    „Diese Wohnung existiert längst nicht mehr… Bei meinem letzten Besuch habe ich das Haus in Brand gesetzt“, log ich. Ich hatte es nicht getan, aber ich hatte mir gewünscht, es zu tun. Ich hatte es bleiben lassen, weil gerade  zu viele Zeugen anwesend waren…
    „Warum lügst du mich an?“, fragte er ernst.
    Ich schaute ihn entschuldigend an. „Weil ich nicht will, dass du siehst, in welchem Elend ich aufgewachsen bin“, antwortete ich leise und senkte den Blick.
    Marius ging zwei Schritte auf mich zu, strich mir die Haare hinter dir Ohren und legte seinen Finger unter mein Kinn, um es anzuheben. Er küsste mich.
    „Wovor hast du Angst?“
    „Davor, dass ich dir dann nicht mehr gut genug bin“, flüsterte ich und machte einen Schritt zurück.
    Er reagierte sofort, legte seinen Arm um mich und zog mich an

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